Fanfic: Pan und Trunks - Wenn doch alles so einfach wäre (4)

Kapitel: Pan und Trunks - Wenn doch alles so einfach wäre (4)

Pan musste lächeln. Sie saßen in ihrem Stammcafé und unterhielten sich so, als ob nichts geschehen wäre. Vielleicht war es wirklich die richtige Entscheidung gewesen, ihm nichts zu erzählen. Hätte ihr ja eigentlich auch früher einfallen können. Na ja, das war jetzt auch nicht mehr wichtig.

„Was ist? Warum guckst du so wie ein breitgefahrendes Schaf?“, fragte Trunks und erntete sogleich einen Ellbogenstoß in die Rippen.

„So, du meinst also, dass ich so aussehe wie ein breitgefahrendes Schaf!? Nett wie eh und je sag ich nur.“ Mit gespielter Enttäuschung sah sie an. „Und ich dachte, du liebst mich!“

„Das tue ich auch!“, sagte er und gab ihr einen Kuss. „Sonst würde ich dich ja nicht so ärgern!“ Und wieder ein Kuss.

Ja, das Theater hätte sie sich sparen können. Pan blickte an Trunks vorbei und sah Son-Goten. „Hey, Onkel-“ Sie stoppte als sie Hinako an seiner Seite erblickte und so küsste sie Trunks so lange bis sie sich relativ sicher, dass Hinako verschwunden war. Auf einmal schob Trunks sie sanft zurück.

„Was ist los?“ Doch diese Frage hätte Pan gar nicht stellen brauchen. Vor ihnen stand Hinako und musterte die beiden.

„Also wirklich, dass ist echt nicht zu fassen! Du kannst wohl auch nie genug bekommen, nicht wahr? An ihrer Stelle-“

„Halt die Klappe!“, schnitt ihr Pan das Wort ab. „Du hast hier gar nichts mehr zu melden, weil wir deine kleinen Lügengeschichten keinen Glauben schenken. Egal was du anstellst. Und nun zisch‘ wieder ab, du verpestest die Luft mit deinem Parfum.“, sagte sie und zog die Nase kraus.

Sichtlich über diese Attacke empört drehte Hinako sich um und wollte gehen, doch sie besann sich kurz und ließ noch mal ein honigsüßes Lächeln über ihre Lippen blitzen. „Tja, vielleicht hast du ja einfach Angst, dass jemand von deinen nächtlichen Aktivitäten erfährt???“ Dann ging sie wirklich. Nach ein paar Sekunden, sah Trunks Pan etwas skeptisch an.

„Was meint sie mit >nächtliche Aktivitäten<?“ Pan wedelte schnell mit ihren Händen ab.

„Das hat nichts zu bedeuten. Die ist nun mal durch und durch verrückt geworden! Einfach nicht beachten! Und jetzt machen wir uns noch einen wunderschönen Tag bei mir zu Hause, okay?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, nahm sie seine Hand und zog ihn weg.

Wie konnte Hinako bloß von diesem >Ausrutscher< erfahren? Außer ihr und Tim hat doch keiner… Pan durchfuhr ein Geistesblitz. Klar, Tim. Wahrscheinlich hatte er es Hinako erzählt! Sie musste unbedingt mit ihm sprechen. Auch wenn das kein leichtes Gespräch werden würde, es musste sein. Denn Hinako hatte sie in der Hand. Nur ein falsches Wort und Trunks von allem erfahren, was er eigentlich gar nicht wissen sollte. Und das durfte einfach nicht passieren, sonst war alles hin. Mal wieder.



Tim war erst zur dritten Stunde gekommen, da er verschlafen hatte. Am Morgen hat Pan nicht mehr im Bett gelegen und bis jetzt hatte er sie auch nicht in der Schule gesehen.

