Fanfic: Du bist mein - Teil 3 (B+V)

den Kopf, „war es dir denn so egal, was aus uns wird?“


Bulma schluckte. „Aber ... aber ich habe doch nie irgendwas vortäuschen wollen“, platzte es aus ihr heraus. „Es war doch alles nur ein ... ein unglücklicher Zufall, die Häufung unglücklicher Zufälle!“


„Das kannst du jemand anderem erzählen!“, Vegeta glaubte ihr kein Wort. „Es hat doch alles gepasst, dein Abschiedsbrief, dein Benehmen, dein Auto ...“


Bulma schloss für einen Moment müde die Augen. Ja, es hatte alles gepasst und doch war nichts so wie es den Anschein gehabt hatte. Ihr fröstelte unter den prüfenden, kritischen Blicken der Versammelten. Würden sie ihr glauben? Wohl kaum. Es war einfach zu verrückt, was damals alles passiert war... Wenn es doch nur einen Weg gäbe, ihnen zu beweisen, ihnen zu zeigen, dass sie die Wahrheit sagte... Doch, da gab es einen Weg! Sie sah zu Muten Roshi hinüber. „Ruf Uranai Baba, bitte! Ihre Kugel, ich brauche ihre magischen Kräfte, um euch allen die Wahrheit zeigen zu können.”


Muten Roshi sah sie einen Augenblick lang prüfend an. „Gut, du kannst auch etwas Ruhe gebrauchen. Trunks, flieg in die Stadt und bring uns diese Medikamente hier“, er reichte dem Jungen eine Liste. „Du willst doch, dass deine Mutter gesund wird, oder?“


Trunks zögerte kurz, dann nickte er und machte sich auf den Weg. C18 scheuchte die anderen aus dem Zimmer und kühlte Bulmas glühend heiße Stirn mit einem feuchten Tuch.


„Ich kann dir sagen, dass ich dir viel lieber dein Hinterteil versohlen würde“, sagte sie rauh, „aber das wird Vegeta sicher lieber übernehmen....“


„Meinst du?“, ein schwaches Lächeln geisterte über Bulmas blasse Lippen. „Fast denke ich, dass es damals besser gewesen wäre, mit dem Auto in die Tiefe zu stürzen …“


Klatsch! und schon hatte Bulma den Abdruck von C18s Fingern im Gesicht. „Wie kannst du nur so was denken!“, entfuhr es dem Cyborg. „Hast du uns nicht schon genug Kummer gemacht?“


„Eben deshalb.“ Bulma machte nicht einmal den Versuch, die brennende Wange zu berühren. Tränen rannen aus ihren geschlossenen Augen die Wangen hinab und nässten das Kissen. „Ihr seid doch alle soviel besser dran ohne mich …“


„Was ist nur mit dir passiert?!“ C18 schüttelte den Kopf. „So weinerlich und voll Selbstmitleid, das bist doch nicht du!“


Eine Weile lang war es vollkommen still. Dann drehte sich Bulma zu C18, grinste schief und nahm das nasse Tuch von ihrer Stirn, um es sich mehrfach ins Gesicht zu klatschen. C18 sah ihr dabei halb verwundert, halb amüsiert zu.


„Danke“, sagte Bulma und reichte C18 das Tuch. „Ich glaube, das habe ich gebraucht.“


Zufrieden bemerkte C18, dass wieder der alte Kampfgeist und Starrsinn aus Bulmas türkisen Augen leuchtete. „Meine Kuren wirken immer“, sagte der Cyborg mit einem Zwinkern, „frag nur mal Kuririn oder Maron.“


In diesem Moment ging die Türe auf und Uranai Baba schwebte herein, wie immer auf ihrer Kugel sitzend. „Aha, hier haben wir also das Sorgenkind“, sagte sie mit ihrer heiseren Stimme. Die anderen folgten ihr und bald saßen sie alle im Halbkreis vor dem Bett, und warteten misstrauisch und gespannt zugleich, auf Bulmas Erklärung.


„Uranai Baba, könntest du in deiner Kugel zeigen, was damals wirklich passiert ist, als alle dachten, ich hätte mich mit dem Auto über die Klippen gestürzt?“, fragte Bulma drängend.


„Kein Problem, ich würde es nämlich selbst gern wissen“, sagte die kleine, alte Frau und fügte an die versammelte Runde gewandt hinzu, „denn es hat mich damals sehr gewundert, dass keiner von euch mich gefragt hat, ob sie wirklich im Jenseits angekommen ist!“


„Soll das heißen, du hast die ganze Zeit gewusst, dass Bulma noch am Leben ist?“, platzte es aus Yamchu heraus. „Und du hast es nicht einmal deinem Bruder gesagt?“


„Stimmt!“, regte sich der Herr der Schildkröten auf, „mir hättest du doch einen Wink geben können!“


„Ich bin kein Wohltätigkeitsverein“, schnappte sie zurück, „Auskunft nur gegen Gebühr und wie ich dich kenne, bist du blank wie deine Glatze!“


„Ich zahle“, sagte Bulma schwach vom Bett her, „ich zahle jeden Preis und wenn ich meine Firma und mein Haus verkaufen muss.“ Obwohl der große Tränenstrom nach Uranais Ankunft versiegt war, stahl sich jetzt wieder eine einzelne Träne aus dem rechten Augenwinkel und rann glitzernd wie eine gläserne Perle über die Wange herab. „Ich gebe alles dafür, dass ihr die Wahrheit erfahrt!“


„Wartet damit noch!“, kam es von der Tür her, und ein etwas atemloser Trunks stolperte herein. In der Hand schwenkte er eine Papiertüte mit dem Aufdrucke einer bekannten Apotheke. „Hier ist die Medizin!“


C18 nahm ihm den Beutel ab und nötigte Bulma erst einmal eine der Pillen zu schlucken und einen Löffel voll Kräuterextrakt zu sich zu nehmen. Erst dann nickte sie Uranai Baba zu, dass man fortfahren könnte.


