Fanfic: ATHRAVAN 01-Teil3

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Ryoga war verwirrt. Im ersten Moment hatte er mit Kenji dem Feuerwerk

zugeguckt, im nächsten war er nicht mehr da und dieser dicke Mann war

aufgetaucht, und fragte nach seinem Sohn. Ryoga wusste nichts von einem

Sohn. Er machte sich vielmehr Sorgen, wo Kenji sein könnte.

<Bitte Kamisama, mach, dass er noch nicht zu weit weg ist! Kenji, wo bist

du?>

Er fühlte sich alleingelassen.



Kenji blickte auf Genma herab.

Mit lauter Stimme sprach er.

„GENMA SAOTOME! ICH HÖRE DU SUCHST DEINEN SOHN!?“



Genma blickte auf. Dort stand ein etwa vierzehnjähriger Junge, in Sachen,

die ihm viel zu groß waren. Von der Art, wie er da stand, hatte er etwas

Martial Arts Erfahrung, wenn auch nicht viel.

Genma zog den Bauch ein und streckte die Brust raus.

„Ja! Wenn du ihn versteckst, dann rück ihn lieber sofort raus, ansonsten

werde ich…“

Er ließ die Drohung in der Luft hängen.

*poch*



Ranma weinte lauter.

„B-bitte sag ihm, d-dass ich n-nicht d-da bin! Bitte!“



*poch*



Das Feuerwerk hatte aufgehört. Dunkelheit legte sich über das Grasfeld.

Man konnte nur noch ungefähr die Formen der anderen Personen ausmachen.



Kenji sah Ranma eine Weile stillschweigend an. Dann ging er zu ihm und nahm

das Kind fast zärtlich in seine Arme. Ranma schmiegte sich an seine Brust

und schluchzte lauter, die Augen geschlossen, dicke Tränen kullerten seine

Wange entlang.



*poch*



Kenji ging zur Kante zurück, diesemal scheinbar tief in Gedanken.

Er sprang zu einem tieferen Felsen rechts von ihm , dann zu einem Links und

mit einer geschickten Zickzacksprungbewegung war er unten und landete direkt

neben Ryoga, der äußerst glücklich war Kenji wieder zu sehen.



*poch*



Genma konnte nicht anders als Lächeln. Er müsste Ranma nur noch bestrafen

und dann könnte er essen!

Was war es doch für ein schöner Tag!



Kenji legte Ranma langsam neben Ryoga auf das weiche Gras. Ranma gefiel es

überhaupt nicht, von der beruhigenden Wärme getrennt zu sein, was dazu

führte, dass er bei Berührung mit dem Boden zusammenzuckte und sich

schützend zusammenrollte.

Er fragte sich sowieso, wie ein Mensch so warm sein konnte. Das war doch

nicht möglich, oder?



*poch*



Die Wolken hatten mittlerweise die Größe von Regenwolken angenommen. Erste

Regentropfen fielen auf den Boden.



Genma trat einen Schritt vor. „Gut! Jetzt geh mir nur aus dem Weg, damit ich

meinen Sohn holen kann!“



Kenji ignorierte ihn und wante sich stattdessen an Ryoga.

„Ryoga, hör mir gut zu. Siehst du den Jungen dort?“

Er deutete auf Ranma. Ryoga nickte.

„Du musst ihn beschützen, um jeden Preis, hast du verstanden?“



Ryoga wusste zwar nicht, worum es ging, aber irgendwie mochte er diesen

Jungen. Jetzt hatte er vielleicht einen Freund in seinem Alter, mit dem er

spielen könnte.

Sicher, Kenji war sein Freund, aber das war nicht das gleiche, da Kenji

8-12 Jahre (je nach Form) älter war als er.

Außerdem gefiel es ihm überhaupt nicht, wie dieser fette Mann mit der Brille

und dem Kopftuch ihn geschüttelt hatte. Dafür würde er ihm am Liebsten in den Hintern treten, so wir er es mit den beiden betrunkenen Männer im Dorf gemacht hatte.



Er nickte, zog seinen Schirm von seinem Rucksack und stellte sich schützend

vor Ranma in einer Kampfstellung, den Regenschirm vor sich haltend wie ein

Schwertkämpfer.



Kenji trat einen Schritt vor, die Augen geschlossen, seine Stimme ruhig wie

das Auge im Sturm.

„Genma, ich gebe dir jetzt einen Rat. Ich weiß von dem Neko-ken Training und

seinen Folgen. Wenn du nicht aufhörst wird dein Sohn für den Rest seines

Lebens Todesangst vor Katzen haben! Ich bin sowieso überrascht, wie

irgendjemand verantwortungslos genug sein kann seinen Kinder sowas überhaupt

anzutun. Und falls du vorhast, deinen Sohn nocheinmal in die Grube mit den

Katzen zu werfen, DANN KANNST DU SOFORT VERSCHWINDEN!“



*poch*



Genma trat einen Schritt zurück, von der plötzlichen Lautstärkeänderung

erschreckt. Dann richtete er sich wieder.

Er war ein Meister des Anything goes, und was könnte dieser kleine Kerl

schon tun, um ihn davon abzuhalten, rechtmäßig seinen Sohn an sich zu

nehmen?