Nun war Unterichtsschluss und er ging nach Hause. Als er die Haustür öffnete, sah er schon seine Schwester, in einer Modezeitschrift blätternd, auf der Couch sitzend. Stimmt ja, sie hatte ja in anderen Kursen und deshalb war sie schon hier!, rief sich Tim in Erinnerung und begrüßte Hinako. Diese lächelte. Was allerdings nichts Gutes verhieß.

„Okay Hina, bevor du irgendeine Bemerkung machst: Erstens: Was ist los? Zweitens: Kein dummes Kommentar bitte! Und drittens: Wieso musst du mich schon wieder nerven?“

„Bruderherz, Bruderherz“, begann sie und schüttelte mit gespielter Enttäuschung den Kopf. „Wie kannst du nur behaupten, dass ich dich nerven will? Also wirklich! Ich dachte, du kennst mich besser?! Schließlich bin ich doch deine große Schwester?“ Tim rollte mit den Augen. Ja, aber auch nur ein Jahr älter und viel kindlicher als ich, dachte er.

„Ich wollte nur wissen, was du gestern so gemacht hast?!? Du warst auf jeden Fall nicht gerade alleine, oder?“ Hinako klappte die Zeitschrift zu und stand auf.

„Und ich würde sagen, dass dich das nichts angeht, Schwesterherz.“, antwortete er schnippisch und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer, die Treppen hianuf.

„Du hattest doch nicht etwa von einem Mädchen Besuch?“ Abrupt blieb Tim stehen. „Also doch. Mein keiner Bruder spielt den Casanova! Es war Pan, habe ich Recht?“ Er drehte sich zu ihr um.

„Pass auf! Wenn du auch nur irgendeiner Menschenseele davon erzählst, dann vergess‘ ich mich! Ist das klar?“ Hinako nickte. „Aber natürlich. Wen sollte ich das auch schon erzählen?“

Tim knallte die Zimmertür zu. Klar, wen sollte sie davon auch schon erzählen? Nur allen anderen aus der Klasse, die von der Schülerzeitung, den Klatschreportern… okay, das ist jetzt etwas übertrieben, aber sie wäre dazu fähig. Er hat noch nicht einmal direkt über das mit Pan gesagt! Also musste seine Schwester wohl in seinem Zimmer rumgeschnüffelt haben. Vielleicht blufft sie auch nur, hatte sie schon oft genug getan… Doch was war wenn nicht? Wenn sie sich nun wirklich ‚verplapperte‘? Das wäre wohl nicht gerade gut. Und er, er wäre dann mausetot.

Ohne weiter zu überlegen, schnappte sich Tim eine Jacke und rannte die Treppen runter. Zwar musste er irgendwann mit Pan darüber reden, aber es ging nun mal nicht anders. Ob sie wollte oder nicht, oder ob er wollte oder nicht…



Pan zwar inzwischen mit Trunks zu sich nach Hause gegangen und hätte einen Luftsprung machen können, als ihr der Anrufbeantworter entgegenwarf, dass Videl und Son-Gohan heute nicht mehr heim kommen und bei Freunden übernachten würden.

Sie hatte es sich mit ihrem zurückgewonnenen ‚Halbex-Freund‘ gemütlich gemacht und war ganz der Ansicht, dass nichts mehr hätte den Tag schlecht enden lassen können. Doch da war die Vorfreude zu groß gewesen. Trunks hatte Pan ganz plötzlich geküsst und seine Hand war unter ihr Hemd gerutscht, woraufhin es ihr so peinlich war, dass sie hastig aufsprang und ihn kurz alleine ließ, mit der Beruhigung, sie würde nur schnell ein Glas Wasser trinken.

Und da stand sie nun, gegen die Arbeitsplatte in der Küche gelehnt, ins Leere starrend. Pan verstand sich selbst nicht mehr. Klar, sie hatte sich schon irgendwie mehr gewünscht als ein bisschen küssen. Doch nun, wo dies eigentlich hätte wahr werden können, ist sie einfach feige abgehauen. Na ja, nur in die Küche. Aber abgehauen ist abgehauen!



