Fanfic: Aiko - The Lost Saiyajin (45)
einem Volksfest ausgeufert?“ Ihr waren Gerüchte von T-Shirts mit dem immer passenden Aufdruck <i>‚Cucuma 4 princess‘</i>, Flaggen, auf denen ihr Konterfei prangte und kleinen Cucuma-Püppchen, die auf Knopfdruck Schläge austeilten und wilde Kampfschreie ausstießen, zu Ohren gekommen. Ein kompletter Merchandising-Apparat schien innerhalb weniger Tage mobilisiert worden zu sein, eigens zur Zelebrierung dieses Massenereignisses... Ein Publikumsmagnet, für das eigens eine komplett neue Arena, zehntausende Zuschauer fassend, auf dem freien Platz vor dem Palast konstruiert worden war.
„Es findet statt, um das Volk bei Laune zu halten...“ Vegetas Tonfall troff nahezu vor Verachtung, sei es nun für den Organisator oder die Zielgruppe. „Die letzte Sensation dieser Art liegt schon eine Weile zurück- sie verlangen nach einer neuen Befriedigung ihrer ‚kulturellen Bedürfnisse‘, und da kam der Kampf gerade recht. Etwas fürs Auge, und schon lieben die Untertanen ihren Herrscher wieder.“
„Klingt einleuchtend... aber unterschätzt er die Saiyajins nicht? Sie sind doch sicher nicht so leicht zufriedenzustellen...“, gab Aiko zu bedenken, jedoch nicht mehr als ein nachlässiges Schulterzucken von Seiten ihres Partners erntend. Festivitäten hatte es seit jeher gegeben, und bisher war nie eine Beschwerde darüber eingegangen... die <i>onna</i> dachte schon wieder viel zu weit.
Das tat sie fürwahr, und noch viel weiter, als sie es gegenüber ihrem Gefährten vor einem Augenblick geäußert hatte. <i>Der Kampf kam gerade recht...</i> Dieser Satz fuhr Achterbahn in ihrem Gehirn, drängte sich auf, verlangte nach Einordnung in den großen Zusammenhang des Geschehens. Doch er wollte so recht nirgendwo hinpassen... ein wirbelndes Mosaiksteinchen, das sich in rasendem Tempo um seine eigene Achse drehte aber doch an keiner Stelle ein komplettes Bild ergab. Es war der Schlüssel zu einem Problem, welches sie unterbewusst schon über längere Zeit beschäftigt hatte... Plötzlich realisierte Aiko, was sie die ganze Zeit über schon gestört hatte. Obwohl sich die Saiyajin nie darüber informiert hatte, war sie sehr sicher, dass es Mittel und Wege gab, den Verlust des DNA-Scans zu umgehen.... Für eine hochtechnisierte Zivilistation wie die der Saiyajins sollte dies zumindest kein Problem darstellen. Vielleicht hatte es der König bewusst vermieden, diese Möglichkeiten in Anspruch zu nehmen, um eine wirksame Propagandaveranstaltung zu forcieren? Ohne Frage war dies nicht ausgeschlossen, wenn nicht sogar sehr wahrscheinlich. Die bevorstehenden Strapazen waren folglich nur ein Produkt der Machtgier eines Einzelnen – unter anderen Umständen hätte Aiko diese Tatsache vermutlich gestört, aber nun überwog der Wille, den König nicht in seinen Planungen zu enttäuschen... Ihr zukünftiger Schwiegervater hatte eine gute Show versprochen, und die würden er und die Zuschauer serviert bekommen.
Schnell, doch nicht in übertriebener Hastigkeit, eher von beglückender Vorfreude erfüllt, legte die Saiyajin no Oujo ihre Ausrüstung an. Bei offiziellen Kämpfen war jede Art von Panzerung verboten – auch der so liebgewonnene Brustschutz, der sie in den letzten Jahren vor kleineren Verletzungen bewahrt hatte, musste im Schrank bleiben. Stattdessen bestand ihr Aufzug nun aus einem vor wenigen Tagen in Auftrag gegebenen, maßgeschneiderten Overall, der Bewegungsfreiheit wegen ärmellos und so eng, dass nicht das kleinste herumflatternde Stück Stoff die Trägerin beim Kämpfen behindern konnte. Dabei war die karmesinrote Montur aus einem leichten, unglaublich elastischen und anschmiegsamen Material geschaffen, der sich nicht nur wie eine zweite Haut an ihren Körper legte sondern auch die gleichen Eigenschaften wie ihre natürliche Schutzhülle, die Epidermis, aufwies. Ergänzend kam ein Paar blendendweißer Stiefel und passender Handschuhe dazu, beide aus Spielarten desselben, dehnbaren Gewebes, aus dem auch ihr Anzug bestand, geschaffen.
In einer ebenso überschwänglichen Weise waren auch Aikos Haare zu einem festen Zopf gefasst, den sie aus Gründen der Zweckmäßigkeit in ein festes Band wickelte und an ihrem Kopf fixierte. Auch Vegeta blieb von der Euphorie seiner Gefährtin nicht verschont... schon flogen ihm ein neu gefüllter Becher, begleitet von einem Haufen Sachen, namentlich seiner Festtagsgarderobe<i>(A/P: Und einer Tube Haargel... Sorry, das konnte ich mir nicht verkneifen)</I> entgegen.
„<i>Onna</i>, was denkst du dir dabei?“ knurrte der Prinz schließlich, als er sich unter dem Berg unterschiedlichster Alltagsartikel hervorgewühlt hatte.
