Fanfic: Lost Dreams (12) - Hide and Seek
schneiden.
"Ist hier vor einer Weile vielleicht ein Maedchen in ungefaehr meinem Alter vorbeigekommen?"
Der Aeltere kniff die Augen zusammen, als koste es ihn viel Kraft sich zu erinnern. Nach einer Weile erst schien ihm etwas einzufallen.
"N-nunja, vor jut einer Stunde kamen `hick` swei Kids wie du auf einem Motorrad vorweigerauscht. Oh, mann, die hatten vielleist einen Sahn drauf. Kann nich sajen, ob es ein Maedschen war, waren aber swei... `hick` Kids, halt wie du. Trugen so komische Helme. Und Wuuuusch..."
Er machte mit seiner Hand eine ausholende Bewegung, um anzudeuten wie schnell die Fahrer an ihm vorbeigefahren waren.
"... waren se au` schon w-wieder weg."
"Uh-huh. Koennen sie mir vielleicht sagen, in welche Richtung die zwei Teenager gefahren sind?"
Trunks hatte vermutet, dass Lara mit Koru losgezogen war und die Aussage dieses Mannes schien dies zu bestaetigen. Zugegeben, die Chancen, dass es sich bei zwei Teenagern, die mitten in der Nacht auf einem Motorrad durch verlassene Strassen jagten, um Lara und mutmasslich Koru hielt, war nicht besonders gross, doch es war sein einziger Hinweis auf ihren moeglichen Verbleib.
Muede deutete der Betrunkene die Strasse hinunter.
"I-ich hab se no` lange jehoert, sind immer `hick` jeradeaus gedonnert."
Trunks` Blick folgte seiner Bewegung. Er runzelte die Stirn. Die Gegend, auf die sein Gegenueber wies, war stockfinster, nichts war zu erkennen. Koennten sie wirklich dalang gefahren sein? Mit Sorge fragte er sich, was Koru wohl vorhaben koennte. Mit einem nur leicht angedeuteten Kopfnicken stand er auf, steckte seine Haende wieder in seine Jackentaschen und wollte gerade weitergehen, als der Alte ihn noch einmal zurueckrief.
"Wa`te ma! Einer von denen hatte was verlolen. F-filleicht willsu es ja."
Verwirrt griff Trunks nach dem feuchten Umschlag. Der Brief war bereits aufgerissen und seltsam zerdrueckt als haette jemand seine Hand zur Faust geballt, waehrend er oder sie den Zettel gehalten hatte. Vorsichtig besah er sich den beschaedigten Umschlag. Er drehte ihn um, um die Empfaenger-Adresse zu sehen. Mit gemischten Gefuehlen las er die paar Zeilen auf der Vorderseite und stopfte das nasse Papier dann in seine Tasche. Den Blick starr geradeaus gerichtet ging er die Strasse hinab, seinem unbekannten Ziel entgegen. Er brauchte den Inhalt nicht zu lesen, denn gewisser Leute Post ging ihn nichts an...
<i>"An Miss Lara Takawane..."</i>
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Lara kauerte noch immer an dem gruengestrichenem Holz, dachte fieberhaft nach. Ihr gehobener Blick tastete die Waende Stueck fuer Stueck ab. Doch die einzigen Fenster waren kaum groesser als ihr Fuss, quergelegt. Durch ein Fenster zu fliehen war also auch nicht moeglich. Langsam und zoegernd stand sie auf. In ihrem Hinterkopf arbeitete es. Waere es vielleicht moeglich sich zu verstecken, bis die Polizisten wieder verschwunden waren? Wohl kaum. Sie drehte sich herum und schlunzte durch die nur einen Spalt breit geoeffnete Tuer auf den feuchten Gang. Niemand war zu sehen. Sie wagte sich aus der Toilette hinaus und stand nun wackeligen Fusses davor. Vorsichtig schlitterte sie zur Tuer, die zurueck zur eigentlichen Disco fuehrte. Auch diese oeffnete sie nur einen Spalt breit. Sie lehnte sich weit vor, presste ihr Gesicht direkt an das kalte Metall, aus dem dieser Durchgang bestand. Ihr Atem ging schnell, viel zu schnell fuer ihren Geschmack. Zu ihrem Entsetzen waren die Beamten immer noch an Ort und Stelle. Lara fluchte leise. Dann entdeckte sie Koru...
Ihre Blicke trafen sich und ein weiteres Mal setzte er dieses ihr verhasste Grinsen auf, welches ihr klar machte, dass er etwas ausheckte - Etwas, dass ihr ganz und gar nicht gefallen wuerde. Sie hoerte nur noch verschwommen das laute Schrittgeraeusch eines der Polizisten, der sich dem Baderaum naeherte, als sie genauso zoegerlich, wie sie vorgetreten war, wieder zurueckschlich...
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Koru entging die Bewegung links von ihm nicht. Sofort sah er auf, um jegliche Gefahr im Voraus wahrzunehmen. Sein Blick verschaerfte sich, als er seine perfekte Chance durch den Raum laufen sah. Keine zwei Meter vor ihm ging ein Beamter mit festem Schritt auf den <i>Bathroom</i> zu, schien etwas Bestimmtes gesehen zu haben. Er musste sich nur noch versichern, dass auch alles glatt lief. Er schlunzte ueber den oberen Rand der Theke und stellte zufrieden fest, dass kein anderer auch nur den Hauch an Aufmerksamkeit dem allein davonwanderten Polizisten spendete. Ein paar Sekunden zoegerte er noch, wartete darauf, dass der Polizist hinter dem grauen Metall verschwand. Die Tuer oeffnete sich mit einem kaum wahrnehmbaren Quietschen. Auf leisen Sohlen und darauf bedacht, zu allen Zeiten in den Schatten verborgen zu bleiben, schlich Koru geduckt vorwaerts, sein Ziel vor nicht blinzelnden Augen. Mit einem kleinen Sprung hechtete er zur Tuer, riss sie auf und fluechtete sich hinein, ungesehen von jeglichem Lebewesen.
