Fanfic: Warum nur immer du...?

wie das Leben in meine Beine zurückkehrte. Sogleich machte ich mich auf Richtung Badezimmer ohne ein Wort zu sagen. Ich stellte mich unter die Dusche und hoffte, daß das kühle Naß mir den entscheidenden Tip geben konnte, was ich Ran nur sagen sollte, aber in meinem Kopf blieb es leer.



Ich drehte den Wasserhahn wieder zu und suchte nach einem Handtuch. Meine Stimmung hatte sich immer noch nicht gebessert, im Gegenteil. Je näher der Moment rückte, in dem ich Ran wiedersehen würde, um so nervöser wurde ich.



Fertig angezogen machte ich mich dann auf den Weg zur Detektei Mori. Meine Eltern hatten mir noch viel Glück gewünscht, aber um ehrlich zu sein hatte ich bereits kaum noch Hoffnung. Die Szene im Wohnzimmer hatte mir deutlich vor Augen geführt, was ich da angerichtet hatte, auch wenn ich selbst nichts dafür konnte. Verdammt, warum mußte sie ausgerechnet in diesem Moment zu unserem Haus kommen und warum war die dumme Verandatür nicht geschlossen und die Vorhänge zugezogen. Es nützte nichts. Selbst wenn ich mir noch mehr Vorwürfe machen würde, die Sache war geschehen und nun galt es den Schaden zu begrenzen.



Mit klopfendem Herzen war ich bei Ran zu Hause angekommen und streckte den Finger nach der Klingel aus. Einen Moment lang zögerte ich noch, aber dann nahm ich all meinen Mut zusammen und drückte auf die Klingel. Ich hielt den Atem an, aber nichts geschah.



Nach einiger Zeit drückte ich zum zweiten Mal und auch diesmal blieb es in der Wohnung still. War sie vielleicht nicht zu Hause? Aber wo sollte sie denn sonst sein. Wenigstens Onkelchen müßte doch da sein. Hatte sie ihm vielleicht schon die ganze Geschichte erzählt?



Ich begann nun an die Tür zu klopfen. Erst leise und dann immer lauter. Ein ungutes Gefühl beschlich mich. Was war, wenn sich mich nicht sehen wollte, wenn sie den Satz ernst gemeint hatte. Ein bitterer Geschmack machte sich bei diesem Gedanken in meinem Mund breit. Ich wußte, daß ich es nicht aushalten könnte, wenn sie mich ignorieren würde, dafür bedeutete sie mir einfach zu viel. Oh Ran, bitte mach diese Tür auf.....



Plötzlich vernahm ich Geräusche hinter der Tür. Jemand kam von innen auf mich zu. Er mußt mir nun genau gegenüber stehen, denn ich konnte hören, wie sich jemand vorbeugte um durch den Spion zu sehen.



„ Ran?.....Wenn du es bist mach bitte die Tür auf ich möchte mit dir reden, es ist mir sehr wichtig.“



Ich bebte innerlich vor Anspannung.



„ Verschwinde Shinichi. Ich hab dir doch gesagt, das ich nichts mehr mit dir zu tun haben will, also hau ab!"



Die Trauer und Verzweiflung in ihrer Stimme war unverkennbar. Sie weinte sicherlich noch immer. Aber damit hatte ich ja gerechnet und deshalb wollte ich einfach nicht aufgeben.

„ Ran, bitte mach die Tür auf. Ich weiß, daß ich dir sehr weh getan habe, aber bitte mach auf und laß mich erklären.....“



„ Nein, und jetzt geh endlich. Ich will dich nicht sehen und mir weitere deiner Märchen anhören. Such dir gefälligst eine andere, für mich bist du gestorben, ein für allemal, hörst du!!“



Dieser Satz saß. Irgend etwas in mir fing an sich zu verkrampfen und schnürte mir letztlich dann auch die Luft ab. Sie meinte es ernst. Sie wollte mich nicht mehr sehen und sie würde mir auch nicht zuhören egal was immer ich auch anstellen würde, damit sie es tat. Diese Erkenntnis war schlimm. Viel schlimmer als ich angenommen hatte. Doch noch schlimmer war, daß ich hören konnte, wie sie sich von der Tür entfernte. Es war vorbei, endgültig. Ich hatte den Bogen überspannt.



Tränen stiegen mir in die Augen. Langsam glitt ich vor der Tür auf die Knie, die eine Hand zur Faust geballt. Ich war ihr so nah und doch so fern. Aber das, was mich am meisten traf, war die Entschlossenheit, die sie ihren Worten verliehen hatte.



Ich weiß nicht, wie lange ich vor ihrer Tür in dieser Position verharrt habe, und ich weiß auch nicht, wie viele Tränen mir über die Wangen gerollt sind. Das einzige, was ich weiß ist, das ich danach sehr langsam aufgestanden bin und das Haus verlassen habe. Auf der Straße blickte ich noch einmal zurück.



Da erkannte ich sie. Sie stand oben am Fenster und sah mich direkt an. Als sie meinen Blick spürte formte sie mit den Lippen nur ein Wort, dieses erkannte ich aber ganz genau. Es lautete ‚WARUM‘. Danach zog sie in einer schnellen Bewegung den Vorhang vor und verschwand aus meinem Blickfeld und vielleicht auch aus meinem Leben.



Tot unglücklich machte ich mich auf den Nachhauseweg. Als ich dann vor meiner elterlichen Villa ankam und die Tür öffnete, kam mir auch schon meine Mutter entgegen. Sie sah mich besorgt an, aber ich wollte im Moment nicht reden, mit niemandem. Sie schien das zu ahnen, denn sie ließ mich ohne ein weiteres Wort passieren. So ging ich also auf mein Zimmer.



