Fanfic: Can it be love (Übersicht und Schluss T.T)
gehabt hatte. Aber je mehr sie versuchte, ihn zurück zu holen, desto mehr verschwanden die Erinnerungen an ihn und zurück blieb nur diese Wärme.
Ein kühler Windhauch strich angenehm über ihr Gesicht und es fühlte sich an, als ob eine weiche Hand ihr die Haare aus dem Gesicht streichen wollte. Akane öffnete die Augen. Erst jetzt, als sie die vertraute Umgebung ihres Zimmer sah, fiel ihr ein, dass sie gestern Abend ja im Pausenraum des Ballettsaals eingeschlafen war und richte ihren Oberkörper mit einem Ruck auf. Da fiel ihr Blick auf einen schwarzen Haarschopf, der auf ihrem Bett lag.
Neben ihrem Bett, mit dem Oberkörper schlafend auf die Decke gesunken, kniete Ranma. Er trug, ebenso wie sie selbst noch die Kleider vom letzten Abend, sogar die Schuhe hatte er noch an. Es schien Akane als wollte mit seinem Anblick ein Stück ihres Traumes zurückkehren. Da waren die Lichter von Straßenlaternen und ein durchsichtiger Vorhang von fallendem Schnee. Da waren starke Arme, die sie behutsam trugen und da waren zwei leuchtende blaue Augen, die sich liebevoll über sie beugten. War das wirklich nur ein Traum gewesen, oder hatte sie Ranma mitten in der Nacht im Ballettsaal gefunden und nach Hause gebracht? Akane beugte sich über den Schlafenden und strich ihm zärtlich durch das Haar. Wenn er wach werden würde, würde sie ihm danken und ihm alles sagen, was sie für ihn empfand. Langsam beugte sie sich nach vorne, ihr Gesicht näherte sich dem seinen, ihr Mund dem seinem und dann ...
Öffnete Ranma seine Augen.
Für einen Moment sahen sie einander in die Augen, die Gesichter nicht weiter als ein paar Zentimeter von einander entfernt. Dann fühlte Akane, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg und schnell richtete sie sich wieder auf. Auch Ranma stützte sich hoch und setzte sich mit untergeschlagenen Beinen neben Akane’s Bett und sah sie mit großen Augen an. Für wenige Sekunden hing eine Spannung zwischen den beiden , die weder unangenehm noch wütend, sondern auf schwer zu beschreibende Art fast zart war. Dann brach Ranma mit einem freundlichen Lächeln den Bann. „Gut geschlafen?“ fragte er. „Sehr gut, und du?“ „Ein bisschen hart und meine Beine schlafen noch immer.“, lachte Ranma und massierte seine Waden. Auch Akane kicherte kurz und sagte dann etwas schnippisch: „Das ist deine eigene Schuld. Ich würde mich zum Schlafen lieber IN ein Bett legen.“
In Ranma’s Augen blitzte es lustig auf. „Ich hab den Gedanken ernsthaft erwägt, aber dann dachte ich mir, neben dem Bett kann mir weniger passieren, als wenn ich neben dir liege, wenn du aufwachst.“ „Du bist ein Ferkel!“ sagte Akane und verzog in gespieltem Ekel den Mund zu einer Schnute. Dann brachen beide in Gelächter aus, von dem sie sich einige Zeit nicht beruhigen konnten. Dann sagte Akane, noch immer glucksend: „Aber jetzt raus mit dir! Ich will mir was anderes anziehen. Dabei kann ich dich nicht brauchen.“
Ranma schluckte eine bissige Bemerkung hinunter und verließ das Zimmer. Er ging in sein eigens, wo er seine Kleider wechselte und ging dann hinunter, wo auf dem gedeckten Frühstückstisch ein Zettel von Kazumi lag, auf dem stand, dass sie in eine Freundin besuche.
