Fanfic: Missing You [2] --- RANMA ---

richtig zu vertrauen. Ich meine, eine meiner besten Freunde ist in mich verliebt. Also jedes Mal, wenn wir zusammen sind, muss ich mir Sorgen machen, dass sie wieder irgendetwas ausheckt, um mich zu heiraten oder so. Dann ist da noch jemand anderes unter meinen besten Freunden, aber der ist verliebt in meine Verlobte, was die Dinge auch irgendwie kompliziert macht. Und dann ist da meine Verlobte. Ich meine, ich schätze, sie ist der engste Freund, den ich jemals hatte. Aber wir kommen scheinbar nie gut miteinander aus für eine längere Weile. Und ich kann mit ihr nicht über alles sprechen, wie offensichtlich meine Beziehung zu ihr. Die Dinge sind einfach so kompliziert zwischen uns. Aber ich weiß nicht. Vielleicht werden wir irgendwann über all das hinweg sehen können. Das hoffe ich zumindest.“



Akane wünschte sich das selbe für sie und Ranma. Sie wusste, sie hätte alles getan, um wenigstens besser mit ihm befreundet zu sein. „Ich bin sicher, dass ihr es könnt, eines Tages. Sie will wahrscheinlich genau das selbe.“



Ranma lächelte, fühlte sich aber trotzdem etwas beschämt. Er entschied sich, auf ihren Versuch, das Thema zu wechseln, zurückzukommen. „Warum fragst du eigentlich?“



“Naja, es ist irgendwie etwas kompliziert. Schau, ich hatte diesen... Freund, schätze ich. Und ich erzählte ihm die ganze Zeit all meine Geheimnisse. Wann immer irgendetwas schief lief, hätte ich es ihm erzählt und ich fühlte mich für gewöhnlich danach so viel besser. Es schien, als sei er immer für mich da gewesen, wenn ich ihn brauchte. Aber dann kam raus, dass er nicht exakt das war, wofür ich ihn hielt. Ich hatte ihm vertraut und er nutzte dieses Vertrauen aus. Ich glaube einfach nicht, dass ich ihm jemals vergeben kann. Aber ich will es, denn, wenn ich es nicht tue, werde ich jemanden verlieren, der mir wirklich sehr wichtig war.“



Ranma konnte nicht aufhören, an Ryoga zu denken. Obwohl er es missbilligte, was Ryoga Akane angetan hatte, hatte er Mitleid mit dem Kerl. Er war im Unrecht, aber er hatte es nur getan, wegen seiner Gefühle für Akane. Und Akane tat ihm ebenso leid. Er wusste, wie sehr sie P-chan geliebt hatte und wie gut sie ihr Hausferkel trösten konnte. Und Ryoga war einer ihrer engsten Freunde. Nun hatte sie beide verloren.



„Schau mal, du solltest nicht zu hart zu dem Kerl sein. Ich meine, er hat Mist gebaut, als er dich so betrogen hat, aber ich bin mir sicher, dass er seine Gründe hatte. Alles, was ich sage ist, dass du ihm eine zweite Chance geben solltest. Ich bin mir sicher, dass es ihm leid tut.“



“Ich schätze, du hast recht.” sagte Akane. Ihre Stimme war so schwach und traurig wie als sie gerade angefangen hatten, zu reden.



„Hey, ich tu’ hier nicht gerade ’nen guten Job, wenn es darum geht, dich abzulenken. Willst du versuchen, wieder über irgendetwas anderes zu reden?“



„Klar. Es ist einen Versuch wert.“





* * * *



Ranma und Akane redeten für eine ganze Weile so weiter. Sie beide versuchten zu vermeiden, die Dinge zu erwähnen, die sie so aufregten. Sie fanden es seltsam, dass, obwohl sie sich gerade erst kennen gelernt hatten, sie sich so gut verstanden hatten. Fast schien es so, als hätten sie sich schon seit Jahren gekannt.



Akane lachte als Ranma ihr einige lustige Geschichten erzählt hatte. Es war komisch wie dieser Junge es schaffte, dass sie sich so viel besser fühlte, was verschiedene Dinge betraf. Sie kam nicht dagegen an, traurig zu sein, dass sie sich wahrscheinlich nie wieder treffen würden. Schließlich war es so selten, jemanden zu treffen, mit dem man sich so verbunden fühlt.



Ranma konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte mal eine Unterhaltung gehabt hatte, wie mit diesem fremden Mädchen. Eigentlich, dachte er, hatte er niemals wirklich eine solche Unterhaltung geführt. Es war so schön für ihn, sich endlich einmal jemandem in einer Art zu öffnen, auf die er es zuvor mit niemand anderem tun konnte.



Er war in der Mitte seines Satzes als plötzlich sein Magen so laut knurrte, dass Akane es von der anderen Seite der heißen Quellen aus hören konnte. Sie kicherte.

„Ah, das erinnert mich daran, dass es ziemlich spät geworden ist und keiner von uns beiden hat bisher zu Abend gegessen. Wir haben hier ganz schön lange geredet.“



„Jah, da hast du recht. Ich fang’ schon an, ganz schrumpelig zu werden.“



Sie lachte. „Ich auch. Also, ich schätze, ich sollte dann mal langsam gehen. Es muss schon ziemlich spät sein.“



„Jah, ich auch.“



Pause. “Es war… wirklich nett mit dir zu sprechen. Und danke. Du hast mir echt geholfen, mich aufzuheitern.”



