Fanfic: - Die legendären Krieger von Rohan 8

schließlich und hob leicht das kleine, abgegriffene Taschenbuch in die Höhe, „ist nach den Angaben meines Vaters nicht der Eingang zu den Gängen, sondern der Schlüssel, der die Tür öffnet und uns somit den Weg bereitet.“

„Den Weg wohin?“, fragte Rykorn und seine Gestalt war schlank und in das Blau des Vorabends gewandet. „Ich bin nicht gewillt, mich lange unter der Stadt aufzuhalten.“ Ein dämonisches Funkeln stand in seinen Augen und auch der Zwerg war wie verändert.

Er nahm die Streitaxt in beide Hände und umklammerte sie fest, kampfbereit dun breitbeinig stand er da in der Rüstung seines Volkes. „Genau, Meridian, wo willst du uns hinführen?“ Die leichte Missgunst in ihren Stimmen war nicht zu überhören, jedoch war es nicht normal. Rune kannte seine Gefährten nicht so. Diese hier waren herzlos, angespannt und ohne jegliches Vertrauen auf die Fähigkeiten des Anderen. Offensichtlich begannen auch sie etwas zu spüren. Und so stand er den dreien Gegenüber, ein Moment des Schweigens entstand, während rasendschnelle Kämpfe in der Luft ausgefochten zu werden schienen. Körperloses Druidenfeuer krachte auf dunkle Wesen und gegen Wände aus Eis und versuchte sie zum Schmelzen zu bringen.

Verrat!

Hexenmagie!

Schattenwesen.

Rune wollte schreien. Nicht vor Hass, Wut oder Angst, sondern vor Verzweiflung. Er wusste nicht, was er ihnen sagen sollte. Würden sie die Wahrheit verstehen?

Eis brennt wie Feuer.

Und Feuer brennt wie Eis.

Nebel hüllt Gestalten ein, trübe ist der Laternenschein, wo der dunkle Mann ist gegenwärtig.

Doch durchbricht ein einziges Korn aus Körper, Geist und Seele den feurigen Laternenschein und zerstört mit blauen Bahnen was erschaffen wurde.

Der Singsang des Dunklen wurde heller, schwoll an zu einem wahren Tenor und aus den Händen barsten Flammen, die einhüllten, was sich dort aufgereiht hatte, dunkle Magie und Geister des kalten Feuers. Und jetzt antwortete Meridian ganz ohne zwang und ohne zu zögern und seine Stimme ist klar und wird nicht von dem Brausen des Windes eingehüllt, wie die Lügen eines scheuen Redners, dessen Gelächter sich noch lange nach dem Scherz vernehmen lässt. „Wir werden den General der Stadtwache aufsuchen. Und mit seiner Hilfe werden die Zeiten der Unterdrücken und des gesenkten Kopfes verblassen, das Hochland wird aus den kalten Fängen Riagoth’ s gezogen werden und die Welt wird sich in Frieden wenden.“

Wie mit einem Mal wich das Höhnische aus den Blicken und Gesichtern der anderen und Trajan lächelte, die Arme vor der Brust überschränkt. „So sei es dann, Hochländer.“, sagte er. „Aus unserem Rückzug wurde Kraft und verborgenes Wissen gewonnen. Lasst uns nun aufbrechen, denn es ist die Nacht, deren Geheimnisse uns alle bedrohen.“

„Ich werde mitgehen Rune.“, erklärte Rykorn und hatte die Stirn wie immer in Falten gelegt, die seinem Gesicht etwas Väterliches gaben. „Soll unsere Freundschaft uns auf ewig binden!“ Er lächelte.

Der Zwerg murmelte etwas verlegen von Büchern und Rune lächelte. Er bedankte sich bei dem Wesen, dass ihn geholfen hatte das Böse und den Unglauben aus seinen Freunden zu treiben, bevor sie ganz der Macht Melwiora’ s zu Füßen gefallen wären.

Der Nachmittag war heiß dun trocken, doch die Winde brachten eine kühle Abwechslung, und graue Dunstschleier hatten sich am Horizont erhoben, überdeckten das Hochland und schützten es vor den Einblicken von Wesen, die Höher als die Wolken flogen, und deren alleinige Gegenwart einen ganzen Landstrich hätte auslöschen können. Über der trisholer Burg allerdings lag allerdings ein blassblauer Schemen, das sich in leuchtenden Bahnen als Wetterleuchten über den dunkler werdenden Himmel zog. Und während die nacht langsam und kühl hereinbrach, erholte sich der Vorfahre Thronn’ s und seine Gestalt war unscharf und beinahe durchsichtig. Er saß da auf der verzierten Erhöhung eines Dachgiebels und blickte in die Welt hinaus. Tatsächlich würde er nun verschwinden. Die anderen brauchten ihn nicht mehr. Doch er würde ihnen mehrere Male noch erscheinen und mit ihnen in seiner Art reden, er würde ihnen Bilder zeigen, Traumbilder, die von der völligen Zerstörung und der völligen Vernichtung des Landes künden würden. Und dann würde er ihnen das Gegenteil senden. Es würde ihnen zeigen, wie es sein könnte und wie es sein wird, doch sie würden nicht erkennen, welches echt war, denn wer weiß schon, was die Zukunft bringt?

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