Mit großem Appetit machte sich Ranma über sein Frühstück her. Als er satt war und genüsslich an seinem Tee nippte, hörte er Schritte auf der Treppe und Akane kam ins Zimmer. Sie hatte ihr Abendkleid gegen eine weite Trainingshose und ein T-Shirt mit Zebramuster eingetauscht und setzte sich Ranma gegenüber. „Der Reis ist noch warm.“, sagte Ranma, aber Akane griff nur zur Teekanne, schenkte sich ein und begann in kleinen Schlucken zu trinken. Dann setzte sie die Tasse ab und stand auf. „Was denn?“, fragte Ranma erstaunt, „Hast du auf einmal Angst, dass du zu dick wirst, oder warum ist du nicht.“ Er hatte über diese Worte nicht besonders nachgedacht, aber Akane ging sofort in die Abwehr. „Ich hab keine Angst, zu dick zu werden, aber es muss ja nicht jeder alles in sich hineinstopfen wie du!“ Das konnte Ranma natürlich nicht auf sich sitzen lassen. „Ich penne jedenfalls nicht während einer Ballettaufführung im Pausenraum!“ „Das war das beste, was ich machen konnte. Dieses Jammerbild, das du da abgegeben hast, konnte man ja nicht länger mit anschauen.“ „Soso, ein Jammerbild also. Im Gegensatz zu dir kann ich wenigstens tanzen.“ „Ich kann auch tanzen und besser als du!“ „ACH JA?“ „JA!“ „ Das ich nicht LACHE! Du plumper Trampel und TANZEN! Das ist das LÄCHERLICHSTE das ich seit Jahren gehört habe!“
-PENG-
Die Ohrfeige landete mitten auf Ranma’s linker Wange. Aber anstatt böse zu werden, verstand Ranma auf einmal, dass Akane nicht aus Brutalität zuschlug, sondern dass er sie verletzt hatte. Er machte einen Schritt nach vorne, legte ihr die Hände auf die Schultern und wollte sich entschuldigen, aber Akane stieß ihn von sich. In ihren Augen standen Tränen. Sie starrte ihn einige Augenblicke an und Ranma hatte das Gefühl, das der Vorwurf und der Schmerz in ihrem Blick ihm Löcher in den Körper bis ins Herz bohrten. Dann drehte sie sich um und rannte aus dem Haus.
Akane rannte. Sie lief durch lange Straßen und kleine Gassen, sie floh vor sichselbst, vor ihrer Angst. Und sie floh vor diesen Worten, die sie gehört hatte. Aber so weit und so lang sie auch rannte, in ihrem Kopf hallte es immer wieder: “Du bist ein TRAMPEL, ein plumper TRAMPEL! Das ich nicht LACHE!” Akane lehnte sich nach vorne, als würde ihr auf einmal ein eisiger Wind entgegenwehen, sie schlug die Hände vor’s Gesicht und rannte mit geschlossenen Augen weiter. In ihrem Kopf hämmerten Ranma’s Worte und ihr Herz schien sich mit jedem Schlag schmerzhaft zusammen zu ziehen, als wollte es alle Trauer und allen Schmerz tief in sich hineinpressen. Blind und taub lief Akane weiter, es grenzte an ein Wunder, dass sie weder angefahren wurde noch gegen eine Wand lief. Aber natürlich musste das nicht so bleiben. Das wusste Akane und es schien dass ihr die Angst, sich durch einen Sturz lächerlich zu machen, die Vernunft zurückbrachte. Sie blieb stehen, nahm die Arme herunter, öffnete die Augen und starrte direkt in die Augen eines anderen Mädchens. Diese dunkelgrünen Augen gehörten zu einem Gesicht, welches von langen braunen Haaren eingerahmt war. “Ist alles in Ordnung mit dir?” fragte die Stimme dieses Mädchens. Akane gab keine Antwort. Sie stand vor einer Wegscheide und wusste nicht, welchen Weg sie gehen sollte. Auf der einen Seite, hätte sie Ukyo als ihre Rivalin am liebsten zum Mond geschossen, aber auf der anderen Seite würde es auch gut tun, einmal mit jemandem zu sprechen, der einem zuhören konnte und die sanftmütige Ukyo würde sie sicher nicht zurückweisen. “Ja, äh, ich meine nein, äh, also, ich...” stammelte Akane. “Kann ich dir irgendwie helfen?” fragte Ukyo und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Da brach in Akane jeglicher Wiederstand und laut schluchzend warf sie sich Ukyo um den Hals.
