Fanfic: Tales` Vermächtnis - Teil 12
Du bist weiblich, deshalb trägst du die ganze Macht meiner Linie in dir und auch deine Töchter werden sie in sich tragen. Stress setzt diese Kraft unwillkürlich frei. Für einen Säugling ist die Geburt der pure Stress, das war es auch für dich. Die Tatsache, dass du auch noch Saiyajin-Gene besitzt, hat diese Kraft im Moment deiner Geburt noch verstärkt. Sie hat sich gegen den Grund für deinen Stress gewandt und der war nun mal ich.“, schloss sie.
Tiàla sank in die Knie. Es war also doch wahr. Sie war eine zweifache Mörderin und was noch schlimmer war, als Opfer hatte sie ausgerechnet ihre Eltern erwählt. Wie grausam war die Welt! Und noch grausamer war, dass sie für diese Taten auch noch belohnt wurde, hier im Paradies existieren durfte und ihr Bewusstsein, ihre Seele behalten konnte. Eine Seele, die nun auf ewig mit dunklen Schatten bedeckt war.
„Tiàla, komm her. Es ist doch nicht deine Schuld.“, hörte sie die Stimme ihrer Mutter. Resignierend fragte das Mädchen. „Wessen dann?“ Doch Yria schien einfach auf jede Frage eine Antwort zu haben. „Es ist zum Teil meine, zum Teil die meiner Ahnen und auch zum Teil die deines Vaters.“
Tiàla blickte vom Boden auf. „Wie kann es eure sein?“, fragte sie weiter. Yria richtete sich auf und schwebte auf sie zu. Wenn der Prophet nicht zum Berg kam, musste der Berg eben zum Propheten kommen. Yria verharrte neben Tiàla bewegungslos. Der Wind spielte mit ihrem weichen, weißen Haar. Schließlich sagte sie: „Unser Volk vollführte über eine endlose Folge von Generationen hinweg ein Zuchtprogramm durch. Ziele des Programms waren unter anderem die Verstärkung unserer Psi-Kräfte, die Herausbildung des genetischen Gedächtnisses und ein bestimmter Phänotyp – grüne Augen, weißes Haar, weiße Haut. Das unsere Kinder immer mächtiger wurden, war zwar Ziel aber man übersah, dass sie damit auch eine Gefahr für die Mütter wurden. Es starben so viele im Kindbett.“ Sie seufzte. Tiàla sah gespannt zu hier hoch. So viel auf einmal hatte sie nie erhofft über ihr Volk zu erfahren.
Yria sprach weiter. „Doch bis dahin starben nur jene, deren Linie eine bestimmte Psi-Kraft beinhaltete. Den Apport. Sie können Materielles, Nicht-materielles oder Energetisches herbei schaffen. In Stress- oder Angstsituationen war das bei manchen pure Energie, die den Auslöser für die Situation traf.“ Sie sah auf Tiàla hinunter. „Es ist nie eure Schuld. Ihr seid nur Kinder. Das, wofür die Züchter planten. Ihr seid die, deren Zukunft zerstört wurde.“
Tiàla hatte unwillkürlich nach dem Stein um ihren Hals gegriffen. „Wenn ich eine Tochter haben sollte, würde sie mich auch töten?“ Die Frage schwebte drohend zwischen den beiden.
<marquee> ZWEI WOCHEN SPÄTER</marquee>
„Was wird jetzt eigentlich aus dem Auftritt beim Sommerfest? Hat man dir eine neue Partnerin zugeteilt?“, wollte Bulma Samstagmorgen beim Frühstück von ihrem Sohn wissen. Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Ich hab nichts erfahren und wenn, dann wäre es jetzt zu spät, um mit einer neuen Partnerin das Training von vorn zu beginnen. Das Fest beginnt heute nachmittag.“ Bulma legte den Kopf in die Hand. „Wie schade. Es wäre sicher so schön gewesen.“ Schweigen breitete sich aus. Trunks starrte in die tiefe Schwärze seines Kaffees (!) und dachte: <i>Ja, das wäre es. Es wäre nicht nur schön, es wäre auch gut gewesen. Fast perfekt. Sie hatten so hart trainiert. Alles umsonst.</i> Er schluckte und nahm einen Zug aus der Tasse, um seine Enttäuschung zu überdecken. Seiner Mutter entging es natürlich nicht, aber sie schwieg.