„Ich habe es auch wirklich genossen, mit dir zu sprechen.“ Er zögerte für einen Moment. „Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich nach deinem Namen frage?“



„Ich bin...“ Akane machte eine Pause. Sie hatte keine Probleme damit, dem fremden ihren echten Namen zu verraten, aber sie überlegte, dass es vielleicht Probleme bereiten hätte können. Weil sie nicht wollte, dass ihre Familie oder irgendjemand anderes sie so leicht finden könnte, hatte sie unter dem Namen Ayame Higarashi eingecheckt; dem Mädchennamen ihrer Mutter. „Ich werde ihn sowieso nie wieder sehen, nachdem ich hier verschwinde“, dachte sie sich. „Ich schätze, es ist in diesem Fall nicht so schlimm.“



„Ich bin Ayame Higarashi. Und du?“



Ranma seufzte. „Das war jetzt dämlich“, dachte er sich. “Natürlich würde sie auch nach deinem Namen fragen.” Er hatte ebenfalls dem Hotel einen Fake-Namen gegeben. Obwohl er bezweifelte, dass Nabiki sich anstrengen würde, ihn aufzuspüren, kam ihm in den Sinn, dass seine Verlobten nicht sehr lange warten würden, um ihm hinterher zu jagen. Und er wollte es ihnen nicht noch einfacher machen, ihn zu finden. Außerdem schien überall, wo er erschien, irgendjemand aufzutauchen und anzustreben, seine Verlobte zu sein. Er wollte dem Mädchen wirklich nicht seinen Fake-Namen geben, aber wie er sein Glück kannte, würde er es bald bereuen, wenn er seinen echten Namen preisgeben würde. „Ich bin Kenji Saotouyo.“



Akane zuckte bei seinem Nachnamen. „Saotouyo?“



Ranma zuckte ebenfalls. Als die Dame an der Rezeption des Hotels nach seinem Namen gefragt hatte, setzte er an, ihr den Namen Saotome zu nennen. Aber dann, als er zwei Mal darüber nachgedacht hatte, ob er ihr wirklich seinen echten Namen aushändigen sollte, endete er plötzlich mit Saotouyo. Die Rezeptionistin schaute ihn daraufhin sehr seltsam an.



„Jah, ich... eh... glaub’ das ist Englisch oder so.“



Akane zog ihre Augenbraue hoch. Es klang definitiv nicht Englisch für sie, aber sie entschied sich, es nicht zu erwähnen. „Wie auch immer, es war mir eine Freude, mit dir zu sprechen. Danke, dass du mich aufgeheitert hast.“



„Hey klar. Jeder Zeit. Es war auch für mich sehr nett, mit dir zu sprechen.” Zwischen ihnen beiden fiel eine tiefe Stille ein.

„Also dann“, startete Akane schließlich. „Ich schätze, ich gehe jetzt besser. Nochmal, es war sehr nett, mit dir zu reden. Mach’s gut“ beendete sie ihren Satz matt.



Er lauschte dem Geräusch des plätschernden Wassers, als sie aufstand und dabei war zu gehen. In ihm startete ein Kampf, als er versuchte sich zu entscheiden, ob er sie aufhalten sollte oder nicht. „Akane würde mich dafür umbringen, dass ich überhaupt mit ihr gesprochen habe. Allerdings kenne ich niemanden hier und es wäre so nett jemanden zum Reden zu haben. Und sie scheint so freundlich...“



„Abendessen!“ schrie er schließlich in der letzten Sekunde heraus.



Akane hielt an. Sie war fast am Ende des Wassers angelangt, aber als er etwas gesagt hatte, ging sie noch einmal zurück. „Heh?“



„Ich... ehm... meine, willst du zu Abendessen? Also... jah... ich meine natürlich willst du Abendessen... ehm... ah.“ Ranma nahm einen tiefen Atemzug. „Schau mal, ich kenne wirklich niemanden in dieser Stadt und es ist einfach so einsam, ganz alleine zu essen.“ Eine weitere Pause. „Würdest du vielleicht gerne mit mir zu Abendessen? Ich lade dich ein.“



Akane war etwas überrumpelt. Nur einige Momente zuvor dachte sie noch, sie würde nie wieder von ihm hören und jetzt bat er sie um ein gemeinsames Abendessen? So sehr sie auch seine Gesellschaft genossen hatte und er schien nett genug zu sein, er war immer noch ein Fremder und sie war nicht der Typ Mädchen, der durch die Gegend streunte und sich mit absolut Fremden in fremden Städten, wo sie niemanden kannte, traf. Seit der Sache mit Ryoga löste sich ihr Vertrauen in andere Menschen auf. Außerdem konnte sie sich nicht helfen, die ganze Sache klang irgendwie zu sehr nach einem Date. „Ich weiß nicht.“



Ranma spürte ihr Zögern. „Ich meine, es wäre kein Date oder so. Schließlich sind wir beide verlobt. Nur zwei Leute, die essen. Wirklich! Es hat mir nur so einen Spaß gemacht, mit dir zu reden. Ich hasse den Gedanken, dass ich nie wieder mit dir sprechen oder dir direkt gegenüberstehen werde.“ Ranma schüttelte seinen Kopf als er erkannte, dass er ein wenig zu verzweifelt geklungen hatte. „Was sage ich da bloß?“ dachte er sich. Dennoch, wusste er, war es nur zu wahr. Da war etwas an diesem Mädchen. Er wusste nicht, was es war, aber er die Vorstellung, dass sie einfach fortgehen würde, ohne jemals wieder mit ihm zu sprechen, bereitete ihm irgendwie Sorgen. Außerdem hatte er das seltsame Bedürfnis zu sehen, wie sie aussehen würde. Aber er war sich sicher, dass er sie
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