„Sollten wir nicht noch Videl, Gohan und die anderen rufen?“, fragte Trunks und ließ sich neben seinem Vater auf den Boden plumpsen. „Die wollen doch sicher auch sehen, was los ist!“


„Ich habe Maron auch nicht mitgebracht“, sagte C18. „Es wird sonst Bulma zu viel. Wenn wir erst alles wissen, können wir es den anderen erzählen und so wissen es dann alle.“


Trunks sah sich um. „Und was ist mit Goku?“


Der Herr der Schildkröten hob die Schultern. „Ich kann weder ihn noch Chichi erreichen. Auch am Bratpfannenberg nimmt niemand den Hörer ab.“


„Schon gut“, sagte Bulma und da die Medizin rasch zu wirken begann, bekamen ihre Wangen bereits wieder etwas Farbe. „Chichi weiß alles, es war ja im Grunde ihre Idee...“ Ohne auf die erstaunten Gesichter ringsum zu achten, sah sie mit klarem Blick Uranai Baba an. „Wie ist das mit deiner Kugel? Kann sie Bilder der Vergangenheit rufen?“


Uranai Baba nickte. “Die Rechnung wird allerdings saftig, sehr saftig…”


„Hör auf zu Labern, alte Hexe!“, kam es von Vegeta, „Hast du nicht gesagt, dass du es selbst wissen willst? Also hör auf zu Feilschen und zeig uns die Bilder, oder willst du dir ne neue Kugel zulegen müssen?“ Die Art wie er seine Armmuskeln dabei spannte, sagte genug.


Uranai Baba sah ihn an und holte Luft, um ihm eine Predigt über die Preise für Wahrsagerkugeln zu halben, doch der intensive, brennende Blick seiner Augen ließ sie die Bemerkungen wieder hinunterschlucken.


„Na gut. Aber seid ja still, die Tonübertragung ist nicht mehr die beste...“ Sie hüpfte von der Kugel, strich beschwörend über die blinkende Oberfläche und murmelte etwas Unverständliches.


Weißer Nebel füllte die Kugel und erst nach einem letzten Wort der Alten, riss der weiße Dunst auseinander und ...


*****


gab den Blick auf Bulmas Auto frei, das am Rand der Klippe stand. Bulma saß auf dem Kühler und blickte auf die Uhr.


„Er wird nicht mehr kommen, dieser sture, Romantikkiller!“, seufzte sie und sprang auf den Boden. Aus einer Tasche fischte sie zwei Blätter Papier und legte sie an den Klippenrand unter einen Stein.


Dann stieg sie ins Auto, legte den Rückwärtsgang ein und fuhr ein Stück zurück. Sie wendete das Auto und fuhr über die holperige Ebene zur nächsten Straße.


Ehe sie sich für eine Richtung entschied, fischte sie ihr Handy aus der Handtasche und wählte eine Nummer.


„Chichi? Ja, ich weiß, ich hätte längst unterwegs sein sollen, aber ...“ Sie strich sich eine Strähne zurück, „es klingt vielleicht dumm, aber ich möchte mich nicht einfach so davon schleichen. Ich denke, ich sollte mit allen noch mal reden, ehe wir mit der Suche beginnen.“


„Dann wird Vegeta doch mitkommen wollen, oder? Zumindest aber die Kinder.“


„Das werde ich denen schon ausreden, immerhin sind keine Ferien und Vegeta ist mehr mit seinem Trainingsraum verbunden als mit mir.“ Leichte Bitterkeit schwang in der Stimme.


„Vielleicht hast du recht, ich hätte auch nicht meinen Vater vorschieben sollen, nur damit Goten sich keine Sorgen macht. Aber ihn weiß ich bei Gohan und Videl in guten Händen. Ich denke, die beiden werden sich auch um Trunks und Bra kümmern.“


„Da bin ich sicher“, ein trauriges Lächeln huschte über Bulmas Gesicht, „auf jeden Fall möchte ich noch einen schönen Abend mit allen verleben, ehe wir uns aufmachen. Ich habe mal schon den Standort des ersten Dragonball näher bestimmt, er muss ziemlich weit im Norden sein, pack also ein paar warme Sachen ein.“


„Werde ich, keine Sorge. Wir werden unseren Männern zeigen, dass wir uns nicht einfach so abschieben lassen!“


„Genau und Vegeta wird schon noch merken, was er an mir hat, wenn ich erst mal ein halbes Jahr auf Achse bin.“


„Also was hast du jetzt im Moment vor?“


„Ich fahre in die Stadt und kaufe ein paar der superteuren Riesensauriersteaks. Dann hole ich Vegeta ab, packe meine Salate und den Auflauf ein und wir fahren zu Videl und Gohan und grillen mit ihnen und den Kindern.“


„Klingt sehr gemütlich. Schade, dass ich nicht dabei sein kann.“


„Wie geht es dem Rinderteufel?“


„Nicht allzu gut. Als ich hierher kam, hatte er nur eine kleine Erkältung, dann kam die Lungenentzündung hinzu, die jetzt ausgeheilt ist,. Nun spricht der Arzt von einer Herzschwäche, die vor allem vom Alter kommt. Er hat sich einfach in den letzten Jahren übernommen und nicht sehr gesund gelebt.“


„Mach dir nicht zuviele Sorgen, Chichi. Er wird sicher durchhalten, bis wir den zweiten Wunsch äußern können.“


„Nun, der Arzt sagt, er gibt ihm noch etwa zwei Jahre und mehr als ein halbes Jahr mag ich es nicht aufschieben.“
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