Fanfic: Das Camp part5
Kapitel: Das Camp part5
Neutral
Raoul kam im Camp an, und gesellte sich zu den anderen Campern. Keiner fragte nach wo Cain denn bliebe. Tito war sauer auf Raoul und schlug vor das er sich bei Cain entschuldigen sollte, so wie er selbst es getan hatte, doch Raoul tat so als hätte er die Bemerkung überhört. Da wurde Tito ärgerlich und sagte mit lauterer Tonlage: „Du solltest dich bei Cain entschuldigen, was wir mit ihm gemacht haben war echt nicht fair!" „Wieso, verdammt noch mal, sollte ich mich bei dem Arsch entschuldigen? Und für was eigentlich? Dafür das er unsere Ferien zunichte gemacht, oder wie?" Tito sah ihn verdutzt an „Nein, aber vielleicht dafür das du ihn fast umgebracht hast!" „Das wäre dem Kerl doch ganz recht geschehen!" entgegnete Raoul spöttisch. Der Rothaarige wurde langsam ernsthaft sauer auf ihn: „Was soll das? Du hörst dich ja an wie ein Mörder, keinem geschieht der Tod recht, nicht mal dir!" Damit hatte er keine Lust mehr sich mit Raoul abzugeben, wandte ihm den Rücken und schritt aus dem Zelt.
Inzwischen hatte auch Luciana beschlossen, zurück zu gehen, obwohl sie eigentlich überhaupt keinen Grund dazu hatte. Was wollte sie denn bei den anderen, jetzt, wo Raoul sich zu so einem miesen Schwein entwickelt hatte? Was nützte es noch, sich einzubilden, man hätte Spaß? Ihr war die Laune gründlich verdorben worden! Sie musste immer noch an Cain denken und empfand großes Mitleid für ihn. Die Vorstellung, genau zu wissen, das man nicht mehr lange lebt, und das Ende mit schon 16 Jahren zu erreichen stellte sie sich grauenvoll vor. Wie schlimm musste das für ihn sein, und wie gerne hätte sie ihm irgendwie geholfen. Aber das war natürlich unmöglich.
Als sie den Wald verlies, und den Hügel zum Campingplatz hinunterging, fiel ihr Blick auf die wunderschöne, tiefrotleuchtende Sonne, die gerade unterging. Dann sah sie Cain, der auf halbem Weg, saß, und zeichnete. Diesmal nicht nur mit Bleistift, sondern mit Wasserfarben. Sie seufzte und ging, ohne ein Wort an ihm vorbei. Sie an seiner Stelle, wäre nicht gern angesprochen worden.
Von weitem hörte sie ärgerliche Stimmen, aus einem der Zelte. Es war Tito, und er schrie fast. „Was soll das? Du hörst dich ja an wie ein Mörder, keinem geschieht der Tod, nicht mal dir!"
Mal wieder Streit, das war ja nichts neues mehr... Der Sommer hatte Lucianas Erwartungen nicht im Mindesten erfüllt. Wie sie sich darauf gefreut hatte, und wie furchtbar es geworden war! Was sollte sie jetzt tun? Wenn sie Raoul für den Rest des Sommers ignorierte, dann war ihre Beziehung beendet, und sie war wieder ganz alleine. Mit ihm reden wollte sie auch nicht, es war alles schon gesagt. Wie hatte sie sich nur so in ihm täuschen können? Es war wie verkehrte Welt.
Ja, zu beginn der Ferien, hatte selbst sie gedacht, das Cain einfach nur ein mieser Typ war, der ihnen den Sommer vermiesen wollte, und Raoul ein herzensguter Mensch. Jetzt hatten sie plötzlich die Rollen getauscht. `Verrückt!` dachte Luciana und ging in ihr Zelt, wo Adely schon war. Aber sie schlief nicht.
Adely erzählte Luciana irgendetwas über Mode und die neue Saison, was sie eigentlich nicht sonderlich interessierte. Irgendwann hörte das mollige Mädchen auf zu reden und fragte: „Ist irgendwas mit dir?"
War etwas mit ihr? Nun, eigentlich schon. Aber sie hatte jetzt wirklich keine Lust, ausgerechnet Adely davon zu erzählen, also antwortete sie mit: „Nein, es ist nichts..."
Cain
Nachdem er das Bild fertig gestellt hatte, ging er zurück ins Lager. Nur in einem der Zelte brannte noch Licht und zwar im Gemeinschaftszelt. Wer da wohl noch drin ist? Aber wirklich interessiert es ihn nicht, erst als er Raouls und Erikas Stimmen hörte, wurde er neugierig. Einen Moment lang fragte er sich noch, ob ihn das eigentlich etwas anging, doch dann ging er zu dem Zelt und öffnete es. Erika hatte die Beine und Raoul geschlungen und sich auf seinen Schoss gesetzt. Die beiden küssten sich gerade, als Cain sie entdeckte. Irgendwie belustigte ihn das Bild, er wusste selbst nicht warum.
Raoul drehte seinen Kopf in Cains Richtung und blaffte ihn an: „Was hast du denn hier zu suchen? Geh sterben!" Der muskulöse Jugendliche stand auf und schubste Cain vom Zelt weg. Dann schloss er es wieder. Diese Reaktion war zu erwarten gewesen, aber was zählte das schon? Was interessierten ihn schon die Beziehungsprobleme dieser kleinen Idioten? `"Geh sterben", ja, vielleicht würde er das sogar. Aber sicher nicht, um Raoul einen Gefallen zu tun."
Schlafen wollte er nicht. Schlafen vergeudete Zeit, wertvolle Zeit... Vielleicht sollte er dasselbe tun, was er schon vor anderthalb Jahren getan hatte. Wer würde schon in seinem Zelt nachsehen? Diesmal könnte er ganz allein und in Frieden sterben. Das war besser, als auf den Tod zu warten, wenn man wenigstes wusste, wann es zu Ende ging.
