Fanfic: Mamorien
Kapitel: Mamorien - ein Land voller Geheimnisse 3
Hier findet ihr nun den dritten Teil meiner FF.
Kapitel 3: Das Monster aus dem Wald
„Schrei doch nicht so, du weckst ja noch alle auf,“ dröhnte die tiefe Stimme nun etwas freundlicher.
Arion hatte sich als erster wieder gefangen und fragte: „Wer bist du? Und warum musst du uns so erschrecken?“
„Es tut mir leid, wenn ich euch erschreckt habe. Das war keine Absicht. Ich bin übrigens Margo. Ein friedlicher Waldbewohner. Hier in diesem Wald braucht ihr keine Angst zu haben. Niemand hier ist bösartig. Nur manchmal etwas mürrisch, vor allem, wenn wir in unserem Schlaf gestört werden,“ antwortete das Monster und trat ein paar Meter an die beiden heran, damit sie ihn besser sehen konnten.
Margo war ein etwa 5 Meter großes, behaartes, braunes Ungeheuer mit freundlichen, grau-grünen Augen und einem netten Lächeln auf den wulstigen, schwarzen Lippen. Das zottelige Fell war über und über von Blättern bedeckt, die mit jedem Schritt, den Margo machte, herunter segelten und auf den Waldboden fielen.
Nun, nachdem sie Margo von nahem sehen konnte, ließ Nerada Arion los und machte ein paar vorsichtige Schritte auf das freundliche Ungetüm zu. Dann streckte sie ihm die Hand hin und sagte noch etwas schüchtern: „Hallo, Margo. Ich bin Nerada und der da,“ mit diesen Worten zeigte sie auf Arion, „ist Arion. Wir sind Elfen.“
„Ja, das habe ich mir beinahe schon gedacht, dass ihr Elfen seid. Wärt ihr Menschen, dann wärt ihr noch viel lauter gewesen. Die sind nämlich die schlimmsten von allen, neben den Dämonen natürlich.“
„G-G-Gibt es hier Dämonen?“ fragte Nerada, jetzt wieder ängstlich.
„Nein,“ beruhigte sie Margo. „Die gibt es hier in diesem Wald nicht. Manchmal kommen noch welche her, meistens haben die sich dann verirrt, aber solche verjagen wir gleich wieder. Nicht war, Freunde?“ fragte er hinter sich in den Wald hinein.
Erst jetzt bemerkten die beiden Elfen, dass sie nicht allein mit Margo waren. In Wirklichkeit waren noch viele andere Waldbewohner gekommen und haben die „Eindringlinge“ beobachtet. Etwas verängstigt wegen der vielen roten Augenpaare, die auf einmal hinter Margo im Gebüsch aufgetaucht waren, wichen die beiden einige Schritte zurück.
„Ihr braucht keine Angst zu haben. Ich sagte doch, wir sind friedliebende Bewohner des Waldes. Das hinter mir sind alles Freunde.“
Schüchtern kamen die anderen Tiere aus dem Dickicht. Die unterschiedlichsten Arten kamen zu Vorschein. Einige waren von so bizarrer Statur, dass man sie leicht mit kleineren Bäumen oder größeren Büschen verwechseln konnte.
„Das sind die Ants,“ erklärte Margo während er auf diese bizarren Figuren deutete. (Anm. d. Autors: Sorry, mir ist kein anderer Name eingefallen. Ich musste grade an Herr der Ringe denken und an die Ents.)
Andere Wesen sahen aus wie Kaninchen, hatten aber riesige Schneidezähne, die fast halb so groß waren wie ihr Kopf. Dann wiederum gab es Pferde-ähnliche Tiere mit je zwei riesenhaften Hörnern zwischen den Ohren, die Margo als Moiras bezeichnete. Aber es gab auch, wie in jedem Wald, kleine Nagetiere, wie zum Beispiel Mäuse und Eichhörnchen. Auch viele Vögel saßen nun auf den Ästen. Einige davon klein wie Kanarienvögel, aber mit braun-grauen Federn. Andere groß und mit sehr auffälligem Gefieder. Insgesamt sah es aus, wie in einem Zirkus, richtig schön bunt.
Die kleinen Nagetiere hatten überhaupt keine Angst und näherten sich neugierig den beiden Fremden. Nerada hatte nun ihre Angst ganz verloren und kniete sich nieder, um mit den Nagern zu spielen, die nun um sie herum hüpften. Arion sprach währenddessen mit Margo, der nun neugierig geworden war.