„Dein Gerede ergibt keinen Sinn! Lebenslange Angst vor Katzen? Kein echter

Mann hat Angst vor Katzen!“



Er holte einen tiefen Atemzug, mehr um Kenji einzuschüchtern als sich

selbst zu beruhigen. Wozu auch? Dieser Teenager mit dem Pferdeschwanz

stellte in Genmas Augen keine Bedrohung dar.



„Ich werde mich nicht mehr wiederholen, Kleiner! Ich verlange, dass du ihn

mir gibst! Ich bin sein Vater! Misch dich nicht in Angelegenheiten ein, die

dich nichts angehen, Junge!“



*poch*



„Ich mache sie zu meinen Angelegenheiten!“

<Ich kann Ranma nicht Genma überlassen! Es ist mir im Manga nie in den Sinn

gekommen, weil es einfach lustig war, aber in Wirklichkeit ist das Neko-ken

Training das schrecklichste, was einem Kind passieren kann! Genma bekommt

Ranma nur über meine Leiche!>



*poch*



„KYAA!“



Mit einem Kampfschrei stürtze sich Kenji auf Genma.

<Genma ist einer der besten Martial Arts Kämpfer überhaupt. Aber in dem

Manga hat er so ziemlich jeden Kampf verloren...ich habe vielleicht eine

Chance!>



Bevor Kenji Genma jedoch erreichen konnte, war der schon mit einem Glitzern

am Ende seiner Brillenglässer auf ihn zugerannt.

<Er will kämpfen, huh?>

Kenji versuchte es mit einem rechten Haken, doch Genma duckte sich.

Kenji komplette rechte Seite war nun ausgeliefert, was Genma natürlich

sofort ausnutze. Kenji war zu langsam um den Schlag auszuweichen, der ihm

die Luft aus den Lungen trieb. Genma sah vielleicht langsam aus, aber das

war er definitiv nicht!



Kenji fiel auf die Knie und hielt sich den Magen. Soviel Schmerz hatte er

noch nie erlebt. Wäre er nicht durch die vielen nackten Frauen und der Angst

sich zu übergeben gegen Ohnmächtigkeit trainiert, würde er schon jetzt ins

Land der Träume hinübergleiten.

Trotzdem konnte er sein Essen nicht halten. Mit einem schrecklichen Geräusch

übergab sich Kenji in dem Gras.



Genma war mittlerweise langsam auf die beiden Jugen zugelaufen, sein Gang

aufrecht, kein Zeichen von irgendeiner Kampfstellung.



Ryogas Augen nahmen einen äußerst zornigen Zustand an. Niemand tat seinen

Freunden sowas an! NIEMAND!

Er ließ Ranma allein, um auf Genma zuzurennen.



Genma lächelte.

<Die Art, wie dieses Kind kämpft ist gar nicht mal so schlecht. Er könnte

sogar für Ranma eine Herausforderung sein.>



Ryoga versuchte die Beine seines Gegner unter ihm wegzuschlagen, doch der

sprang nur darüber, ergriff dabei seinen Schirm und riss ihn ihm aus den

Händen. Genma warf den überraschend schweren Regenschirm über seine Schulter

in das Grass hinter ihm, wo er mit der Spitze im Boden stecken blieb.



Ryoga blickte mit panischen Augen zu Genma auf, der grinste.

Jedesmal, wenn er gegen größere Gegner kämpfte, konnte er auf seinen Schirm

zählen. Seine Hände und Füße waren einfach noch zu klein, um wirklich

Schaden anrichten zu können. Mit seiner Waffe hatte er erhöhte Reichweite

und konnte sich behaupten. Doch nun war seine Kampfhilfe weg.

Was ihn sowieso überaschte, war die Art, wie der Fremde über seine Attacke

weggesprungen war. Ryogas Taktik war es, die Füße unter seinem Gegner

wegzuschlagen, um ihn auf die gleiche Höhe wie er zu bringen. Ab da war es

nur noch ein Kinderspiel. Und bisher hatte diese Taktik immer funktioniert!

Noch niemand war ihr ausgewichen!



Genma sah seinen kleinen Gegner nocheinmal an.

<Seine Taktik ist gar nicht mal so schlecht. Den Gegner auf gleiche Höhe zu

bringen ist sehr klug. Mmh, der Junge hat also Martial Arts Erfahrung! Dann

sollte er das hier auch aushalten können…Ranma kann es schließlich auch, und

dieser Junge hier ist kräftiger gebaut.>



Vor Kenjis geschockten Augen trat Genma Ryoga in den Magen, wodurch der

verlorene Junge ein paar Meter ins Gras geschleudert wurde.



*poch*

*poch*



Genma schnaubte. „Zu einfach!“



Der Regen fing an. Es war aber kein normaler Regen. Es war, als ob eine

göttliche Träne über dem Feld vergossen wurde, das Gras bewegte sich heftig

hin und her von den Strömen, die der Himmel da vergoß.

Genma wurde zwar völlig durchnässt, störte sich aber nicht weiter daran.



Er ging auf Ranma zu, der beim Anblick seines Vaters zurückwich, seine

nassen Haare klebten ihm im Gesicht..

„B-bitte Papa! N-nicht mehr z-zu den K-k-katzen! I-ich will auch ganz b-brav

sein! I-ich mache auch b-beim Training mit! B-bitte!“



*poch*

*poch*

*poch



Ein Flüstern konnte vernommen werden. Leise, verloren im prasselnden
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