Fanfic: Lost Dreams (13) - Ist dies das Ende?

Sein Stolz war verletzt worden, nicht nur von dem Maedchen, dass vor ihm stand, sondern auch von jemand anderem. Einem jemand, vor dem er sich niemals freiwillig eingestehen wuerde, dass der andere Recht gehabt hatte. Er hatte ihn gewarnt, ihm vorausgesagt, dass er Probleme haben wuerde, wenn er auf Lara vertraute. Doch Koru`s Stolz war dem im Wege gewesen. Koru`s Stolz war das Einzige, was ihn davon abgehalten hatte, seinen eigentlichen Auftrag zu Ende zu fuehren. Doch nun war sein Stolz nicht mehr wichtig, er war im Eimer. Nicht nur Empoertheit darueber wallte in ihm, sondern vielmehr grenzenlose Wut. Wut auf Lara, Wut auf den Mann, der ihn so weise hatte vorwarnen wollen, und auch Wut auf sich selbst, weil er nicht Imstande war, zu entscheiden, was er nun tun sollte. Wenn er den Disco-Deal nicht bringen konnte, wuerde er wohlkaum faehig sein, seinem Boss je wieder unter die Augen zu treten, andererseits war das doch Lara`s Schuld und vor ihr war er ja sowieso gewarnt worden.

In Koru keimte ein Plan. Ein Plan, der nicht nur vielversprechend schien, sondern auch noch versprach, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Er liess alle Wut fahren, setzte ein gelassenes Gesicht auf.

"Du willst also unbedingt nach Hause?"

Ein wenig zoegernd nach seinem Ausbruch nickte Lara.

"Na dann geh. Ich halt dich nicht auf. Verschwinde einfach und geh mir nicht mehr auf die Nerven. Verstehst du, ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Hau einfach ab."

Erleichterung ueberflutete Lara`s Koerper. Sie konnte einfach gehen ohne dass gross eine Szene gemacht wurde. Es wuerde ihr kaum etwas ausmachen, Koru aus dem Weg zu gehen. Ausserdem waren es nur noch knappe drei Wochen, dann war sie ihn sowieso los. Ein letztes Mal blickte sie unsicher in die Richtung, in der die Razzia lief. Fuer einen Moment hatte sie das Gefuehl eine Silhoutte an der Muendung in den engen Weg zu sehen, doch die vermeintliche Einbildung war so schnell verschwunden wie sie aufgetaucht war. Sie drehte sich auf dem Absatz um und machte ein paar Schritte. Sie blickte ueber ihre Schulter.

"Mach`s gut, Koru."

Dieser lehnte en der kuehlen, dunkelaufragenden Wand der Gasse und mied ihre Augen. Ein einziges Schnaufen galt als ihre Antwort. Ohne sich noch ein weiteres Mal umzudrehen ging sie davon, verschmolz vollkommen mit der allesumgebenden Finsternis, die ausser ihren Schrittgeraeuschen nichts mehr hindurchliess. Nur fuer einen kurzen Moment sah Koru ihr nach. Irgendwo tat es ihm leid, aber er sagte sich immer wieder, wiesehr es doch ihre eigene Schuld war und wie wenig ihn der Rest stoeren konnte. Mit einem schnellen Griff glitt seine Hand in seine Hosentasche und zog ein kleines Handy hervor. Per Knopfdruck leuchtete der gruene Screen auf und er tippte eine siebenstellige Nummer ein. Es klingelte einmal - zweimal - dreimal.

"Komm schon, nimm ab."

Schliesslich meldete sich eine rauhe Stimme mit einem rostigen `Hallo?` Koru hatte nicht vor, grosse Konversationen zu halten, deswegen machte er seine kurze Nachricht so buendig und eindeutig wie nur der Angerufene es je zu verstehen vermocht haette.

"Es ist endlich soweit. Stanfield Avenue. Du weisst, was zu tun ist."