„Darf ich fragen, warum ihr hier in unseren Wald gekommen seid?“
„Nun, wir suchen etwas. Wir müssen nämlich unser Königreich vor den Dämonen retten. Darum haben wir vorhin auch so entsetzt reagiert,“ erklärte Arion, „wir wollten euch nicht stören. Das tut uns leid. Aber wir wissen leider auch nicht, wo wir suchen sollen.“
„Du sprichst in Rätseln. Sag mir doch, was ihr sucht. Vielleicht weiß ich ja etwas darüber.“
„Meinst du wirklich?“
„Aber natürlich du kannst mir vertrauen. Aber sag mir doch vorher etwas anderes. Wer ist diese Nerada? Sie kommt mir irgendwie bekannt vor.“
„Nerada ist ... die Prinzessin von Mamorien.“
„Sie ist wer? Die Tochter von König Mirai?“ fragte Margo ungläubig nach.
„Ja, genau das ist sie. Wir suchen die vier königlichen Schmuckstücke. Hast du vielleicht davon etwas gehört?“
„Oh ja, ich habe sehr viel über diesen Schmuck gehört. Er soll magische Kräfte besitzen. Und dass jedes einzelne Teil von einem anderen Ungeheuer beschützt würde.“
„Gut zu wissen,“ meinte Arion etwas nervös. „Weißt du auch zufällig in welcher Richtung wir nach dem ersten suchen müssen?“
„Ihr müsst Richtung Westen zu den großen Gebirge. Dort im Innern des höchsten Berges befindet sich eine Höhle, wo der erste Teil der Magischen Vier versteckt sein soll. Es heißt auch, dass wenn man ein Teil gefunden hat, findet man die anderen auch. Bei jedem Schmuckstück soll eine Inschrift oder Karte oder etwas ähnliches sein, das den Weg zum Nächsten weisen soll,“ erzählte Margo.
„Das wusste ich nicht. Danke für die Information. Kannst du mir noch etwas über die Ungeheuer erzählen, die die Magischen Vier beschützen?“
„Ja. Jedes der Vier Ungeheuer beherrscht eine Naturgewalt. Also eines das Wasser, ein anderes den Wind. Das dritte das Feuer und das letzte die Erde. Ich weiß nicht, welches Ungeheuer welches der Magischen Vier bewacht, aber alle vier sind sehr gefährlich, unberechenbar und es heißt, dass sie über 10 Meter groß sein sollen. Aber das mit der Größe ist nur ein Gerücht, aber trotzdem solltet ihr vorsichtig sein. Ich kann nicht garantieren, dass das Gerücht nicht doch stimmt,“ warnte Margo den jungen Elf.
„Wir werden schon alles überleben..... hoffe ich zumindest,“ meinte Arion unsicher.
„Das hoffe ich auch,“ murmelte Margo und schaute Nerada zu, wie sie sich von den frechen Eichhörnchen ärgern lies. „Wenn ihr wollt, könnt ihr hier im Wald übernachten. Es ist schon spät und ihr wollt doch sicher nicht jetzt noch weiter gehen, oder? Es wird nämlich in einer halben Stunde dunkel.“
„Woher weißt du, wann es dunkel wird?“ fragte Nerada neugierig.
„Ach, das bekommt man mit der Zeit mit, wenn man schon so lange lebt, wie ich,“ antwortete Margo etwas verlegen.
„Ach ja, wir dürfen wirklich hier im Wald übernachten? Das ist ja super. Dann müssen wir nicht noch einen geeigneten Platz suchen, nicht wahr Arion?“
„Ja, stimmt genau!“ stimmte der Gefragte zu
„Also abgemacht. Ihr übernachtet bei uns. Kommt mit. Ich zeig euch ein schönes Plätzchen,“ meinte Margo und stand auf. Dann stapfte er langsam, um nicht auf die anderen Tiere zu treten, durch den Wald. Nerada, Arion und die Waldbewohner folgten ihm bis sie eine kleine Lichtung erreichten.
„Wow, Arion, sieh dir mal den Sonnenuntergang an!“ rief Nerada begeistert und schaute in den rosafarbenen Himmel hinauf. „Es ist einfach wunderschön hier!“
Margo blieb im Schatten der nahen Bäume stehen und lächelte zufrieden vor sich hin. „Ich dachte mir schon, dass dir das gefällt.“
„Und ob es mir gefällt! Und hier dürfen wir unser Zelt aufschlagen?“
„Ja, aber bitte macht kein Feuer an. Die meisten Tiere haben Angst davor.“
„Ok, geht klar. Wir machen kein Feuer,“ versprach Arion.
Also schlugen sie ihr Zelt auf und setzten sich mit den Kaninchen, die noch geblieben sind, davor um die aufgehenden Sterne zu beobachten. Bald war Nerada an Arions Schulter eingeschlafen. Deshalb legte er sie ins Zelt und deckte sie zu. Dann legte er sich neben sie und schlief auch sogleich ein.
Fortsetzung folgt...