Zur gleichen Zeit im Hause Son Gokus: „Son Goten, Sartock, aufstehen! Frühstück ist fertig!“, hallte Chichis Stimme den Treppenflur hinauf. Zur Unterstützung trommelte sie mit einem Holzlöffel auf eine gußeiserne Pfanne, bis Son Gotens Kopf an der Tür erschien. Die Haare zu einer einmaligen Frisur zerzaust, murmelte er ein: „Ja, ja.“, und verschwand wieder in das Zimmer, das er und Sartock nun gemeinsam bewohnten. Letzterer hatte sich die Bettdecke über den Kopf gezogen und so das nervtötende Trommeln einigermaßen aus seinem Gehörgang verbannt. Doch jetzt zerrte Son Goten an seiner Decke, nicht gewillt seinen Cousin schlafen zu lassen, wenn er es auch nicht mehr durfte.
Sartock umklammerte mit einer Hand die Decke und schlug mit der anderen nach dem Störenfried, allerdings ohne Erfolg, also schlug er die Augen auf und mit dem Kissen nach Son Goten. Als das auch nichts nützte, setzte er sich ruckartig auf und ließ die Decke los, sodass der Ziehende unsanft auf dem Hinterteil landete und gleich darauf das Kissen ins Gesicht bekam. Sartock saß mit untergeschlagenen Beinen auf der nackten Matratze und beobachtete amüsiert, wie sich sein Gegenüber aus dem Wirrwarr wand. Kaum war Son Gotens Oberkörper frei, sagte er: „Grins nicht!“, und feuerte erst Sartocks und dann sein Kissen zurück. Das Erste konnte der Ältere noch fangen, das Zweite traf sein Ziel Punkt genau. Das Ganze wäre wohl noch eine Weile weiter gegangen, wenn nicht Son Goku in der Tür erschienen wäre.
„Wenn ihr beide mit den Kindereien fertig seid, könntet ihr dann endlich runter kommen.“, sagte er mit strengem Tonfall und verschwand wieder. Son Goten beugte sich in Richtung Sartock und flüsterte: „Wir sollten uns beeilen, er hat Hunger!“ Grinsend stand er auf und verließ das Zimmer. Sartock suchte noch das Oberteil zu seinem Pyjama, von dem er nur die Hose trug.
Son Goten war ein guter Zeitgenosse, aber dennoch vermisste er die morgigen Rangeleien mit Tiàla um das Waschbecken, den Spiegel, die Dusche oder wahlweise auch gleich das ganze Bad. In letzterem Fall belief es sich meistens darauf, dass Einer im Bad, der Andere draußen stand und jeder wie wild auf den Knopf hämmerte, der die Tür öffnete beziehungsweise schloss. So kam zwar keiner zur Körperhygiene, aber zumindest weckte es die Lebensgeister und es war lustig. Mit diesem Gedanken stieg Sartock die Treppe hinunter. (Da fällt mir ein, hat das Haus überhaupt zwei Stockwerke??? Haben die halt umgebaut! *g*)
„Warum so gute Laune?“, wollte Chichi wissen, die gerade das Frühstück für drei Saiyajins auftürmte. Sartock setzte sich dazu. „Ich musste nur gerade an was denken.“, erwiderte er geheimnisvoll und feixte weiter vor sich hin. Chichi war froh den Jungen endlich mal augenscheinlich fröhlich zu sehen. Die letzten beiden Wochen war er immer nur trübsinnig herumgesessen, hatte kaum geredet geschweige denn gelacht. Manchmal war er morgens weg geflogen und abends erst wieder gekommen. Wer weiß wo er gewesen war.
