Fanfic: Aiko - The Lost Saiyajin (42)

wurde es, sich gegen den enormen Energiestrom, der von diesem, Aikos Augen verborgenen Punkt ausging, zu stemmen...



Und umso größer war der Schock, als der elektromagnetische Gegenwind plötzlich, von einem Augenblick auf den anderen, verschwand. Es war kein langsames Abklingen, nein, schlagartig schimmerte nur noch ein schwacher Abglanz der so fulminantem Kraft in der Luft, die eben noch Träger der größten Energieemission gewesen war, die Vegeta-sei je gesehen hatte. Einige zitternde, goldene Wellen durchliefen den Äther, um sich innerhalb weniger Sekunden in Wohlgefallen aufzulösen, und damit den Blick auf das- oder den Darunterliegenden freigaben.

Und da war Vegeta, merkwürdig friedlich auf einer Seite liegend, den Kopf auf dem linken Arm, mit einem seltenen, kostbaren Ausdruck von mildem Erstaunen auf dem Gesicht. Die Szene scheinbarer Idylle wurde jedoch durch den zerschrammten, vollkommen ausgelaugten Körper ihres Gefährten gestört... und von dem Riss, der unter ihm aufklaffte, vollkommen zunichte gemacht. Und was dem Bild seinen makaberen Abschluss verlieh, war die Tatsache, dass Aiko sein <i>ki</i> nicht mehr spürte...

<i>Das konnte nicht sein, das war unmöglich. Er durfte nicht gestorben sein.</i>

Diese schlichte Feststellung, die aus einem inneren Bedürfnis, einer Nichtakzeptanz des Ende ihres Gefährten geboren wurde, fand jedoch ihre Bestätigung... In einer Beobachtung der inzwischen knienden Saiyajin. <i>Vegeta atmete.</i> Beunruhigend flach, aber dennoch spürbar... Als ob dies nicht Nachweis genug gewesen wäre, fühlte sie auch noch nach seinem Puls... unregelmäßig, aber unleugbar vorhanden. Doch warum nahm sie dann sein <i>ki</i> nicht wahr?

Die folgende Intervention ihres gesunden Saiyajinverstandes rettete dem Prinzen mit großer Wahrscheinlichkeit das Leben. Er sendete die dringliche Botschaft, dass sie sich über solcherlei Nebensächlichkeiten später Gedanken machen konnte, in ihr Bewusstsein... Gekoppelt mit dem Hinweis, dass Vegetas Rettung im Vordergrund stand, und wenn sie sich nicht beeilte, er sprichwörtlich den Bach, oder auch einen Riss in der Kruste Vegeta-seis hinuntergehen würde.

Einen widerwilligen Blick auf die kochende Magma unter ihr werfend, packte Aiko die Arme des Prinzen, nahm ihn huckepack und erhob sich ächzend in die Lüfte.

Der Flug zurück in die kühleren Gefilde des Planeten wurde beherrscht von der Sorge um das Wohlergehen ihres Gefährten, die sicher in lähmende Angst umgeschlagen wäre, hätte nicht gleichzeitig die Anstrengung, sich und Vegeta mit ihren zur Neige gehenden <i>ki</i>-Reserven über dem Boden zu halten, ihre Konzentration in Anspruch genommen.

Am Horizont sah sie die Silhouette des Palastes aufblitzen... Und als sie sich dem Komplex nur wenig genähert hatte, wurde sie den Löchern, die das Schloss an einen Käse erinnern ließen, gewahr. Offenbar hatte Vegeta auch hier schon gewütet... Sorgsam vergewisserte sich die Saiyajin, ob der warme Lufthauch in ihrem Nacken immer noch konstant zu- und abnahm. Obwohl sie Vegetas Atem auf ihrer Haut spüren konnte, war von seinem <i>ki</i> noch immer keine Spur zu entdecken... Doch solange er andere, ebenso nicht abstreitbare Lebenszeichen von sich gab, hatte sie keinen Grund, sich zu beklagen...



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Der grünhäutige Mediziner, der sich inzwischen an der palasteigenen, reich ausgestatteten Apotheke einen bunten Medikamentencocktail aus Beruhigungs- und Schlafmitteln, kombiniert mit einigen Stimmungsaufhellern, zubereitet hatte, schielte mit einem Auge auf die Uhr, die in wenigen Minuten das Ende seiner Schicht verkündete, mit dem anderen auf das verlockend auf dem Tisch stehende Glas, mit dessen Inhalt –so hoffte er- Schlaf und sein inneres Gleichgewicht wiedererlangen würde... Beides Dinge, die er seit einigen Wochen entbehrte.



Doch dieser Traum sollte zerplatzen, gleich einem Luftballon, der einer Nadel zu nahe kam... Die Nadel trug in diesem Fall den Namen Aiko, und war ihres Zeichens Fürstin der Saiyajins. Zum Unglück des Arztes befand sich eben diese Persönlichkeit in einem sehr aufgewühlten Zustand, der wohl auf das in Fetzen gekleidete Bündel, dass ihr auf dem Rücken hing, zurückzuführen war... Ein Bündel, das verdächtig an den Saiyajin no Ouji erinnerte. Unter diesen Umständen konnte der Doktor natürlich nicht verlangen, dass sie den in den Raummitte platzierten Tisch verschonte... Nein, ihr Weg musste natürlich <i>über</i> das Möbelstück führen. Mit einem lauten Krachen zersplitterten die Träume von ein bisschen Frieden in der zerrütteten Welt des Mediziners in ihre Einzelteile... Die auslaufende Medikamentenbrühe sollte sich übrigens in den nächsten Tagen noch als ein wirksames Insektengrab erweisen.

