Fanfic: Ιŋςοмηiα ¤ Mysterious Legacy

Armreif sei über Generationen hinweg an die jüngste Tochter weitergegeben worden, und er würde über eine besondere Macht verfügen. Sie selbst sei nicht in der Lage gewesen, diese Kräfte zu beherrschen. Sie hoffte, dass du sie kontrollieren könntest...«

Deiri wandte den Blick ab. »Es ist nur ein Armreif. Er ist wunderschön, aber es ist nur ein Gegenstand. Ein totes Objekt, das über keine Macht verfügt.«



In der Nacht näherten sich leise Schritte. Es war ruhig geworden.

Deiri öffnete langsam die Augen. Vor ihr lag ein Feld aus roter Erde. Spitzkantige Felsen lagen umher, verdorrte und verbrannte Pflanzen standen reglos zwischen den einzelnen Trümmern. Schweigend ging das Mädchen den Weg entlang. Ein unangenehmer Schwefelgeruch stieg ihr in die Nase. Sie drehte den Kopf weg, in die Richtung eines weiteren verbrannten Baumes. Dort unter den schwarzen Zweigen verdunkelte etwas den Boden. Langsam trat sie näher heran. Sie beugte sich darüber und erkannte die Pfütze aus Blut.

Ein gählender Schrei erfüllte die Luft. Deiri schreckte hoch und blickte mechanisch zu dem Felsen weit über ihr auf, worauf sich ein riesiges Ungetüm aufgebäumt hatte. Fassunglos starrte sie zu dem echsenartigen Wesen hinauf.

Ein Drache... ein roter Drache. Er warf den Kopf zurück, öffnete sein Maul und spie einen gewaltigen Feuerschwal daraus hervor.

Deiri stockte der Atem. Eine Stimme drang an ihr Ohr, ein Hauch, ein Flüstern. Sie sah weiter auf, und schliesslich vernahm sie einen merkwürdigen Laut. Das Geräusch einer Klinge. Einer Klinge, welche mit ihrer Schneide die Luft teilte.

Nun entdeckte sie das Schwert, welches blitzschnell, sich um sich selbst drehend, auf das gewaltige Ungetüm zuraste. Ein grässliches Geräusch. Noch immer hielt das Mädchen den Atem an. Die Klinge des Schwertes bohrte sich in den Brustkorb des Drachens, welcher daraufhin kläglich aufschrie. Er wankte, wich zurück. Das Schwert zog sich wie von Geisterhand selbst aus seiner Brust und flog mit unheimlicher Geschwindigkeit zum Erdeboden zurück - in die Hand seines Besitzers.

Deiri rannte los. Sie rannte auf den Drachen zu, welcher nun zur Seite umkippte. Rasch kletterte sie auf einen der Felsen, sah auf, suchte denjenigen, der das Schwert gegen das Monster geschleudert hatte.

Der Drache krächzte noch einmal, dann wurde er still. Nichts war mehr zu hören. Nur das Geräusch der Klinge, welche die Luft durchschnitt. Deiri wandte sich hastig um.

Hinter ihr stand er. Der Besitzer des Schwertes, welches den Drachen getötet hatte. Der Bezwinger dieses mächtigen Monsters. Deiri wich ängstlich zurück. Das Gesicht des Mannes lag im Schatten eines Felsens verborgen. Doch sie erkannte das Schwert, welches er in der rechten Hand ruhig neben sich hielt. Plötzlich hob er das Schwert, waagerecht von sich weg. Deiri wich zurück, bis zu der Felswand hinter ihr.

Mit einem einzigen Ruck, oder einer undeutbaren Handbewegung, war das Schwert verschwunden. Es war einfach weg. Der Mann hielt seine Hand, die er in einem schwarzen Handschuh verbarg, einen Moment offen, dass ballte er sie zu einer Faust. Er betrachtete das Mädchen lange. Ihr langes grünes Haar, und ihre hellgrünen Augen. Deiri starrte den Fremden ungläubig an. Dann entdeckte sie das eigenartige Gebilde, welches sich um sein rechtes Handgelenk schlang.

»Du wirst es sein.« hörte sie nun seine kalte, tiefe Stimme. »Du wirst die Wächterin des Witchblades werden. Die Auserwählte des Soyokaze.«



Deiri fuhr in die Höhe. Um sie herum war es dunkel. Schwer atmend blickte sie sich in dem Zimmer um. Dann liess sie sich nach vorne sinken und fasste sich mit der Hand an den Kopf.

»Ein Traum... es war bloss... ein Alptraum!«

Der sanfte Schein des Mondes erhellte das Zimmer. Deiri sah auf. Die Schatulle stand noch immer auf der Truhe vor ihrem Bett. Ihre Blicke wanderten durch das Zimmer. Sie stoppte bei dem Bett ihres Vaters, der sich von ihr weggedreht hatte und friedlich schnarchte. Sie betrachtete ihn einen Augenblick, dann wandte sie sich wieder der Schatulle zu. Langsam kroch sie über das Bett auf sie zu, setzte sich in den Schneidersitz und nahm sie mit beiden Händen. Sie schob erneut den kleinen Riegel beiseite und öffnete den Deckel.

Der Anblick des Armreifs versetzte sie erneut in Staunen. Nun stellte sie das Kästechen vor sich ab und hob den wertvollen Gegenstand behutsam daraus auf. Sie betrachtete ihn einen Moment nur starr, dann verlagerte sie den Armreif in die linke Hand und zog ihr rechtes Handgelenk vor. Langsam, ganz langsam und vorsichtig legte sie den goldsilbernen Reif um ihren Unterarm. Und nachdem sie ihn etwas hin und hergerückt hatte, schnappte der Verschluss zu. Deiri zuckte erschrocken zusammen. Irritiert starrte sie auf den Gegenstand, der nun fest auf ihrem Handgelenk saß. Sie tastete ihn mit der anderen Hand vorsichtig ab.

Mit einem Mal kehrte das unbehagliche Gefühl, welches sie schon am Mittag gehabt hatte, zurück. Dieses Gefühl, einen Fehler zu begehen oder sich einer Gefahr nicht bewusst zu sein. Dieser Armreif bereitete ihr ein unangenehmes Gefühl. Skeptisch betrachtete sie ihn ein weiteres Mal. Nein, um nichts in der Welt wollte sie dieses Ding weiter tragen. Hektisch tastete sie nach dem Verschluss, welcher noch wie von selbst zugeschnappt war, doch auch nach längerem Suchen fand sie die Stelle nicht. Sie hielt ihr Handgelenk vor sich hoch, inspizierte die Stelle genau, an der sie eben noch besagten Verschluss entdecken konnte... doch dort war nichts zu sehen.



TO BE CONTINUED...







Ausprache der Namen:

(Es handelt sich hier natürlich um irische Namen...)

Deirdri = DARE-drie | Gearóid = Ga-ROAD

Loughlin = LOCK-linn | Naoise = NEE-sha

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