Fanfic: The Black Sheep ¤ Disdain and Pride

sich gut machte. Obgleich er nicht wie ein wahrer Saiyajin dachte und handelte, kämpfen konnte er mindestens genauso gut.

Son-Gokus Aura flammte auf. Ein rötlicher Lichtkranz bildete sich um ihn herum. Tales schreckte erst einmal zurück. Dann liess auch er seine Energie aufflammen, in Gestalt eines hellblauen Lichtes. Die beiden Brüder attackierten sich gnadenlos, doch schon bald wurde deutlich, dass sich Son-Goku einen Tick zu schnell für Tales bewegte.

»Das hat mit dieser roten Aura zu tun.« stellte Misty fest und schaute verbissen zu den beiden Saiyajin auf. Er erhöht seine Geschwindigkeit damit. Ich denke das ist eine spezielle Technik.«

Buffý betrachtete sie eingehend. Warum war sie so merkwürdig gelassen? Ihre Art den Kampf so zu analysieren erinnerte sie stark an Vegeta.

Buffý wurde aus ihren Gedanken aufgeschreckt, als selbiger Saiyajin zu ihnen hinüberrief: »Misty, mach das du da wegkommst! Los, verschwinde!«

Son-Goku hatte Tales mit seinem letzten Schlag unbeabsichtigt direkt auf das Mädchen zugeschleudert. Misty realisierte dies leider etwas zu spät. Tales bemerkte wohl das junge Mädchen, lächelte hinterhältig und war auch schon im Begriff, sie anzugreifen, um Kakarott diesen Schlag heimzuzahlen.

Buffý bemerkte nun, wie sich der Ausdruck ihrer Freundin deutlich veränderte. Ihr Blick wirkte entschlossen, starr, um nicht zu sagen kalt. Sie ging etwas in die Hocke, hob dann ruckartig beide Arme und verkreuzte sie vor dem Gesicht. Als Tales nur noch wenige Meter von ihr entfernt war, riss die ihre Arme nach beiden Seiten auseinander und setzte durch ihre glühende, grünliche Energie eine Art Druckwelle frei, welche Tales zurückwarf.

Buffý hielt sich schützend einen Arm vors Gesicht. Der entstande Luftwirbel verschwand nun langsam wieder. Sie liess den Arm sinken und starrte Misty verblüfft an. Diese schaute starr zu Son-Goku und Tales auf. Letzterer konnte nicht fassen, was da eben geschehen war. Was war das für ein Mädchen?! Er hatte sie für einen gewöhnlichen schwachen Menschen gehalten, und jetzt das!

Buffý schaute indessen zu Vegeta, welcher versucht hatte, Misty zu warnen. Er hatte sich die ganze Zeit über völlig ruhig verhalten, und auch als Radditz angegriffen wurde, hatte er keine Miene verzogen. Doch eben war er ziemlich aus der Fassung geraten...



Tales knurrte wütend. »Dummes Pack!«

Er flog in den Himmel hinauf. Die anderen sahen ihm schweigend nach, und auch Son-Goku machte keine Anstalten, ihm zu folgen.

»Für heute hab ich die Schnauze voll!« rief Tales zu ihnen herab. »Aber glaubt nicht, dass ihr mich damit losgeworden seid! Ich komme bald wieder und dann werden wir endgültig abrechnen!«

Mit diesen Worten wandte er sich ab und flog davon.





Noch eine Weile standen sie betroffen im Freien. Man hatte sich zunächst um Radditz` Wunde gekümmert, die zwar nicht wirklich ernsthaft war, seinen Arm jedoch für eine Weile untauglich machen würde.

Bardock, der humpelnd ins Haus zurückkehren wollte, wurde schliesslich von Son-Goku gestützt. Sie gingen zusammen rein, doch Bardock schien alles andere als gut gelaunt zu sein. Drinnen verzog er sich letztendlich doch.