Eine halbe Stunde später saßen Akane und Ukyo im Okomomiyaki-Restaurant im Hinterzimmer und sprachen miteinander. Besser gesagt, Akane sprach und Ukyo hörte zu. Akane sprudelte nur so hervor. Sie erzählte von dem gestrigen Abend, von ihrem Traum, dem morgen danach und immer wieder von Ranma. Ukyo sagte nichts, sondern lies sie reden, sie wusste, dass Akane das jetzt alles los werden musste. Aber während sie ihr zuhörte, begann sie zu verstehen, dass sie zu spät gekommen war, um Ranma noch für sich zu gewinnen. Er wurde schon geliebt und zwar mehr, als sie es je könnte. Und Ukyo begriff auch, dass Ranma auch Akane liebte, mehr als ihm selbst bewusst war. Und noch etwas sah sie ein, nämlich dass sie, um ihrer Liebe willen, diesen zwei jungen Menschen die Augen zu öffnen und dann aus ihrem Leben zu verschwinden hatte. Und nun, da sie das einsah, fiel auch ihre Traurigkeit von ihr ab. Sie holte tief Atem, griff über den Tisch und umfasste Akane’s Hände.
Zur gleichen Zeit saßen am anderen Ende der Stadt zwei Jungen nebeneinander auf einer Bank und schwiegen sich an. Ryoga dachte darüber nach, welche Chancen er sich eigentlich erhofft hatte, Akane für sich zu gewinnen und warum er eigentlich in Gottes Namen die Augen vor der Tatsache verschlossen hatte, dass ihm das unmöglich sein würde. Er hatte Ranma so viel angetan um sich selbst die Liebe anzueignen, die dieser schon lange besaß. Er hatte die Augen davor verschlossen, dass es dann Ranma wäre, der einsam wäre, oder es war ihm egal gewesen. Ryoga hatte viele Fehler gemacht, aber jetzt hatte er die Gelegenheit, diese Fehler wieder gut zu machen. Er würde sich des Vertrauens würdig erweisen, das Ranma ihm trotz ihrer Rivalität bewiesen hatte, indem er ihm sein Herz ausgeschüttet hatte. Er holte tief Atem und legte seine Hand auf Ranma’s Schulter.
Als die Sonne über dem verschneiten Tokio unterging wie ein glutroter Ball, standen vor dem Garten der Tendos vier junge Menschen. Es waren zwei Jungen und zwei Mädchen. Der eine Junge hatte das lange Haar zu einem steifen Zopf im Nacken gebunden, der andere trug ein gelb-schwarzes Stirnband. Von den Mädchen hatte eines den rechten Fuss im Gibs und das andere kurzes Haar. Die zwei Geschlechter standen sich gegenüber und sahen sich lange schweigend an. Dan trat der Junge mit dem Zopf einen Schritt nach vorne und hohlte tief Luft um die lange Rede der Erklärung und Entschuldigung loszulassen, die er so lange eingeübt hatte. Das Mädchen mit den kurzen Haaren sah ihn mit großen Augen an, wie er da mit sich selber rang.
Ranma schluckte, hohlte tief Luft, setzte an, zögerte, schluckte wieder, fuhr sich mit der Hand durch die Haare, murmelte vor sich hin, hohlte wieder Luft, machte einen halben schritt nach vorne, schloss die augen, setzte an,