Schon hing er wieder hin. Langsam schlenderte er davon. Er wuerde jetzt einfach einen anderen Job zum Punkt bringen. Hier hatte er nichts mehr verloren. Den unnuetzen Informanten konnte er auch morgen noch auseinandernehmen.



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Mittlerweile keuchend rannte Trunks die Strasse hinunter, um eine Ecke und eine weitere. Mit einem Aufblitzen verschwand die Dunkelheit, an die seine Augen sich bereits so sehr gewoehnt hatten. Von der ploetzlichen Helligkeit geblendet blieb er stehen. Vor ihm ragte eine alte Lagerhalle auf, grellbeleuchtet. Durch die offenen Tueren und Fenster stroemte das helle Licht auch auf die Strassen. Dies musste es sein. Erleichtert laechelte er. Er war sich absolut sicher, dass Lara hier irgendwo sein musste. Es blieb nur noch, sie auch zu finden. Sich neu gestaerkt fuehlend ging er direkt auf die vielen Leute, die sich draussen angesammelt hatten, zu. Doch wie es Lara zuvor getan hatte, hielt auch er von einem innernen Instinkt gewarnt an. Trunks machte einen unsicheren Schritt rueckwaerts. Mit geweiteten Augen betrachtete er das sich ihm bietende Szenario. In seinem Augenwinkel bewegte sich etwas. In einer Gasse schienen Peronen zu stehen, offenbar Teenager. Trunks beschloss, dass es schlauer war, sich deren Spur anzuschliessen, da er Lara hier garantiert nicht finden wuerde - nicht mehr. Seinen Blick nicht von den bedrohlich aufgereihten Polizeiwagen wendend, schlich er in den angrenzenden Schatten auf die Gasse zu, die jedoch auf der anderen Seite das leeren Platzes lag, umringt von unzaehligen Hochbauten.

Er hatte am liebsten laut geflucht, als er bemerkte wie lange es dauerte, sich auf diese Weise vorwaerts zu bewegen. Geschlagene zwei Minuten schon lief er Meter fuer Meter und schien nicht voranzukommen. Gerade duckte er sich unter dem hellen Strahl einer Taschenlampe hinweg, als er ein lautes Geraeusch aus der Gasse vernahm, in die er versuchte zu gelangen. Weiterhin kroch und schleppte er sich quaelend langsam an den grauen Ziegeln entlang. Endlich hatte er die Ecke erreicht. Er lugte schon um die Kurve, als es zu seinen Fuessen qiekte. Erschrocken sprang er einen Schritt zurueck und verfluchte sich im naechsten Moment fuer seine Feigheit, als er die Ursache des unbekannten Uebels entdeckte.

"Diese doofen Maeuse."

Er ging nun schnellen Schrittes um die Ecke... und schlug mit der Faust gegen die Wand. In der Gasse war niemand. Alles was ihm entgegenstarrte, waren graue Waende, die hoch aufragten, und lichtlose Fenster, durch deren angekippte Laeden der Wind leise pfiff. Wie sollte er denn nun mit Lara ueber den uminoesen Brif reden? Wie sollte er ihr sagen, dass er sich sorgte? Wie sollte er ihr sagen, dass er endlich bemerkt hatte, wie sehr er sie mochte? <i>Wie sollte er ihr sagen, sich auf keinen Fall in enge Gassen zu begeben, in denen man so einfach erschlagen werden konnte?</i>



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Lara lief durch die kuehlen Strassen. Immerwieder sah sie sich nervoes um. Ein kurzer Blick auf ihre Armbanduhr sagte ihr, dass es kurz vor Mitternacht war. Ein eiskalter Schauer rann ihren Ruecken hinab, liess die feinen Haerchen an ihrem Nacken sich aufstellen. Unsicher lugte sie ueber ihre Schulter. Sie zitterte, trotz der sanften Sommerwaerme.