Die anderen unterhielten sich aufgebracht. Obwohl es mitten in der Nacht war, inzwischen vier Uhr, waren sie topfit.



Vegeta, der sich an ihren Gesprächen ohnehin nicht wirklich beteiligen konnte und dies auch gar nicht vorhatte, bemerkte nun, dass Misty fehlte. Für gewöhnlich fiel ihr seine Abwesenheit auf, doch heute war es anders herum. Seitdem sie wieder drinnen waren, hatte er sie nicht mehr gesehen. Und das musste jetzt eine gute Stunde her sein.

Misty saß auf ihrem Bett. Inzischen wurde es langsam wieder hell, und das sanfte Licht der Morgendämmerung erhellte den Raum etwas. Sie saß schweigend auf dem schneeweissen Laken und rührte sich nicht. Sie atmete ruhig, blickte teilnahmslos auf den Boden vor ihr.



»Hier bist du.« hörte sie nun eine vertraute Stimme hinter sich sprechen. »Ich habe dich gesucht.«

Misty erwiderte darauf nichts, sah ihn nicht einmal an, sondern stand einfach auf und trat auf den Balkon hinaus. Vegeta folgte ihr schweigend und blieb kurz vor der Glastür stehen.

»War diese Kraft das Erbe meiner Mutter?« fragte Misty leise und hielt dem Saiyajin weiter den Rücken zugewandt. Vegeta schwieg. Misty hatte sich an das Geländer gelehnt. Jetzt senkte sie den Kopf und sah hinunter.

»Die Kraft deines Zorns.« antwortete Vegeta endlich. »Ja, es war die Kraft eines Saiyajin.« Misty schwieg wieder. Sie hatte ihre Antwort erhalten, sie hatte das gehört, was sie hören wollte. Lediglich als Bestätigung für etwas, das ihr ohnehin bereits klar geworden war.

Langsam hob sie die Hand vor sich hoch und betrachtete ihre handfläche. »Eine Kopie. Mein Körper ist bloss die Replik des Mädchens, das damals umgekommen ist.«

Vegeta trat nun hinaus auf den Balkon. Er hörte ihr ruhig zu.

»Meine Mutter... ich war gerade mal drei Jahre alt, als sie starb. Meine Brüder und ich wurden irgendwelchen Bekannten anvertraut.«

»Dein Vater?« fragte Vegeta.

Misty lächelte. »Er war nicht da.«

Ihr Blick sank, sie schluckte. Vegeta schwieg.

»Meine Mutter war damals noch sehr jung.« begann Misty nun. Ihre Stimme zitterte leicht. »Sie hatte damals in Irland gelebt, wo sie sich während einer Veranstaltung in einen jungen Mann verliebte. Er war etwas älter als sie, doch er liebte sie auch. Einige Monate später verschwand er spurlos und man erklärte ihn für tot. Meine Mutter liess wochenlang nach ihm suchen, doch er war wie vom Erdboden verschluckt. Schliesslich brach sie in der Wohnung zusammen. Im Krankenhaus erklärte man ihr, dass sie ein Kind erwarten würde. Gegen Neujahr wurde dann mein Bruder Nicholas geboren.«