„Lässt du uns an deinem Amüsement teilhaben?“, fragte Son Goten umständlich. Sartock grinste weiter schweigend vor sich hin. Nein, seine Erinnerungen gehörten allein ihm. Son Goten, der eigentlich jetzt auf eine Antwort gehofft hatte, stopfte sich enttäuscht einen reich mit Sirup bestrichenen Pfannkuchen zwischen die Zähne. Chichi schalt: „Nicht so unflätig! Der ganze Sirup tropft auf die Tischdecke!“
So verging auch hier der Morgen recht normal.
Am Vormittag war Son Goku im Wald damit beschäftigt, Holz zu schlagen, was bedeutete, dass er den halben Wald abholzte. Plötzlich hielt er inne und lauschte in die absolute Stille. Ein Lächeln machte sich mit einem Mal auf seinen Lippen breit. Er zog die Augenbrauen zusammen, konzentrierte sich, legte Zeige- und Mittelfinger an die Stirn und verschwand kurz darauf. Der Stamm, den er bis eben noch mit einer Hand gehalten hatte, krachte geräuschvoll zu Boden.
Vor dem Haus Son Gokus hängte Chichi Wäsche auf, Sartock saß nicht weit von ihr an einem Tisch und schrieb eifrig. Chichi hatte begonnen ihm die Grundlagen des Schreibens und Lesens, sowie das Rechnen beizubringen. Sie hatte Son Gohan zu Hause unterrichtet, also würde sie es auch mit Sartock schaffen. Er war zwar schon älter, aber er lernte wirklich schnell. Chichi war insgeheim stolz auf ihren Schüler und natürlich auf sich. Son Goten war zu den Briefs geflogen. Sie, Son Goku und Sartock würden später kommen, damit die beiden Familien zusammen zum Schulfest gehen konnten.
Als es langsam auf Mittag zuging und Chichi das Mittagessen kochte, begann sie nervös auf die Uhr zu schauen. Wo blieb nur wieder dieser Mann? Kaum lies sie ihn aus den Augen, schon war er weg. Wahrscheinlich hockte er wieder bei irgendeinem Nest oder einem dieser Urviecher. Wütend klatschte sie den Kochlöffel in den Topf. Sie steckte den Kopf aus dem Fenster und rief: „Sartock?“ Der junge Mann hob den Kopf. „Könntest du mal nachsehen, wo dein Onkel bleibt?“ – „Klar.“
Er legte die Hefte beiseite und flog davon. Er fand zwar die Stelle, an der Son Goku tätig gewesen war – das Loch im Bewuchs war kaum zu übersehen – aber Son Goku war nirgends zu sehen. Er flog eine Weile unschlüssig herum, bediente sich auch der neu gelernten Technik des Ki-Fühlens, konnte seinen Onkel aber nirgends ausmachen. Also flog er zurück.
„Ich hab ihn nicht gefunden.“, mit diesen Worten trat er in die Küche. Chichi wischte sich die Hände an der Schürze ab und erwiderte ungewohnt gleichmütig: „Gut, dann essen wir allein und fliegen dann zur Capsule Corp. er weiß ja, wo wir heute hin wollen!“ Sie setzte sich an den gedeckten Tisch. Sartock ebenfalls. Sie aßen, Chichi zog sich danach um, während Sartock spülte. Es machte ihm nichts aus. Im Raumschiff hatte er noch viel schlimmere Arbeiten machen müssen.
Danach flogen die beiden zur Capsule Corp., Sartock trug seine Tante. Auch das machte ihm nichts. Kurz darauf landeten sie im Vorgarten der Briefs und wurden auch sofort von Bulma begrüßt, denn die ganze Family saß im Vorgarten und war noch beim Essen. „Hallo! Wo habt ihr denn