Hektisch gestikulierend wies Aiko den komplett desillusionierten Arzt an, Vegeta in den Meditank zu stecken... Zumindest las der Zuhörer dies aus ihrer relativ zusammenhanglosen Schilderung heraus. Dass der Prinz nicht im allerbesten Zustand war, sah er ja selber...



Aiko lehnte an der Wand, ihre Augen starr auf die verwischte, in blauer, blubbernder Flüssigkeit schwebende Gestalt gerichtet. Sie würde Wache halten, bis er wieder aufgewacht war... Jedoch machten die körperlichen Torturen, denen sie seit wenigen Tagen ausgesetzt war, ihr einen Strich durch die Rechnung, forderten schließlich Tribut. Langsam sanken ihre Lider nach unten, um im letzten Augenblick von ihrer Besitzerin erschrocken in die Höhe gerissen zu werden... Doch das Sträuben gegen den Willen ihres Körpers konnte auf Dauer nicht funktionieren. Obwohl die Aufenthalte im Regenerationstank ihre physischen Ressourcen wieder hergestellt hatten, wollte dies in Bezug auf eines der elementarsten Bedürfnisse aller Lebewesen nicht so recht gelingen.

Innerhalb weniger Minuten war die Saiyajin an der Wand zusammengesunken, und versank in einen tiefen, traumlosen Schlaf, aus dem sie mit Rückenschmerzen, geschuldet ihrer sitzenden Position aufwachen sollte.



In einem anderen Teil des Palastes präsentierten einige Generalstabstechniker und Hofmathematiker dem König das Ergebnis ihrer in aller Eile aufgestellten Berechnungen, Schadensmeldungen und Kostenvoranschlägen. Die Reparatur der Zerstörungen am Palastkomplex wurde mit einer Summe von zehn Millionen Einheiten der galaktischen Standardwährung, kurz EGS, angesetzt... Die Schäden auf Gesamt-Vegeta-sei beliefen sich auf schätzungsweise eine Milliarde EGS, und, was das schlimmste war: Das königliche Panoramafenster war von einem fehlgeleiteten Energieblast arg in Mitleidenschaft gezogen worden... Mit dem Aufkratzen der Scherben war bereits eine Abteilung von Sklaven beauftragt worden, wie der verängstigt aussehende leitende Techniker auf zitternden Knien mitteilte. Außerdem werde die Kompletterneuerung der Scouter etwa zwei Millionen EGS verschlingen... Der König hatte die Hände in seiner voluminösen Haarpracht vergraben, und war, der auch bei ihm vorhandenen pochenden Schläfenader nach zu schließen, kurz davor, die Beherrschung zu verlieren.

Dies geschah, als ein zaghaftes Klopfen die Überbringung einer neuen Hiobsbotschaft ankündigte...

Aufgebracht schlug Vegeta Oû seine Fäuste auf den eigens für diese Zwecke angefertigten, extrem robusten Sekretär aus Titanium.

„Bin ich vielleicht ein Goldesel? Warum kommt ihr mit dem Kram zu mir, sehe ich aus, als ob ich zuviel Geld hätte?“

Betretenes Schweigen folgte, während dem keiner der Anwesenden wagte, einen Blick auf die kostbaren Gemälde, die fein geschliffenen Gläser in dem verglasten Buffet im Hintergrund, die daneben stehende, schon geöffnete Flasche Quakum-Wein oder auf die den fließenden Umhang des Königs, in den das Wappen seiner Familie mit Brokatfäden eingewebt war, zu werfen. Nein, alle hatten ihre Augen gesenkt, so dass allein der dickflorige, unglaublich weiche roten Teppich in ihrem Gesichtskreis lag...

Das schüchterne Klopfen wiederholte sich. Entnervt hieb Vegetas Vater auf den Knopf ein, der die Türen zu seinem Arbeitszimmer öffnete... Herein trat ein junger Saiyajin mit der Botschaft, dass Vegeta-sei unweigerlich dem Untergang geweiht gewesen wäre, hätte diese unglaubliche Kraft noch dreißig Sekunden länger gewütet.

Doch das war dem König inzwischen auch egal... Missgelaunt befahl er, den Wiederaufbau so schnell wie möglich voranzutreiben, und seinem Fenster die oberste Priorität zukommen zu lassen.

Er würde inzwischen mit dem Verursacher dieser Misere ein paar Takte reden... An der Schuld seines Sohnes bestanden keinerlei Zweifel mehr. Wem sonst sollte eine solche Energie innewohnen? Mithilfe des majestätseigenen, tragbaren Lokalisators war der Filius schnell ausgemacht... <i>Krankenstation, Meditank.</i>

Offenbar hatte die Zerstörung des väterlichen Palastfensters ihre gebührende Strafe gefunden... Und mit ein wenig Geduld würde der König bald den Grund dafür, dass er die nächsten Tage hinter einer notdürftig verkleideten Pappwand schlafen durfte, erfahren dürfen.



Im Krankenflügel angekommen, bot sich dem Herrscher ein reichlich skurriles Bild, in dem sein bewusstloser Sohn noch das alltäglichste Element darstellte. Nein, an der Wand lehnte Cucuma, welche der beiden auch immer es sein mochte, und in der hinteren Ecke des Raumes umklammerte ein glückselig lächelnder Weißkittel einen Zahnputzbecher, dessen Inhalt zum Teil ausgelaufen war...

Doch heute konnte Vegeta Oû nichts mehr überraschen. Schweigend zog er sich einen Stuhl heran und begann zu warten.



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