Fanfic: Ist es Liebe? (III)
Kapitel: Ist es Liebe? (III)
Also ich muss schon sagen, die Kommies bei meiner letzten FF sind wirklich mager aus gefallen! Aber an dieser Stelle danke ich Lilli, dass sie schon jetzt eine so treue Leserin meiner Fics ist *lob*, und fordere die anderen auf auch mal Kommies zu schreiben! (Sonst darf sie nur noch Lilli lesen!)
Der lange Flur, war hell erleuchtet, und anscheinend hielt sich niemand hier im oberen Stock auf. Davon war ich überzeugt, denn alle Zimmer waren geschlossen, und es herrschte Totenstille.
Aber ich hatte mich getäuscht, denn plötzlich entdeckte ich einen zusammengekauerten Ranma. Er saß neben der meiner Tür, sein Kopf ruhte auf seinen angezogenen Knien, und mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand, fuhr er ununterbrochen, die kleinen Spalten zwischen den Boden-Brettern nach. Offensichtlich hatte er auf mich gewartet.
Als er meine Anwesenheit bemerkte, richtete er sich langsam auf. Ich wand meinen Blick ab, und ging auf die Treppen zu. Die hörbar näher kommenden Schritte Ranmas, verleiteten mich allerdings dazu, an Tempo zuzulegen. Aus dem Haus, durch das Tor unseres Anwesens…einfach immer der Nase nach. Aber ich konnte ihn einfach nicht abschütteln, ich war nicht schnell genug! Schon den ganzen Weg, lag er mir in den Ohren: „Jetzt bleib endlich stehn, Akane!“
Ständig derselbe Satz, konnte er nicht mal ne andere Platte auflegen? Doch plötzlich vernahm ich auch ein anderes Wort, eines, das er noch nie an mich gerichtet hatte! Er flüsterte es zwar nur, doch ich konnte es ganz deutlich hören: Bitte! Er hatte wirklich bitte gesagt.
Und plötzlich konnte ich mich nicht mehr rühren. Ich war wie gelähmt. Sein Atem, den ich im Nacken spürte, lies mich erschaudern. Er packte mich an den Schultern, und drehte mich zu sich um. „Es tut mir…“, kam ihm über die Lippen. Doch ich unterbrach ihn mit einer Handbewegung. „Sprich nichts aus, was du nicht auch so meinst!“, befahl ich mit tonloser Stimme.
„Aber es tut mir doch leid! Du glaubst doch nicht im Ernst, dass mir deine Probleme egal sind?! Ich mach mir Sorgen um dich!!! Du hast mich nur unsicher gemacht, und da hab ich wieder auf >Kratzbürste< geschalten! Entschuldige bitte!“
„Und das, was du da eben von dir gegeben hast, meinst du wirklich ernst?“
„Das is mein voller Ernst!“
Ein Lächeln huschte über meine Lippen. Ich war glücklich. „Die Entschuldigung wird angenommen“, sagte ich mit gespielter Ernsthaftigkeit, „aber nur dieses eine Mal!“ Erleichtert atmete er aus. „Danke Akane!“, flüsterte er kaum hörbar, senkte den Blick und setzte nach einer kurzen Pause fort, „Gehn wir nach Hause!“ Und bevor ich protestieren konnte, hatte er mich schon aufgehoben, und sprang mit mir über die Dächer Nerimas. Die Häuser und Straßen zogen in Windeseile an uns vorbei, und der Wind blies mir durchs Haar. Ich krallte mich in sein Hemd, um nicht hinunterzustürzen, woraufhin ich ein Lächeln in seinen Gesichtszügen erkennen konnte.
Vor dem Tor, setzte er mich ab, und wir betraten zusammen das Haus. Die anderen saßen schon am Tisch, und starrten uns verärgert an. „Da seid ihr ja! Wurde auch langsam Zeit!“, erkannte Nabiki, „Dürfen wir jetzt endlich essen Kasumi?“ Wir ließen uns auf unsere Sitze nieder, und begannen, wie die der Rest der Familie auch, zu essen. Nachdem wir unseren Hunger gestillt hatten, machte ein „Kasumi du hast dich wieder einmal selbst übertroffen“ die Runde.
Ranma und ich halfen ihr noch abzuräumen, und stiegen anschließend nebeneinander die Treppen hinauf. Vor meinem Zimmer blieben wir stehn, und er sah mich an. Ich wandte aber meinen Blick ab, drückte die Klinke hinunter, und öffnete die Tür. Ich wollte gerade das Zimmer betreten, als er seine Hand auf meine Schulter legte. Verwirrt drehte ich mich um. Als ich bemerkte, das ich direkt in seine Augen sah, senkte ich den Kopf. „Gute Nacht, Akane!“, hauchte er mir ins Ohr, und gab mir einen Kuss auf die Wange. Als ich jedoch erschrocken aufschaute, war er bereits verschwunden.
Verträumt drehte ich mich wieder um und begab mich in mein Zimmer. Ich zog mir geistesabwesend den Pyjama an, und legte mich ins Bett. Meine Hand glitt über die Backe, die Ranma soeben mit seinen Lippen berührt hatte. Eine wunderbare wärme stieg in mir auf. Anscheinend mochte er mich doch! Ich grübelte noch eine Weile, doch dann schlief ich ein.