„Der Kampf beginnt in wenigen Minuten!“ gab Aiko ausgelassen zurück, ungeduldig mal mit dem Fuß auf den Boden klopfend, mal auf und ab springend. Mürrisch verfluchte er die sprichwörtlichen Hummeln im Allerwertesten des auf-und-abhüpfenden Etwas, welches sich vor seinem Bett postiert hatte.
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Zügigen Schrittes durchmaß Aiko die Gänge, ihren Gefährten, der lieber noch ein paar Minuten im Bett verbracht hätte, hinter sich herschleifend. Worte wurden nicht gewechselt, beide hingen ihren Gedanken nach... Die Aikos waren ohne große Anstrengung an ihrer zur Schau getragenen glückseligen Miene abzulesen, und bedurften keiner näheren Erläuterung – sie freute sich, umnebelt von ihren körpereigenen Drogen, auf den Kampf.
Vegeta jedoch sah dieser offen zur Schau getragenen Euphorie skeptisch entgegen... Zu viele stolze Krieger mit unnatürlich geweiteten Augen und beinahe fratzenhaft verzerrtem Lächeln hatte er in ihr Verderben rennen sehen, zu viele Kämpfe hatte er selber bestritten... Die Zurechnungsfähigkeit seiner Gefährtin lag, wenn es um eine realistische Einschätzung der Situation ging, auf dem Niveau einer Zehnjährigen... Und selbst ein solches Kind hätte wohl eine objektivere Perspektive liefern können. Aiko war glücklich, doch diese sie vollkommen umschlossen haltende Emotion hatte ihre Wurzeln nicht in echter, auf Tatsachen beruhender Zuversicht, sondern in einer winzigen Drüse im Gehirn, die ihr möglichstes tat, um die desillusionierenden Tatsachen zu verschleiern. Wenn er versuchen sollte, durch vernünftige Argumentation den räsonnierenderen Teil ihres Denkens aus der Versenkung, in die ihn die Serotonine gestopft hatten, herauszuholen – er würde nichts als Unverständnis, vielleicht einen mitleidigen Blick wegen seiner Ungläubigkeit, vielleicht auch gar keine Reaktion ernten. So zog er es vor zu schweigen, sich in seine eigene Gedankenwelt zurückzuziehen... und vervollkommnte den Beschluss, bei der kleinsten Gefahr für seine <i>onna</i> in den Kampf einzugreifen.
Nein, Sorgen machte sich der Saiyajin no Ouji nicht – wenn man den Begriff ‚sich sorgen machen‘ in seiner ursprünglichen Bedeutung, die die Angst um das Leben einer geliebten Person umfasste, beließ. Aiko konnte nichts zustoßen – er war immer noch da, die unsichtbare Hand im Hintergrund, verborgen unter einem staubgrauen Schleier, durch dessen Schutz die versteckten stahlharten Finger nicht zu erahnen waren. Bis auf die letzte Sehne gespannt war dieses Instrument, bereit zum Zupacken, wann auch immer sich der geringfügigste Anlass dazu bot. Eines war so sicher wie das Faktum, dass die <i>Asahi</i> im Osten auf und im Westen unterging: Die Doppelgängerin würde die nächsten Stunden nicht überleben. Vielleicht hatte diese untrügliche Gewissheit sich gleich einer schwarzen Scheibe vor sein sonst so ahnungsvolles inneres Auge geschoben... Seit einer Woche schon war er von den Visionen verschont geblieben. Der Kampf entzog sich vollkommen seinem seherischen Zugriff, wand sich geschickt aus der Schlinge, die das Unterbewusstsein des Saiyajin no Ouji ausgelegt hatte. Der Teil seines Verstandes, zu dem er unmittelbaren Zugang hatte, registrierte das Fehlen der Botschaften kaum – zu sehr war er angefüllt mit dem ungeheurem Trainingspensum, dass Vegeta seiner Gefährtin auferlegt hatte. Einzig und allein ein unbestimmtes Gefühl der Erleichterung blieb zurück...
Mit entschlossener Haltung, die seinen ohnehin schon bis aufs äußerste gestrafften Gang noch um einen Deut ausholender und majestätischer wirken ließ, schritt Prinz Vegeta durch die gleichförmigen Gänge – jegliche Emotion zurückdrängend, so dass die unerklärliche Abwesenheit der Ahnungen auch nun unbemerkt blieb. Sein fließender, rot gefütterten Umhang, der an den Schulterstücken seiner schwarzen, mit sämtlichen militärischen Abzeichen versehenen Festtagsuniform fixiert war, wehte, wie von einer Brise erfasst hinter ihm her – flüchtig wie verborgene Gedanken, die nie ihren Weg an die Oberfläche finden sollten.
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Unweigerlich, mit jedem Fuß, den es vor den anderen setzte, näherte sich das Paar dem Haupttor, hinter dem das große Konstrukt aus einer Fläche von sauber ineinandergefügten Metallplatten aufgebaut war, umgrenzt von einer grauen, bauchhohen Mauer, die angesichts der bald freigesetzten Kräfte nur einen rein optischen Schutz darstellte. Die wahre Barriere war unsichtbar und wurde von einer Technologie gebildet, derer sich die Saiyajins vor nicht allzulanger Zeit habhaft gemacht hatten. Ein Kraftfeld, aufrecht erhalten von unzähligen, in Einlässen der Mauer untergebrachten Generatoren umschloss den Ring gleich Gitterstäben, die einen Gefangenen am Ausbrechen hindern. Jedoch traf dieser Vergleich nicht völlig zu – die imaginären Gitterstäbe erfüllten eine selektive Funktion, ließen organisches, aber nicht energetisches hindurch. Sämtliche <i>ki</i>-Attacken würden von dem Feld absorbiert, förmlich aufgesaugt werden und – so besagte es die Theorie