Fanfic: Du bist mein - Teil 3 (B+V)

Telefonleitung, die am nächsten Tag, als Chichi ein letztes Mal Goten anrufen wollte, noch immer nicht repariert worden war.


„Da kann man nichts machen“, meinte Bulma. „Er denkt, dass du deinen Vater begleitest und wird sich bestimmt keine Sorgen machen, solange er nichts von der Dragonballsuche weiß.“


„Stimmt und wenn es irgendwo brennen sollte, werden ihn Videl und Gohan schon beschützen“, überzeugte sich Chichi selbst und gab sich einen Ruck. „Ich habe beschlossen, eine moderne Mutter zu werden und keine Glucke. Außerdem werde ich viel Zeit nehmen, Goku so richtig zu zeigen, was er verpasst, wenn er mich aus seinem neuen Leben mit Oob ausschließt.“


Die beiden Frauen sahen sich an und lachten. „Wir haben schon ein Kreuz mit zwei solchen Barbaren als Männer, nicht wahr?“ zog Bulma grinsend eine Grimasse.


„Stimmt, trotzdem wollen wir keine anderen, oder?“, gab Chichi zwinkernd zurück.


„Um keinen Preis“, stimmte ihr Bulma zu. „Alles was wir brauchen sind nur noch mal hundert Jahre, um die beiden zu erziehen…“


„…oder zweihundert, oder tausend…“ Chichi griff nach ihrer Reisetasche und drehte sich zu ihrem Vater um. „Geht es dir, oder soll ich deine Taschen tragen?“


„Nun mach mal halblang!“, protestierte der Rinderteufel mit einer Spur seiner früheren Energie. „Was für ein Mann bin ich, mir von meinem Mädchen die Taschen tragen zu lassen!“


Er nahm beide Reisetaschen und marschierte auf den wartenden Hubschrauber zu. Doch dort angelangt war sein Gesicht mit feinem Schweiß benetzt und sein Atem ging heftig. Chichi versuchte, sich ihre Angst um ihn nicht anmerken zu lassen und tauschte ihren sorgenvollen Blick, den sie auf seine Rücken geheftet hatte, gegen ein zuversichtliches Lächeln aus.


Sie stiegen in den Hubschrauber und Bulma warf den Motor an. Die Rotorblätter kreischten und ratterten und übertönten so das Klingeln des Telefons, wo über die gerade eben wieder reparierte Leitung ein total am Boden zerstörter Trunks die Mutter seines besten Freundes von einem schrecklichen Ereignis in Kenntnis setzen wollte…




Der Hubschrauber flog zuerst nach Süden und setzte den Rinderteufel bei seinem Kurhotel ab, wo er sofort von ein paar sehr hübschen Krankenschwestern sehr angetan war. Nach einem Gespräch mit dem leitenden Arzt flogen die beiden Frauen allein weiter nach Norden, auf der Suche nach dem ersten Dragonball…




*****


„So ist das also gewesen“, sagte Kuririn nachdem Nebel die Kugel füllte. „Dass es eine solche Kette unglücklicher Umstände geben kann…“


Bulma schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Ihr Blick war fast wieder so klar wie vor dem Schwächeanfall und dem Fieber. Ihre Augen suchten nach der Reihe die Blicke all ihrer Freunde. Yamchu, der Herr der Schildkröten, C18, sie alle schüttelten verwundert, teilweise auch geschockt den Kopf, doch die Anklage war aus ihren Augen gewichen.


Dann endlich fand Bulma den Mut, ihren Sohn anzuschauen. „Trunks …“, sagte sie zögernd, „… bitte, bitte…“


Trunks sah auf den Fußboden und ballte die Fäuste. Kuririn gab ihm einen Stoß mit dem Ellbogen und endlich hob er den Kopf. Tränen glänzten in seinen Augen. „Mutter … ich .. .es ist … es tut mir leid“, stammelte er mit hochrotem Gesicht, stemmte sich hoch, lief zu ihr hin und tat, was er schon seit gestern nacht so gern getan hätte. Er ließ sich von ihr in die Arme nehmen und schluchzte all den Schmerz und die Freude heraus, die sich in ihm angesammelt hatte. Bulma drückte seinen Kopf an ihre Brust und sah über seinen Scheitel hinweg Vegeta an. Ihre bebende Unterlippe und ihr angstvoller Blick sagten alles. „Glaubst du mir?“, fragten ihre Augen.


Er gab den Blick ohne ein Blinzeln zurück. „Ja…“


Befreit schloss sie die Augen. Die größte Hürde war genommen worden, der schwerste Felsen von ihrer Seele gerollt.


Als Trunks nach einer Weile den Kopf hob und sich verlegen die rotgeweinten Augen rieb, hatte er noch eine Frage. „Wie hast du erfahren, dass wir dachten, du seihst tot?“


„Als ich nach dem halben Jahr auf der Heimreise zuerst bei meinen Eltern vorbei schaute, dachten die, ich wäre ein Geist. Es hat lange gedauert, ehe sie und Bra diese unmögliche Geschichte geglaubt haben. Ich wollte euch zwei dann gleich anrufen und alles klar stellen, doch da hat meine Mutter einen dummen Spruch losgelassen...“


„Was hat sie denn gesagt?“, warf C18 fragend ein.


