Fanfic: Mamorien
Untertitel: Ein Land voller Geheimnisse
Kapitel: Die Reise beginnt - Teil 1
Hi Leute!
Dies ist meine erste FF. Hoffe sie gefällt euch und jemand liest sie überhaupt durch.^^
Disclaimer: Alle Figuren sind von mir erfunden. Falls meine FF mit irgend einer anderen FF Ähnlichkeit haben sollte, tut mir das aufrichtig leid.
Die Reise beginnt - Teil 1
Über Mamorien brach die Nacht herein. Nerada schaute sich noch einmal um. Die dunkle Stadt lag still hinter ihr. Sie schaute wieder nach vorn und ließ den Kopf leicht gesenkt.
„Ist alles mit dir in Ordnung?“
Nerada hob den Kopf, drehte ihn nach links und schaute in das besorgtes Gesicht von Arion. „Ja, mit mir ist alles OK. Mach dir bitte keine Sorgen, Arion. Es ist nur..., nein, es ist nichts.“
„Sollen wir lieber bleiben, oder steht dein Entschluß immer noch fest?“
„Mein Entschluß steht fest. Außerdem habe ich keine andere Wahl. Es muss also sein. Aber du musst nicht mit. Ich schaffe das auch ganz gut alleine.“
Der Elf wurde ein bisschen rot und antwortete: „Das hat nichts damit zu tun, dass dich dir nicht zutraue, es alleine zu schaffen. Ich würde mir nur die ganze Zeit Gedanken um dich machen und hätte keine ruhige Minute mehr. Das ist alles.“
„Na gut. Aber wirf mir nachher nicht vor, ich hätte dich aufhalten sollen, mitzukommen,“ meinte Nerada darauf.
Sie war froh darüber, dass Arion mitkam. Die blauhaarige Elfe und der braunhaarige Elf Arion waren seit ihrer Kindertage die allerbesten Freunde. Unzertrennlich. Es kam früher nur sehr selten vor, dass die beiden getrennt waren. Aber meist war der eine nicht sehr weit vom anderen entfernt. Sie machten alles gemeinsam. Auch diese Reise, von der beide nicht wussten, wohin und wie sie ausgehen würde, unternahmen sie zusammen.
Nerada war die Tochter des Königs von Mamorien. Sie hatte von ihrem alten Mentor, Vanoli, ein Zaubererelf, erfahren, dass es an der Zeit wäre, die sagenumwobene Reise anzutreten.
Bei dieser Reise, die jede Elfenprinzessin machen muss, geht es darum, sich als Prinzessin würdig zu erweisen und die einst gestohlenen königlichen Schmuckstücke, ein Ring, ein Armkettchen, ein Diadem und eine Halskette, wieder zurück zubringen.
Viele Elfen, die diese Reise antraten, kamen nicht zurück oder wenn sie zurückkamen, waren sie nicht mehr ganz klar im Kopf, redeten wirres Zeug oder bemitleideten sich selbst. Seit mehr als 200 Jahren wurde diese Serie der Unglücksfälle nicht gebrochen.
Aber Nerada war fest entschlossen, nicht so zu enden, wie die Prinzessinnen vor ihr. Ihre grasgrünen Augen funkelten vor Abenteuerlust.
Arion dagegen was der Sohn des königlichen Beraters und drei Jahre älter als Nerada. Der rotäugige Elf war schon immer an Neradas Seite und würde es auch weiterhin bleiben, das stand für ihn fest. So kam er mit auf diese Reise, um Nerada zu beschützen und um nicht von ihr getrennt zu sein.
„Arion! Na los! Wo bleibst du denn?“
„Ich komme, meine Prinzessin!“ Mit diesen Worten lief er auf Nerada zu, die schon einige Meter voraus gelaufen war.
„Du weißt ganz genau, dass ich es nicht leiden kann, wenn du mich Prinzessin nennst. Also lass es!“ fauchte sie ihn an als er endlich neben ihr zum Halten kam.
„Tut mir leid. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen,“entschuldigte sich Arion. „Hey, warte doch!“ rief er Nerada zu, die ihn schon wieder stehengelassen hatte, und lief ihr hinterher.
Nachdem sie etwa eine Stunde gelaufen waren, kamen sie in einen Wald. Nerada blieb stehen und sah sich um.
„Wie wäre es, wenn wir hier unser Nachtlager aufschlagen würden? Hier unter den Bäumen gefällt es mir.“
„Du und deine Bäume,“ zog Arion sie auf.
„Ja, ich und meine Bäume! Hast du nichts besseres zu tun, als an mir herumzunörgeln?“ gab sie gekränkt zurück.
Eine kurze Pause entstand, bis Arion fragte: „Warum mussten wir eigentlich abends aufbrechen?“
„Weil du doch eigentlich gar nicht bei mir sein dürftest. Du weißt genau, dass ich diese Reise alleine unternehmen müsste. Es soll also niemand wissen, dass du mit mir kommst. Jedenfalls jetzt noch nicht. Verstehst du?“ erklärte Nerada.