Die ersten Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase, und weckten mich so auf. Verschlafen rieb ich mir die Augen und lies meinen Blick auf den Radiowecker schweifen. Was ich doch für ein gutes Timing hatte, jeden Moment würde Kasumi kommen um mich aufzuwecken. Ich entschloss mich, ihr einen Streich zu spielen - zur Feier des Tages, denn schließlich war heute der letzte Schultag, und die Sommerferien standen ins Haus – und versteckte mich hinter der Tür. Und wirklich, wenige Sekunden später wurde die Tür geöffnet, und ich stürzte mich auf sie. Erst als wir am Boden lagen, erkannte ich, dass es nicht Kasumi war, auf der ich da lag, sondern…Ranma. Blitzschnell stand ich wieder auf beiden Beinen. Oh Gott, war das peinlich! Ich war gerade damit beschäftigt, zu überlegen wie ich ihm beibringen sollte, was ich da vorgehabt hatte, als er mich aus den Gedanken riss. „Sag mal, wolltest du Kasumi in die Intensiv befördern? Die hätte doch nen Herzinfarkt bekommen!“, entrüstete er sich. Ich war erleichtert darüber, ihm nichts erklären zu müssen und meinte ein wenig verlegen: „Ich wollte sie nur ein Wenig erschrecken! Woher sollte ich auch ahnen, das DU rein kommst!“ „Ich nehms dir auch nicht übel, hast ja Recht! Kasumi hat mich gebeten dich zu wecken, und da wollt ich das eben erledigen! Aber da du ja ohnehin wach bist, werd ich dann wohl besser gehn!“ Und bevor ich noch irgendetwas sagen konnte, machte er sich aus dem Staub.
Nach dem schnell hinunter geschlungenen Frühstuck, machten wir uns auf zur Schule. Der Tag verlief wie jeder andere. Die Schulstunden zogen sich in die Länge, und nach einer Ewigkeit – so erschien es mir – war endlich Schluss, und alle Schüler stürmten aus den Klassen.
Es war ein sonniger Samstag, doch eine leichte Briese lies die Blätter in den Bäumen rauschen. Ich war mir sicher, es würde ein wunderschöner Sommer werden, vor allem, weil Ranma und ich ja offensichtlich das Kriegsbeil begraben hatten.
Ich wartete vor der Schule auf ihn, doch er kam nicht. Wahrscheinlich war er schon zu Hause. Also schlenderte ich den Weg entlang und bog um die Ecke, und da stand er. Als ich das sah schossen mir sofort Tränen in die Augen. Ich senkte den Kopf und ging an ihnen vorbei, als wäre nichts gewesen. An ihnen? Ja, er war nicht allein, Shampoo war bei ihm. Und das hätte mich auch nicht weiter gestört, wenn sie nicht in einer solchen Lage gewesen wären, in der ICH immer mit Ranma sein wollte, nun aber Shampoo das Glück hatte. Er hielt sie im Arm, definitiv freiwillig. Und nicht nur das, er küsste sie auch noch. Aber das schlimme an diesem Moment war, dass mir klar wurde, dass ich 100%ig mehr als nur freundschaftliche Gefühle für ihn hegte.
Als ich zu Hause ankam, begab ich mich sofort auf mein Zimmer, ich musste alleine sein. Ich schleuderte die Schultasche unter den Schreibtisch, und legte mich aufs Bett. Ein kleines Rinnsal bahnte sich unentwegt den Weg über meine Wage hinunter, und versickerte in der Bettdecke. Wieso hatte er sie geküsst? Und vor allem, warum war ich so naiv gewesen, zu glauben, dass er etwas für mich übrig hatte? Hätte ich diese Liebe, die ich für ihn empfand nur viel früher zugelassen, dann wäre es vielleicht sogar ich gewesen, die er geküsst hatte, aber so...so hatte ich keine Chance mehr, das war mir klar. Ein Schluchzer entfloh meiner Kehle, und plötzlich klopfte es an der Tür. Schnell wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht, als schon jemand seinen Kopf ins Zimmer streckte. Es war Ranma. Langsam bewegte er sich auf mein Bett zu, und setzte sich schließlich mit den Worten „Du hast mich also gesehen!“ auf den Boden. Ich versuchte mit möglichst kräftiger Stimme zu ihm zu Sprechen, meine Enttäuschung, war aber nicht zu überhören.
„Das du mich bemerkt hast wundert mich, Ranma! Schließlich warst du ja so mit Shampoo beschäftigt!“
„Das ist ein Missverständnis, Akane! Es war nicht so wie du denkst!“
„Ach ja? Du willst mir damit also weismachen, dass du sie nicht freiwillig geküsst hast? Du sahst allerdings nicht besonders gezwungen aus!“
„Willst du mir damit etwa unterstellen, ich hätte dich quasi betrogen?“
„Du hast mich nicht betrogen! Wir sind ja auch nicht freiwillig verlobt, falls du das Vergessen hast! Und außerdem macht es mir ohnehin nichts aus! Du kannst machen was du willst, und mit wem du willst, schließlich leben wir hier in einem freien Land!“
Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich schon wieder diese Mauer aufbaute. Ich spielte schon wieder die Starke, obwohl ich >das< in dieser Situation sicherlich nicht war.
„Es ist dir wirklich völlig egal was ich tue?“, flüsterte er.
„Ja, und jetzt verschwinde, ich möchte allein sein!“, bemerkte ich kühl.
„Aber ich möchte dir noch erklären...“
„Ich habe gesagt verschwinde!“, schrie ich. Und dann setzte ich noch, ohne zu überlegen „Du Mädchen“ hinzu. Das war zuviel gewesen, ich hatte es übertrieben. Aber entschuldigen konnte ich mich nicht, das verbot mir mein Stolz.
„Und ich dachte wirklich, du hättest es geschafft!“, flüsterte er tonlos, und war verschwunden. Was sollte diese Anspielung? Was meinte er damit?
Doch ich wollte mich nicht länger mit meinen Gedanken plagen, und begab mich ins Esszimmer, wo schon ein wunderbares Mahl auf mich wartete. Ranma und ich schwiegen