Sich ihrem Verhalten bewusst werdend, schalt sie sich selbst.

>Gott Maedchen, du wirst ja paranoid!<

Sie richtete ihren Blick stur gerade aus und ging festen Schrittes weiter. Dank ihrer doch sehr ausgepraegten Stadtkenntis hatte sie die dunklen Strassenschilder einordnen koennen und wusste in welche Richtung sie gehen musste. Zu bloed, dass naechtliche Wanderungen - dazumal allein - nicht auf ihrer Liste von Dingen standen, die sie unbedingt machen wollte. Erneut sah sie sich um. Sie musste an einen alten Horrorstreifen denken, den sie mal gesehen hatte. Da lief auch ein Maedchen durch die dunkle Nacht. Nur wurde diese an einer dunklen Ecke von einem Schattenmonster aufgefressen - wie gesagt, es war ein alter Streifen. Doch Lara fuehlte die Angst, die das Maedchen durch seltsame Gestiken ausgedrueckt hatte, ploetzlich zu gut nach. Dieses dumme Gefuehl, beobachtet zu werden, kroch ihren Ruecken hinauf, schien ihr den Rachen abzuschnueren. Mittlerweile bereute sie ihren Entschluss, allein nach Hause gehen zu wollen. Dabei war ihr diese Umgebung so absolut nicht geheuer. Ihr Atem wurde schneller, ihr Herz begann zu rasen. Es war nicht nur ein Gefuehl - sie <i>wusste</i>, dass jemand sie verfolgte. Sie konnte den Blick des Fremden foermlich in ihrem Nacken prickeln fuehlen. Sie fing an zu sprinten, wollte so schnell wie moeglich weg von hier, denn wie damals bei der alten Einkeifshalle, war sie diesmal ganz und gar nicht sicher, ob sie ein geeignetes Versteck finden wuerde. Nicht in dieser Dunkelheit, die sich gegen sie verschworen zu haben schien. Dann sah sie das Blitzen. Es war nicht weit entfernt von ihr und war nur fuer den Bruchteil einer Sekunde aus ihrem Augenwinkel heraus sichtbar gewesen. Sie wirbelte herum, taumelte ein paar Schritte rueckwaerts. Vorsichtig kam sie zum Stehen und scannte ihre unmittelbare Umgebung. Nichts Ungewoehnliches war zu erkennen. Unmerklich zuckte sie mit den Schultern, redete sich ein, dass ihre Fantasie sie zum Narren halten wuerde. Sie drehte sich um, wollte weitergehen, wenn...

BUMM, sie war mit etwas zusammengeprallt. Erschrocken blickte sie auf in das Gesicht des ihr gegenueberstehenden Mannes und sprang einen Schritt zurueck. Der Kerl vor ihr war unglaublich hochgewachsen, hatte mausbraunes Haar, tiefbraune, leerwirkende Augen und eine Narbe, die vom linken Ohr bis zum Kinn reichte. Und er grinste, grinste als haette er gerade im Lotto gewonnen, nur wirkte sein Laecheln nicht ganz so.. gluecklich. Es war eher kalt. Lara schluckte hoerbar und srolperte einen weiteren Schritt rueckwaerts.

"Guten Abend."

Der Fremde hatte eine rauhe Stimme, sie klang wie Rost auf einer lang nicht mehr genutzten Eisenstange. Lara`s Schrecken musste ihr unzusehen gewesen sein, denn der Mann, begann zu kichern, welches bei seiner Stimme noch angsteinfloessender klang.

"Du brauchst doch keine Angst zu haben, Lara."

Ihre Augen weiteten sich. >Woher kennt der meinen Namen?<

"W-wer sind sie?"

Anstatt zu antworten trat der Mann, hoechstens dreissig Jahre alt, einen Schritt auf sie zu.

"Nur keine Angst."

Lara war nicht wirklich danach, den Worten des Mannes nachzukommen. <i>Sie hatte
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