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Erschrocken schrie Lara auf, als ploetzlich jemand nach ihrem Handgelenk griff. Sie schien auf einer Art Traumzustand zu erwachen, denn fuer einen Moment sah sie den grossen vor ihr stehenden, dunkelgekleideten Mann an, als saehe sie zum ersten Mal einen Menschen. Seltsame Angst zeichnete sich auf ihren Zuegen ab, als der Riese sie mit einer gekonnten Bewegung herumwirbelte und ihren Arm auf ihren Ruecken fesselte. Lara fuehlte sich in der Tat gefesselt; gefesselt mit der starken Hand des Mannes, ihr Rachen zusammengeschnuert, jeglicher Gedanke zu kruz angebunden, als dass sie ordentlich denken konnte. Der Beamte wollte sie gerade zu der metallenen Tuer draengen, als sie eine seltsam vertraute Stimme hoerte.
"Na, wen haben wir denn da?"
Doch ihre Nerven waren zu zerruettelt, als dass sie ausmachen konnte, wer da in ihrem Weg stand, wer die Silhouette war hinter dem seichten Schleier aus Traenen, hervorgerufen von dem bestaendigen Pochen in ihrem Arm. Der innige Wille, durchzuhalten, etwas bessers zu koennen, haemmerte in ihrem Kopf. Ein Geistesblitz riss sie aus ihrer Benommenheit, geistesgegenwaertig durchlebte sie die naechsten Sekunden, als waeren sie nicht wirklich real.
Geschmeidig wie eine Katze liess Lara ihren Koerper abschlaffen, sackte in sich zusammen, sodass sich der Griff um ihr Handgelenk lockerte. Behende wand sie sich aus den Klauen des anderen und, fuer den Bruchteil einer Sekunde aufatmend, all ihre Kraft zusammennehmend ohne sie grundlos zu verpulvern, schlug dem Mann mit der geballten Faust mitten auf die Nase. Dieser taumelte zurueck, doch bevor er sich wieder fangen konnte, hatte ihm Lara einen Kniestoss verpasst, der ihn erst spucken und dann ohnmaechtig zusammensacken liess. Erleichtert atmete sie auf, doch der Fakt, dass es noch nicht durchstanden war, liess ihre Muskeln sofort wieder anspannen. Sie wirbelte herum und... stockte mitten in der Bewegung. Ihr Geist war nun klar, der seichte Traenenschleier hatte sich gehoben und nun starrte sie auf Koru, der beeindruckt durch die Zaehne pfiff.
"Und ich dachte schon, ich muesste dir aus der Patsche helfen. Tja, so kann man sich taeuschen. Sag mal, wo hast du das denn gelernt?"
Als Lara antwortete, kam ihr ihre Stimme seltsam fremd vor, der Ton darin ueberraschte sie selbst. Selten hatte ihre Stimme diesen bestimmten, ruhigen... festen Klang.
"Wir haben andere Problem, um die wir uns sorgen sollten, glaubst du nicht?"
Koru laechelte breit, als wisse er etwas, dass ungeheuerlich witzig waere.
"Nicht mehr lange."
Lara`s linke Augenbraue wanderte gefaehrlich in Richtung Haaransatz, es war ihr voellig unbegreiflich wie Koru in einer Situation wie dieser so gelassen bleiben konnte. Leise einen alten Song pfeifend ging er hinueber zu dem Bewusstlosen und nahm ihm die Sonnenbrille ab, um sie sich selber breitgrinsend aufzusetzen. Er betrachtete sich in einem der beschlagenen Spiegeln und tauschte nach einigen Sekunden nun auch seine Jacke mit der des Polizisten. Selbstzufrieden drehte er sich um zu Lara, die ihn misstrauisch beaeugte. Wie ein Model fuehrte er seine neue Ausstattung vor. Es schien eine Weile zu dauern, doch dann begriff sie schlagartig.
Eines musste sie Koru lassen: <i>Einfallslos war er nicht.</i>
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Wenn er vorher schnell gegangen war, sprintete Trunks nun die einsamen Strassen Satan-City`s entlang. Er jagte die asphaltierten Wege foermlich hinunter. Der Grund dafuer war fuer seine Verhaeltnisse eher seltsam. Er hatte ein Gefuehl. Es war ein unbeschreibliches Gefuehl, etwas dass ihm siganlisierte, dass etwas nicht in Ordnung war - ganz gewaltig nicht in Ordnung. Doch was war es? Machte er sich solche krankhafte Sorgen? Erschien ihm ziemlich logisch. Fragte sich nur, worum. Abrupt blieb er stehen.
>Ja... warum eigentlich?<
Koennte es wirklich sein, dass alles was ihn interessierte das Schicksal der Erde war? Oder mochte er Lara vielleicht doch ein wenig? Es dauerte ein paar Sekunden bis er wieder zu Atem kam. Als die warmen Luftstoesse, die stetig seinen Mund verliessen, wieder ein ruhigeres Tempo anschlugen, schein auch der wilde Ansturm von Gedanken in seinem Kopf nachzulassen. Seit einigen Minuten schon rannte er den selben Weg hinunter, doch es gab nicht das geringste Anzeichen auf ein Ziel, dass Koru haette anfahren koennen. Er brauchte mehr Hinweise. In welche Richtung er gehen musste, war ein nicht allzu grosses Problem, da er erst an der vorigen Ecke eine aeltere Frau gefragt hatte, ob sie sich an ein lautes Motorrad