Fanfic: Die elf Gefährten Teil 9
Kapitel: Die elf Gefährten Teil 9
#9 | Sicht: Philip
Ich befinde mich immer noch im Wald und habe keine Ahnung wie weit ich gelaufen bin. Ehrlich gesagt weiß ich nicht
einmal wo ich bin. Alles ist ruhig; so ruhig, dass ich das Rauschen des Windes in den Blättern hören kann.
Mittlerweile ist es ziemlich kalt geworden. Geht das so schnell? Vielleicht habe ich es auch einfach nicht be-
merkt, weil ich so in meinen Gedanken vertieft war. Eigentlich ist es egal; ich kann sowieso nichts gegen die
Kälte unternehmen. Meine Jacke mitzunehmen wäre trotzdem keine schlechte Idee gewesen...
Was die Anderen wohl jetzt gerade machen...ob sie nach mir suchen? Na ja, eher nicht; besonders lange bin ich noch
nicht weg. Wieso sollte es sie überhaupt kümmern, dass ich weg bin? Tills Tod war ihnen anscheinend ebenfalls egal...
Nein, ich sollte gar nicht erst anfangen so zu denken, wenigstens Julian oder Johannes wird es interessieren. Sie
waren bis jetzt immer für mich da! Hoffentlich enttäuschen sie mich auch dieses Mal nicht...
Alleine zurückzulaufen will ich nicht. Es ist schon ziemlich dunkel und die Chance mich noch mehr zu verirren wäre
ziemlich groß.
Plötzlich packt mich eine Hand an der Schulter. Erschrocken greife ich nach meiner Axt und drehe mich um.
Meine Angst war unbegründet, vor mir stehen Joss (wieder ein Spitzname *g*), Julian und Hannes. Julian ist der
erste, der die Stille durchbricht: "Bin ich froh, dass wir dich gefunden haben, wir dachten schon wir würden dich
in dieser Dunkelheit nie finden."
"Wieso? Wie weit sind wir denn vom Rastplatz entfernt?" antworte ich. Betretenes Schweigen.
"Was? Das wisst ihr nicht?" frage ich zornig. "Und du? Weißt du es etwa? Wenn hier jemand schuld ist, dass wir uns
verirrt haben, dann sind das sicherlich nicht wir drei."
"Da hat Hannes recht, du bist schuld, Philip!" bekräftigt ihn Jose.
"Jetzt mal ganz ruhig Leute, streiten hilft uns jetzt auch nicht weiter." wirft Julian ein.
Langsam entspannen wir uns alle wieder. Ich lächele grimmig; Julian war schon immer einer der vernünftigsten in
unserer Gruppe...
"Und jetzt? Wie geht es weiter?" fragt Hannes leicht genervt. Ich blicke ihn direkt an und versuche zu erraten, was
gerade in ihm vorgeht.
Normalerweise ist Hannes stets gut drauf und immer für einen Spaß zu haben. Doch jetzt ist ihm seine innere
Unruhe deutlich anzumerken. Habe ich vielleicht übersehen, wie nahe ihm der Tod eines seiner besten Freund gegangen
ist? So muss es sein. Bis jetzt hatte er nur einmal diesen Blick und das war als er mit uns über ein sehr trauriges
Kapitel seiner Vergangenheit gesprochen hat. Den gleichen Ausdruck bemerke ich nun auch auf den Gesichtern von
José und Angelus (noch ziemlich neuer Nickname von Julian).
"Ich weiß es wirklich nicht, Hannes" sage ich leise. "Und es...es tut mir leid, dass ich vorher so ausgerastet bin.
Das soll jetzt keine Entschuldigung sein, aber die Trauer war wohl einfach noch zu nahe."
"Ist schon gut, kann jedem mal passieren..." erwidert Julian mit gesenktem Kopf.
"Seid mal kurz still!" unterbricht Josy unser Gespräch. "Was ist denn los?" wendet sich Hannes an ihn.
"Habt ihr das nicht gehört?" Gibt dieser zurück. "Was gehört?" frage ich leicht verwirrt.
"Irgendjemand oder irgendetwas nähert sich uns" flüstert uns Johannes zu.
Ohne lange zu überlegen, klettern wir vier, wie auf einen stummen Befehl hin, auf die nächst gelegenen Bäume.
Da die Bäume nicht übermäßig groß sind dauert es nicht zu lange bis wir oben sind.
Schon nach kurzer Zeit kann ich einige Gestallten beobachten, die durch das dichte Unterholz in unsere Sichtweite
treten. Es sind ungefähr zehn Jugendliche, sie sind mit Stöcken bewaffnet. Das sind wohl die, von denen Barbara
erzählt hat, denke ich mir. Die Bewohner der Kinderstadt.
Auf einmal geht alles sehr schnell. Ich höre einen Schrei und im selben Moment sehe ich wie Hannes hart auf dem
Boden aufschlägt. In sekundenschnelle ist er von den Jugendlichen umzingelt. Zwei von ihnen mustern aufmerksam die
Umgebung, vor allem die Bäume. Sofort drücke ich mich so nah wie möglich an den Baum um ihrem Blick zu ent-
gehen. Ich bete, dass meine zwei Freunde das gleiche tun. Schweiß tritt mir auf die Stirn und ich halte den Atem an.
Schier endlose Momente später höre ich einen der Jugendlichen, wahrscheinlich ihren Anführer, sprechen: "Dieser hier
war anscheinend alleine. Wir sollten ihn zum Lager bringen." Kurz darauf höre ich ihre Schritte im Wald verklingen.
Erleichtert atme ich auf. So wie es aussieht wurden wir nicht entdeckt. Vorsichtig spähe ich hinüber zu den anderen
Bäumen, auf denen meine Kameraden vorhin verschwunden sind. Zum Glück sind beide wohlbehalten auf ihren Plätzen.
Langsam klettere ich den dicken Stamm hinunter und schaue mich im Wald um; von den Jugendlichen fehlt jede Spur.
Währenddessen sind Julian und Jojo auch unten angelangt.
"Wir haben keine Zeit zu verlieren, wir müssen zurück und die anderen benachrichtigen. Alleine werden wir keine
Chance haben Hannes zu retten." rufe ich den Beiden zu. "Auf geht`s!" sagt Jose mit entschlossener Miene.
Nachwort:
Naja, zumindest bekommen wir von euch regelmäßig Kommentare, das bedeutet uns schon sehr viel. Ausserdem warens früher eindeutig weniger...
@Katha... hast du die Mail bekommen?
Ach, beim Nachsitzen war übrigens soweit alles okay... ausserdem hab ich endlich meinen BOGY-Bericht fertig. Kann also ganz entspannt im Internet rumhängen... endlich.