„Ja, versteh ich schon, bin ja nicht total verblödet.“
Wieder standen sie einige Minuten schweigsam da und blickten sich um, bis Nerada sich daran machte, das Zelt auszupacken.
„Arion, würdest du mir bitte mit Aufbauen helfen?“ brach sie die bedrückende Stille. Um Nerada nicht noch mehr zu verärgern, kniete er sich neben sie und half ihr das Zelt aufzubauen.
Kurze Zeit später stand es auch schon und während Nerada drinnen Decken für die Nacht ausbreitete, ging Arion etwas tiefer in den Wald um Feuerholz zu sammeln.
Als er mit den Armen voller Holz zum Zelt zurückkam, saß Nerada vor dem zelt, die Arme um die angewinkelten Beine geschlungen, und starrte traurig vor sich hin. Arion legte das Holz auf den Boden und kniete sich neben sie.
„Warum bist du so traurig?“ wollte er von ihr wissen.
„Was?“ Sie schien so in ihren Gedanken versunken zu sein, dass sie ihn gar nicht bemerkt hatte. „Ach, du bist es. Es ist nichts. Ich habe nur nachgedacht,“ meinte sie und versuchte zu lächeln. Aber ihre Bedrücktheit ließ sich so einfach nicht verbergen und selbst der sonst immer lustige Arion wurde ganz betrübt, als er Neradas traurigen Gesichtsausdruck sah und ihre Besorgnis spürte.
„Warum sagst du mir nicht die Wahrheit? Mit dir ist irgendwas. Das kannst du nicht leugnen. Ich kenne dich schon seit deiner Geburt und in der Zwischenzeit habe ich gelernt, wie es sich anfühlt, wenn es dir nicht gut geht.“
„Ich ... ich ... ich mache mir doch nur Sorgen um dich. Verstehst du das denn nicht, Arion? Wenn dir irgend etwas zustößt auf dieser Reise, bin ich dafür verantwortlich, weil ich dich nicht aufgehalten habe, als du mitwolltest!“ platzte sie heraus. Aus ihren sonst so fröhlichen grünen Augen liefen die Tränen über ihre Wangen. Arion, der sich in solchen Situationen immer total hilflos fühlte, nahm Nerada in die Arme und sprach beruhigend auf sie ein: „Ganz ruhig. Ich verspreche dir, dass mir nichts auch nur ein Haar krümmen wird. Du weißt doch: Ich bin in solchen Dingen nicht unterzukriegen. Also, hör jetzt bitte auf zu weinen und beruhige dich.“
Langsam ließ ihr Schluchzen nach bis es ganz aufhörte. Erst dann merkte Arion, dass sie an seiner Brust eingeschlafen war. Also trug er sie vorsichtig, damit er sie nicht weckte, ins Zelt und deckte sie mit einer der Decken zu, die Nerada, als er Holz suchte, im Zelt ausgebreitet hatte. Dann legte er sich neben sie, nahm sie wieder in den Arm und versuchte auch zu schlafen. Kurz bevor er einschlief flüsterte er unbewusst: „Ich liebe dich, Prinzessin.“
Am nächsten Morgen packten sie ihre Sachen wieder zusammen, aßen zum Frühstück etwas Brot und Käse und machten sich danach auf den Weg. Der Wald, durch den sie liefen, war nicht sehr dicht und die Sonnenstrahlen, die durch das Blätterdach fielen, zauberten ein verspieltes Muster auf den weichen Waldboden.
Zuweilen wurden sie von Vögeln, Kaninchen und Rehen begleitet, die um Nerada und Arion herum sprangen und sie neckten. Nerada ging auf ihr Spiel ein und hüpfte mit den Tieren fröhlich um Arion herum. Dieser lachte und schien alle Sorgen des vergangenen Abends vergessen zu haben.
Gegen Mittag, als sie schon längst den Wald hinter sich gelassen hatten, kamen sie in eine hügelige Gegend mit vielen Wiesen, die mit Blumen übersät waren. Als Nerada dies sah, leuchteten ihre Augen und sie sah zu Arion.
„Können wir hier nicht bleiben? Es ist so schön hier!“
Gern. Gern. Ich kann sowieso kaum noch einen Schritt mehr laufen. Also lass uns eine Pause machen.“
„Oh, du armer. Du trägst schon die ganze Zeit unser schweres Gepäck. Soll ich es nachher eine Weile tragen?“
„Ach was. Es geht schon. Ich brauche nur eine kleine Pause.“
„Also gut. Hier wäre es doch schön“, sagte Nerada, während sie auf eine Stelle zeigte und half Arion den Rucksack abzulegen.
Dann nahm sie seine Hände, zog ihn mit sich und begann mit ihm über die Wiese zu tanzen.
„Nerada, nicht. Meine Füße tun weh und ich bin müde. Ich brauche eine Pause. Also bitte, lass mich los.!“
„Na gut. Wenn du unbedingt willst.“
Mit diesen Worten ließ sie ihn los und fing an, eine Decke auszubreiten, während Arion sich daneben ins Gras legte und den Wolken zuschaute. Kurze Zeit später war er auch schon eingenickt.
Fortsetzung folgt...