Jetzt endlich wandte sie sich Vegeta zu. Dieser hatte ihr aufmerksam zugehört, und musste zugeben, dass ihn diese Geschichte überraschte. Bisher hatte er sie für ein völlig zufriedenes Mädchen gehalten, doch nun musste er feststellen, dass ihre ganze Zukunft alles andere als rosig aussah. Misty sah ihm nicht in die Augen, sondern starrte zum Boden und fuhr fort: »Sie schaffte es, ihn eine Zeitlang allein zu versorgen, doch geriet bald in ernstere Schwierigkeiten. Sie lernte einen Mann kennen, der eine Architekturfirma besaß und ihr anbot, sich um ihn und ihren Sohn zu kümmern. Ohne es wirklich zu wollen, verliebten sie sich ineinander, und wenige Monate nach ihrem ersten Treffen brachte meine Mutter einen weiteren Jungen zur Welt, den sie Sullivan nannte.« Sie setzte eine kurze Pause ein und legte den Kopf in den Nacken. »Danach stritten sie sich immer öfter, bis meine Mutter mit den beiden Jungen sein Haus verliess. Monate später fuhr sie zurück, um ihm zu sagen, dass sie in ihre Heimatstadt zurückkehren würde. Und während dieser Zeit, in der sie sich von ihm getrennt hatte, wurde ich geboren. Sie war nur zurückgekehrt, damit er sich von seinen Kindern und Nicholas, für den er ja praktisch die Rolle des Vaters übernommen hatte, verabschieden konnte. Ich weiss nicht, was dann geschehen ist. Sie kam bei einem Unfall ums Leben. Und mein Vater blieb verschollen.«

Vegeta sah sie verwirrt an. »Sagtest du nicht, er...«

»Vor etwa eineinhalb Jahren habe ich ihn wiedergefunden.« erklärte das Mädchen. »Und vor einem halben Jahr ist er im Kampf gestorben.«



Vegeta schwieg. Ihm steckte tatsächlich ein Kloss im Hals.

Ihre Mutter, Peechaz. Misty, und ihre beiden Brüder. Sie hatten wirklich viel durchmachen müssen. Was für ihn eine Selbstverständlichkeit war, hatte für diese Leute eine Herausforderung dargestellt. Ja, das Leben war ein Kampf, der mit der Geburt begann. Eine harte Prüfung, mit den Tücken und Ungerechtigkeiten des Schicksals.

Er starrte zu Boden, wusste nicht was er sagen sollte. Doch seine Gedanken wurden durch ein leises Schluchzen unterbrochen. Etwas tropfte auf den hellen Betonboden vor Mistys Füssen. Vegeta sah auf, direkt in ihr Gesicht, über das Tränen liefen.

»All diese Erinnerungen...« schluchzte sie. »All die Erinnerungen, die mich Tag und Nacht quälen, die mich fast in den Wahnsinn treiben! Und jetzt erfahre ich, dass das alles jemand anders erlebt hat, dass ich bloss die Kopie des Menschen bin, dem all diese schrecklichen Dinge angetan wurden!«

Sie sah auf und blickte Vegeta direkt in die Augen. Dieser sah sie hilflos an. »Warum?« schrie sie, als ihr erneut heisse Tränen in die Augen stiegen. »Weshalb muss ich dafür leiden? Warum quälen mich diese schrecklichen Dinge?!«

Vegeta war völlig fassunglos. So hatte er sie niemals erlebt. Diese Geschichte, dieser Ausbruch, und ihre Tränen... ihre traurigen Augen, der verzweifelte Blick, und ihre kindliche Stimme, die sich fast überschlagen hatte. Er musste es sich eingestehen: Er empfand Mitleid für dieses weinende Mädchen vor ihm. Sie tat ihm Leid. Sie weinte, und er konnte es nicht verhindern.

Nein, daran lag es nicht. Er konnte. Nichts würde ihn davon abhalten, nur eines - sein Stolz. Sein übertriebener Hochmut, das einzige, das ihm seine Grenzen setzte.



Misty war indessen auf den Boden gesunken. Sie presste sich beide Hände auf die Ohren, und obwohl sie die Augen mittlerweile fest geschlossen hielt, liefen ihr noch die Tränen die Wangen herab.

Plötzlich zuckte sie zusammen.

Sie spürte, wie sich zwei Arme um ihre Schultern schlangen, wie jemand ihren Kopf und Oberkörper an sich presste. Langsam nahm sie die Hände herunter, öffnete die Augen und sah sich ungläubig um.

Vegeta hielt sie fest an sich gedrückt. Einen Arm um ihren Rücken, die Hand in ihrem Nacken, wo er ihr leicht durch
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