Dort angekommen warf ich einfach nur die Tür hinter mir zu und ließ mich auf mein Bett fallen. Stumme Tränen liefen mir erneut über die Wangen. Ich hatte alles zerstört und zu allem Überfluß wußte ich nicht einmal, wie ich das je wieder hin bekommen sollte. Lange lag ich so da, das Gesicht in meinem Kopfkissen vergraben und dachte nach, doch zu einer Lösung kam ich nicht, irgendwann muß ich dann wohl eingeschlafen sein.



Am nächsten Morgen weckte mich mein Vater schon recht früh und meinte, daß ich mich für die Schule fertig machen müßte. Verschlafen schaute ich ihn an und meinte, daß die Grundschüler doch erst um 9.30 h zur Schule müssen. Im gleichen Augenblick fiel es mir dann auch wie Schuppen von den Augen. Ich war ja seit gestern kein Grundschüler mehr, sondern wieder der Oberschüler Shinichi Kudo, und dieser mußte bereits um 7.40 h in der Schule sein.



Langsam stand ich auf und begab mich ins Bad. Dort angekommen vollzog ich meinen morgendlichen Toilettengang um mich dann anzuziehen und frühstücken zu gehen. Gerade als ich mein Zimmer wieder betrat holten mich die Ereignisse des vergangenen Tages wieder ein. Sofort sank meine Laune auf den Nullpunkt, denn eins war klar, Ran und ich gingen in die selbe Klasse und wir saßen auch nicht weit auseinander, das konnte ja heiter werden.

Lustlos und auch völlig in Gedanken versunken schleppte ich mich zum Frühstück. Meine Mutter hatte sich selbst übertroffen und ein riesiges Frühstücksbüffet aufgefahren, von dem ich allerdings lediglich den Kaffee anrührte und selbst diesen mehr in der Tasse verteilte, als ihn trank. Sie schien das zwar zu bemerken, sagte allerdings ebenso wenig, wie mein Vater, der sich zu uns gesellt hatte.



Nach dem Frühstück machte ich mich auf Richtung Schule. Eigentlich hatte ich überhaupt kein Interesse daran, allen meinen Mitschüler zu erklären, wo ich die letzten acht Monate gewesen bin, aber das alleine war nicht der Grund. Viel schlimmer war der Gedanke, Ran unter die Augen treten zu müssen, wie sollte ich mich denn verhalten und vor allem, wie würde sie sich verhalten, jetzt, wo sie mein Geheimnis kannte?



So erschien mir die Zeit bis zur Schule unendlich lang und doch zu kurz für all die Fragen, die sich in meinem Kopf angestaut hatten. Letztlich stand ich genau da, wo ich am allerwenigsten sein wollte. Und ob das nicht schon genug wäre hörte ich kurz darauf eine mir wohl bekannte Stimme direkt hinter mir.



„Hallo Shinichi, wo warst du denn so lange? Hast dich mal wieder in der Weltgeschichte rum getrieben??“



Es war Sonoko, die nun immer zielstrebiger auf mich zukam. Wenn es einen Menschen gab, den ich im Augenblick absolut nicht sehen wollte, dann war sie es. Aber ich machte, wie so oft in ihrem Fall, gute Mine zum bösen Spiel und begrüßte sie mit einem besonders freundlichen Lächeln.



„Hallo Sonoko, lange nicht gesehen. Wie geht es dir?“



„Gut, und dir? Hab gehört, du hast an einem schweren Fall gearbeitet, scheinst ihn ja wie immer mit Bravour gelöst zu haben.“



„Klar, du kennst mich doch. Hat diesmal zwar etwas länger gedauert, aber nun bin ich wieder hier.“



„Sag mal, willst du nicht endlich mal Ran begrüßen? Sie wartet schon die ganze Zeit auf dich.“



„Sonoko, ich weiß nicht ob das....“



Doch weiter kam ich nicht, denn sie hatte sich schon umgedreht und zum gehen gewandt. Kaum, daß sie sich aus meinem Blickfeld entfernt hatte, erkannte ich auch schon den Grund. Ran war im Anmarsch.



Wie versteinert blieb ich stehen und wartete. Mein Puls begann zu rasen und mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Ich bekam kein Wort heraus, meine Kehle war auf einmal vollkommen trocken. So stand ich da, bis Ran mich erreicht hatte und auf meiner Höhe war. Ich schaute sie direkt an, aber sie schien mich nicht einmal zu bemerken. Dann rief sie plötzlich:



„He Sonoko warte mal, willst du mich etwa alleine zur Schule gehen lassen?“



Sonoko schaute sie verblüfft an, blieb dann aber stehen und wartete, bis Ran zu ihr aufgeschlossen hatte, bevor die beiden alleine weiter liefen. Ich selbst kam mir ziemlich blöd vor. Was hatte ich auch erwartet, das Ran so tut, als wäre nichts gewesen? Das konnte ich wirklich nicht verlangen und trotzdem tat es unsagbar weh, einfach so von ihr ignoriert zu werden. Noch dazu, wenn man selbst schuld war und genau so gut wußte, daß man noch keinen Ausweg aus dieser Situation gefunden hatte.



Geknickt dreht ich mich ebenfalls in die Richtung, in der die beiden gerade verschwunden waren, als mich erneut eine Schulter von hinten griff und mich sachte aber dennoch bestimmend herum drehte. Kaum hatte ich mich der Person vollends
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