Fanfic: Politik ist ein Schachspiel - 1.Zug
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allzulange Zeit wegsein! Also suchen! Prägt euch die Gänge hier genau ein, und Abmarsch. Wenn ihr was gefunden habt, ruft einfach... Und wehe ihr tötet
oder überseht einen!", befahl der Prinz und setzte eine warnende Miene auf. "Geht klar, Euer Erhabenheit!", japsten die Beiden ehrfürchtig auf.
Sofort verschwanden die Beiden auch schon in den dunklen Gängen, nachdem sie kurz einen Blick auf den Bildschirm geworfen hatten. Vegeta setzte sich
erstmal auf den PC-Stuhl. Eigentlich hatte er erwartet, dass man die beiden Versager bei der Erkundung der Gänge auf dem Bildschirm hätte sehen müssen, aber
soweit schien die Technik der Lorbiter woh nicht zu gehen. Abwertig grinsend schwang er sich auf um sich ebenfalls auf die Suche nach den Lorbitern zu
machen.
Ungläubig starrten die lilanen Augen Knschgos in die Tiefen ihrer klaren Nacht. Ja, anders hätte er ihre pechschwarzen Augen, die alles wie ein Spiegel
reflektierten, nicht bezeichnen können. Noch immer konnte er nicht fassen, was soeben geschehen war. Es war zu irreal, dass er sich einfach nicht damit
abfinden konnte, dass es passiert war. Also entschied er sich, erst mal ihre Gestalt in sich aufzusaugen. Ihr standhafter Blick strahlte Stolz und doch Besorgnis
aus. Doch all dieser rührte sie bei der Verpflegung der Verletzten keinen Finger, tat keinem auch nur den Hauch eines Gefallens, wenn man sie darum bat.
Immer wieder verneinte sie, sprach immer nur dieses eine Wort, als gäbe es nichts anderes auf dieser Welt. Sie schien nur die zwei Wörter zu kennen, denn seit
sie hier gelandet war, sprach sie nur ganz ganz selten und dann nur als Antwort: "Sî" oder eben "Sînon", wobei letzeres schlechter Weise dominierte. In seinen
Augen war es nicht nur eine Frechheit, dass sie nur ihrer Sprache und dazu nur diese paar kargen Wörter benutzte um sich mit ihnen zu verständigen, sondern
auch klarer Hass. Er hatte das Gefühl, dass sie die Lorbiter hasste. Um so weniger verstand er nun ihre Tat. Sie hatte ihnen das Leben gerettet, ihn allen...
Er hätte es ja noch verstanden, hätte sie nur einige mitgenommen. Sie war eben zufällig da und nahm welche mit. Doch sie war ja eben wiedergekehrt und
brachte auch die letzten, darunter auch Knschgo und Nsolgrkt, in Sicherheit - whin wusste man bis jetzt immer noch nicht. Sie gab ja nie Auskunft über so
etwas. Er sah sie zornig an, und sie schien zu spüren, weshalb der böse Blick, sah sie doch ohne ihre Mimik zu ändern zu den Verletzten hinüber. Als er ihrem
Blick gefolgt und sie sich wenig später wieder in die Augen gesehen hatten, lächelte sie knapp und schlicht. Nur eine Sekunde, doch sie reichte um Knschgo
völlig aus der Bahn zu werfen. Was sollte dieser unschuldige Blick? Er wirkte so besorgt und doch so distanziert. Warum hilft sie nicht einfach?! `Ist sie sich zu
fein dazu?`
Knurrend richtete er sich auf, da er wie sie in der Hocke verharrt war. Langsam, ohne nochmal zurückzublicken schritt er auf die Liegen mit den Verletzten,
die unglücklicherweise mit dem Rücken zur Explosionsrichtung standen, erwischt worden und nicht wie er heil geblieben waren. Den Kopf leicht gesenkt gesellte
er sich zu der Liege auf der seine Frau lag. Sie lag im Koma und würde so schnell nicht wieder erwachen. Aufmunternd flüsterte er auf sie ein, obwohl sie ihn
wahrscheinlich gar nicht verstehen konnte.
"Weißt du, von unserem Rettervolk hätte ich mir eigentlich mehr versprochen. Nun gut, sie hat uns gerettet, aber einige werden sowieso sterben. Was hat es
also viel gebracht? Und nun sitzt sie tatenlos weit von euch entfernt und schaut seelenruhig zu, wie hier einer nach dem anderen verreckt!", er wurde immer
zorniger, zischte eher mehr als er sprach und griff nach ihrer Hand um sie fest zu drücken. "Weißt du noch, als meine Mutter uns immer von der Heilkraft der
Amazonen erzählt hatte? Ist wohl alles erfunden, Wundergeschichten über ein eitles und arrogantes Volk! Wenn du sie jetzt sehen könnest, wie sie abwäértig all
unsere Bewegungen regestriert und keinen Finger rührt! Wahrscheinlich können Amazonen gar nicht heilen, wie es der Volksmund immer erzählt!" Er legte
seinen Kopf neben ihrem Körper auf die Liege. "Womit haben wir das blos verdient?"