In dem Moment kam Erika aus dem Gemeinschaftszelt und lief zu Leyla und ihrem Schlafplatz. Auch Raoul kam wenige Sekunden danach zum Vorschein. Er entdeckte Cain, der dort an einem Baum stand, rauchte, und nicht wusste was er jetzt tun sollte.
„Na? Schläfst du noch gar nicht?" fragte er spöttisch, aber der Angesprochene reagierte nicht. Er hatte jetzt wirklich größere Probleme, als sich mit diesem Trottel zu streiten. Das ärgerte Raoul, denn er mochte es gar nicht, ignoriert zu werden. Er ging zu Cain und stieß ihn ein bisschen mit der Handfläche. Doch dieser war so in Gedanken, dass er es fast überhaupt nicht mitbekam. Immer noch tat er so als währe Raoul nicht da.
Unter den Arm geklemmt, hatte er seine schwarze Mappe, in der er sicher alle seine Bilder verstaut hatte. Es war ihm unheimlich wichtig, das diesen Bildern nichts zustoß, denn sie waren das einzige, dass er nach seinem Tod hinterlassen würde.
Plötzlich griff Raoul nach der Mappe, woraufhin Cain ihn zum ersten Mal beachtete.
„Gib sie wieder her." Sagte er ruhig, „Ich glaube die gehören dir nicht..."
Raoul lachte mit künstlicher Stimme: „Was ist da eigentlich drin?" Er öffnete sie und sah einen Stapel, fein säuberlich geordneter Bilder, die sich darin befanden.
Er drehte die Mappe auf den Kopf, sagte: „Ups!" und alle Blätter fielen heraus und auf den Bode vor den Beiden. „Oh, das tut mir jetzt aber leid." Lachte er und schleuderte die Mappe gegen Cain. Dieser stand regungslos an dem Baum und sagte nichts.
Raoul trat auf eines der Bilder und machte sich dann auf den Weg zu seinem Zelt. Es war ein wenig Wind aufgekommen, und die Blätter flogen wild durch die Luft. Cain wartete, bis Raoul in seinem Zelt verschwunden war, und machte sich dann daran, die Blätter wieder aufzulesen, was sich als nicht so einfach wie gedacht herausstellte.
Was wollte Raoul damit bezwecken? Hasste er ihn so sehr, das er ihm schaden musste, egal wie? In dem Moment hörte Cain ein Rascheln, und dann einige Schritte. Es war Luciana, die nicht schlafen konnte und ein wenig frische Luft schnappen wollte.
`Nicht Die schon wieder!` Er wollte nicht, dass sie ihn sah, doch es war zu spät.
„Hallo." Erklang ihre Stimme, doch Cain antwortete nicht. Er wollte nur schnell seine Bilder wieder und dann zurück in sein Zelt. „Was machst du hier?" fragte sie neugierig.
„Geht dich nichts an." Entgegnete er kühl. „Ist gut... Dann eben nicht..." meinte Luciana, fast, als wolle sie sich entschuldigen. Als Cain alle seine Bilder eingesammelt hatte, verschwand er wieder, und lies Luci allein zurück... Im Weggehen lachte er noch, und rief ihr zu: „Hey, du hast dir ja nen tollen Freund ausgesucht. Sobald er dich nicht mehr hat poppt er jede erstbeste die ihm vor die Finger kommt." Mit diesen Worten öffnete er den Eingang seines Zeltes und kletterte hinein...
Luciana
Luciana blieb einige Minuten verdattert stehen. War das eben ernst gemein? Da entdeckte sie vor sich auf dem Boden ein Blatt Papier. Sie hob es auf, und erkannte, das es der Sonnenuntergang war, den Cain noch vorhin gezeichnet hatte. `Ich sollte es ihm zurückgeben` dachte sie und klopfte an sein Zelt. Von drinnen drang seine genervte Stimme: „Was willst du denn noch?"
„Ähmm... Ich... du, hast ein Bild vergessen! Der Sonnenunter..."
„Behalt es." Sagte er, „Schenk ich dir."
Luciana traute ihren Ohren kaum. Wie war das? Warum machte Cain ihr ein Geschenk? „Bist du sicher?" hakte sie nach. „Ja, ganz sicher und jetzt hau ab und lass mich in Ruhe!"
Neutral
Als Adely bemerkte, das Luci wiederkam, tat sie so, als würde sie schlafen. Vielleicht würde sie noch irgendetwas interessantes erfahren! Sie schaute auf ihre Freundin und bemerkte, das diese ein Blatt in der Hand hielt und darauf starrte.
Was das wohl war? Nun konnte sie ihre Neugier nicht mehr halten, öffnete ihre Augen und fragte Luciana: „Was hast du denn da?"
In dem Moment war Luciana sehr danach, genau wie Cain, „Geht dich nichts an" zu sagen, doch dann überlegte sie es sich anders. „Das ist ein Bild." Erklärte sie trocken.
„Und was für eins?" hakte Adely nach. „Ein Sonnenuntergang..." fast hätte Luciana geweint, doch sie wollte ihre Gefühle nicht vor dieser Idiotin preisgeben. „Zeig mal!" verlangte das blonde Mädchen, und Luciana gab ihr das Blatt. „Schön..." meinte Adely und setzte gleich nach: „Hast du das gemalt?" Luci schüttelte den Kopf. „Nein... Das hat Cain gezeichnet."
Die Fette gab ihr das Bild zurück. „Wie kommst du dazu, ein Bild von Cain zu besitzen?" fragte sie neugierig. „Er hat es mir geschenkt... Gute