DRIIING!!



Pan erschrak etwas. Dann ging sie ,leise fluchend über diese laute Hausklingel, zur Tür und öffnete sie.

„Hi!“ Augenblicklich zuckte ein kleines Lächeln auf ihrem Mund als sie Tim sah, der pudelnass im Regen stand. Sie wollte ihn schon hereinbitten und ihn etwas zu trinken anbieten, doch sie besann und gab ein mit gespielter Genervtheit „Was willst du?“ von sich.

„Nun ja, eigentlich wollte ich ja mit dir reden, doch du hast wohl gerade was anderes vor!?“ Pan zog die Augen hoch. „Und selbst wenn es nicht so wäre, ich hätte einfach keine Lust! Ist noch was oder darf die Tür wieder zu machen?“

„Hey, sei nicht gleich so garstig!“

„Ich bin garstig? Na toll!“, sagte sie mit Sarkasmus in der Stimme und bemerkte, dass sie vergessen hatte, das Glas abzustellen und es immer noch in der Hand hielt.

„Also, wenn es nicht wichtig wäre, dann wäre ich ja nicht hier und da würde es mir recht erscheinen, wenn du mich reinlässt. Danke!“ Tim schritt an ihr vorbei und Pan machte vor Entrüstung den Mund auf.

„Was bildest du dir bloß ein? Du bist nicht gerade der Präsident von Amerika, dass du dich hier einfach selbsteinlädst!?“ Sie stemmte die freie Hand in die Hüfte und funkelte ihn wütend an.

„Nein, das bin ich nicht, aber wir müssen über diese Sache sprechen!“

„Tim!“

„Ja okay, vielleicht war das nix von Bedeutung, doch-“

„Tim!“, versuchte Pan ihn wieder zu unterbrechen.

„wenn meine Schwester von unserem kleinen ‚One-Night-Stand‘ mitbekommt, dass werden wir uns vorläufig am schwarzen Brett wiederfinden! Und ich bin dann in fünf Minuten tot!“ Pan atmete laut aus.

„Halt, deine Klappe okay?“

„Und da wäre noch etwas: Hast du‘s ihm schon gesagt? Hast du Trunks schon gesagt, dass wir miteinander geschlafen haben?“

„Noch nicht, aber das ist ja jetzt nicht mehr nötig, oder?“ Pan fuhr herum und sah Trunks hinter sich an einer Wand gelehnt. „Und keine Sorge, du bist in weniger als in zwanzig Sekunden tot.“ Tim sah ihn mit einem kleinen bisschen Angst in den Augen an. „Du haust am Besten ab und lässt dich hier nicht mehr blicken.“ Tim nickte und war schon weg.

Pan drehte das Glas. Links herum. Rechts herum. Wieder links herum. Gut, jetzt war der Moment gekommen. Und wen verdankte sie es? Tim! Nur weil er ausgerechnet hier und jetzt auftauchen musste und alles ausplapperte, hatte sie nun gehörige Probleme mit Trunks. Was sollte sie nun machen? Alles zugeben? Oder lieber abstreiten? Was nur?

„Also, wenn ich das richtig sehe… mit Tim kannst du, aber mit mir nicht?“ Trunks Stimme holte sie wieder in die Realität zurück.

„N-nein! Aber…“

„Aber was?“ Er sah sie an und am Liebsten wäre Pan auf der Stelle gestorben. Sie wusste, dass er enttäuscht war. Nicht nur enttäuscht über diese Tatsache, sondern auch, dass sie ihn angelogen hatte. Und hätte er es jetzt nicht rausgefunden, dann wahrscheinlich für immer. „Pan, was sollte das? Findest du nicht, dass unsere Beziehung schon genügend Risse bekommen hat? Wenn du sie beenden willst, okay, dann aber nicht auf solche Weise!“ Pan musste die Tränen, die aufsteigen wollten, unterdrücken.
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