Plötzlich stand die schwarzhaarige Frau, deren Volk man hier eigentlich verehrte, angespannt auf und schloss die Augen. Alle Blicke waren auf sie gerichtet,
betrachteten ihren wohl geformten humanuiden Körper, der jeder anderen Frau im All Konkurrenz bieten würde, und ihre Mimik, die unverändert war, sich
nur die Augen waren geschlossen. Es herrschte seelige Stille. Keiner wagte etwas zu sagen oder zu tun. Selbst die Verletzten, die nur indirekt etwas von der
bedrückenden Situation mitbekamen, hielten angespannt die Luft an um das Keuchen zu vermeiden.
Knschgo fiel mal wieder ihre Hautfarbe auf. Nicht der passende Moment daran zu denken, aber aus irgend einem Grund stach ihm diese weißlich, ab und zu
etwas schwarzgefärbte Haut, extrem ins Auge.
Nun öffnete die junge Amazone elende langsam die Augen und hob leicht den Kopf. Nun neigte sie ihn so, dass sie die Runde komplett aufnehmen konnte. "Ich
werde euch verlassen. Ist besser so." Alle Münder der Lorbiter klappten auf. Lobitische Wörter aus ihrem Mund! Und es klang so bedauernd, als wäre sie gern
länger geblieben. "Warum?", fragte jemand aus der Runde und alle andere nickten zustimmen. Warum wollte ihre Retterin, jetzt, wo sie begann ihre positive
Meinung zu den Lorbitern zu offenbaren, gehen? Ausgerechnet jetzt? Ohne auf die Frage einzugehen sah sie straff noch oben, als wolle sie sich den Himmel
betrachten, der aus diesen Bunkerdecken nun wirklich nicht zuerkennen war. "Achja...", sie lächelte süß und sah nochmal zu den Lorbitern. "War `ne schöne Zeit
bei euch. Ist schön zu wissen, dass ihr mein Volk immer noch verehrt. Aber, falls ihr hier jemals heil wegkommt, erwartet nicht, dass ihr auf einen von uns
trefft..." Ihr Lächeln war immer mehr erloschen, als hätte man einer Kerze langsam das Licht ausgepustet. "Bonsîlà vîdre...", flüsterte sie und war kurz darauf
geräuschlos verschwunden und hatte nur ein paar bunte Rosenplatter und sich auflösenden Glitzstaub hinterlassen... und einen kleinen Beutel, gerade mal
handgroß und spärlich gefüllt, aber trotzdem wollte jeder im Raum wissen, was ihnen die Verteterin ihres Rettervolkes hinterlassen hatte.
Alle gleichzeitig, zumindest diejenigen, die dazu in der Lage waren, stürmten zu der Stelle, an der sich vor kurzem noch die Amazone befunden hatte und ihr
Oberhaupt, Propslk, nahm die Gabe auf und lockerte in der Stille der Erwartung das Band, dass die Enden des Beutels beisammel hielt. Sich der Schwerkraft
anpassend, landete dieses gleich auf dem Boden und der Beutel gab seinen Inhalt frei. Entrüstet schnaupten einige auf, doch nach einem Blick in die Augen
ihres Ältesten verstummten sie. Er freute sich wie ein kleines Kind und rannte sogleich mit den Worten: "Oh du geheiligtes Volk, und eine weitere Rettung
meines Volkes ist dir gelungen!", raste er auch schon zu den Patienten und stofte jedem dieser eines der schwarzen Rosenblätter in den Mund. Verdutzt standen
die Jüngeren nur da und beobachteten staunend, wie sich die Patienten, selbst die, die man schon fast für tod geglaubt hatte, unschuldigen Blickes erhoben.
Strahlend begrüßten sie ihre Familienmitglieder und Freunde und sangen alle zusammen die Hymne Amazonias, obwohl jeder wusste, dass sie nicht einmal von
einer Amazone gesungen, geschweige denn einmal geschrieben worden war. Sie hatten dieses Lied schon immer verabscheut auch wenn man ihren Gesichtern
ablesen konnte, dass sie gerührt von der Zuneigung der ihnen untergebenen Völker waren. Trotz dessen, die Lorbiter sangen und sangen...
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Fortsetzung folgt, wenn erwünscht...