Bulma wurde etwas rot. „Nun ja, sie sagte, wenn das ein romantischer Liebesroman wäre, würde die Heldin sich jetzt verkleiden und versuchen den Helden“, ihr Blick ging kurz zu Vegeta, der bei der Bezeichung „Held“ kurz eine Augebraue hob, „als junge Fremde zu verführen. Natürlich würde der Held standhaft bleiben und wenn die Heldin würde so erkennen, dass der Held nur ihr wahres Selbst liebt.“ Ihre Wangen röteten sich noch mehr. „Na ja, Bra war hin und weg und fand das echt toll und irgendwie ...“ sie schluckte und starrte auf ihre Finger, sie sich auf der Bettdecke ineinander verschlugen hatten, „...irgendwie klang das wirklich wie aus einem Liebesroman.“ Sie hob den Kopf. „Aber ich habe dennoch angerufen und wollte euch alles sagen, aber als Suzey abgenommen hat und so getan hat, als sei sie bei mir so gut wie zuhause, habe ich rot gesehen...“


„Suzey?“ Vegeta sah Trunks an. „War das etwa vor zwei Wochen, wo Gohan sie anschleppte, weil sie unbedingt ein paar Papiere von dir unterzeichnet haben wollte?“


Trunks überlegte kurz und nickte. „Es kann nur dann gewesen sein. Du hast dich gleich in den Trainingsraum verkrümelt und während ich und Gohan in meinem Zimmer nach ein paar Papieren gesucht haben, saß sie gut eine halbe Stunde allein in der Küche. Sie muss bereits vor der Kommunikationskonsole gewartet haben, vielleicht wollte sie selber jemanden anrufen, jedenfalls hat sie sich wohl den Hörer geschnappt, sobald die Lampe blinkte und noch ehe es klingeln konnte.“ Trunks sah seine Mutter an. „Was hat sie gesagt, als du dich als Bulma gemeldet hast?“


„Habe ich nicht. Ich habe beim „Hallo, hallo!“ bereits ihre Stimme erkannt und so getan, als sei ich Videl, die wissen wollte, wie es der Familie geht. Ich wollte nicht, dass sie von mir erfährt, bevor ihr beide es wisst. Sie hat sich dann so aufgespielt, als ginge sie bei euch ein und aus und Bra hat mir auch erzählt, dass Vegeta öfters zu den Sitzungen mitgegangen ist und weil Suzey doch da immer so aufgetakelt erschienen ist, dachte ... dachte ich ...“


Vegeta machte eine verächtliche Handbewegung. „Du hast gedacht, ich lasse zu, dass sie sich bei uns einnistet und deinen Platz nicht nur in der Firma sondern auch in der Familie einnimmt?“ In dem Tonfall wie er es sagte, klang es als hätte Bulma genauso auch erwarten können, dass er sich ein rosa Schleifchen ins Haar bindet.


Betreten starrte Bulma wieder auf ihre verkrampften Hände. „Ich weiß“, sagte sie leise, „ich hätte dir vertrauen sollen...“ Jeder erwartete, dass sie wieder in Tränen ausbrach, doch statt dessen straffte sie die Schultern und funkelte Vegeta herausfordernd an, „...aber dazu hast du mir ja wenig Zeichen deiner Zuneigung gegeben und nachdem, was du damals zu Trunks gesagt hast., als er von den Eltern seines Freundes und deren offenkundige Zuneigung erzählt hat...“


Mit gerunzelter Stirn grübelte Vegeta, welche Szene sie wohl meinte und dann fiel es ihm wieder ein. „Du hast das gehört?“, fragte er.


„Es war kaum zu überhören“, fauchte sie, „du kannst dich mit mir alten Schachtel nicht mehr in der Öffentlichkeit sehen lassen, hast du gesagt. Gib es ruhig zu!“


„Warte mal, Mutter!“, mischte sich Trunks wieder ein. „Wenn du so denkst, kannst du nicht alles gehört haben!“


„Was ich gehört habe, reicht mir vollkommen“, gab sie zurück. „Mehr Beleidigungen habe ich an dem Tag wirklich nicht mehr hören wollen.“


Vegetas Mundwinkel zuckten. „Uranai Baba, wirf deine Kugel noch mal an und zeig Bulma, was sie verpasst hat!“


Es klang wie ein Befehl und die Alte wollte erst protestieren, aber dann bemerkte sie seinen stählernen Blick und seufzend murmelte sie wieder ihre Beschwörungen.


Der Nebel klärte sich und gab den Blick auf jene Szene frei, die der Todesstoß für Bulmas angeschlagenes Selbstbewusstsein gewesen war:




*****


Trunks war gerade mit seinem Bericht fertig, und Vegeta lachte. „Keine Sorge, mein Junge. Oder kannst du dir vorstellen, dass ich mit deiner Mutter einen solchen Zirkus aufführen würde? Nicht mal als sie noch jung und knackiger war wäre mir so etwas in den Sinn gekommen und jetzt....“ Er machte eine Pause, lachte um seine Verlegenheit zu überspielen, und über ihm trat Bulma leise vom Balkon zurück, blass und offenbar den Tränen nahe. So konnte sie nicht mehr hören, wie er den Satz mit einem schiefen Grinsen zu Ende führte „.... und jetzt ist sie in letzter Zeit wegen ihres Alters so überempfindlich. Vor einer Weile sind wir zusammen ausgegangen und da haben hinter uns ein paar junge Leute dumme Bemerkungen fallen lassen von wegen älterer Frau und jungem Geliebten. Ich hätte ihnen am liebsten die Ohren lang gezogen und einiges mehr, aber deine Mutter hat nur den Kopf geschüttelt und so getan, als träfe sie es nicht. Aber in der Nacht danach habe ich sie weinen gehört.“ Er seufzte. „Sie tut immer so, als ob ihr Alter für mich ein Problem sein müsste. Dabei habe ich an wirklich Wichtigeres zu denken, als an ihre oberflächlichen Problemchen mit dem Aussehen.“




*****


Nun war es an Bulma betroffen drein zu schauen. „So also war das damals gemeint, damals. Es tut mir
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