Fanfic: E-Mail für dich 3
konnte es nicht fassen, dass sie sich gerade so getäuscht hatte.
Was musste Ranma jetzt von ihr denken?
Er hatte sich mit Sicherheit über ihr blödes Liebesgequatsche in ihrer MAIL lustig gemacht.
Ob er bemerkt hatte, dass sie vorhin über etwas anderes gesprochen hatte? Die Gedanken flogen nur so durch ihren Kopf, als Ranma gerade dabei war, sich Akane zu nähren.
Sie riss sofort die Augen ganz weit auf und konnte nicht fassen, dass etwas, dass sie sich schon immer gewünscht hatte, ihr nun so viel Angst einflößen konnte.
Ranma dachte wohl, dass sie einfach nur Angst vor ihrem ersten Kuss hatte und lächelte sie liebevoll an. Seine Augen schlossen sich, doch Akane konnte sich beim besten Willen nicht entspannen.
Akane konnte sich nicht daran erinnern, jemals im Leben so hintergangen worden zu sein
Sie stieß Ranma zur Seite, der unsanft neben ihrem Bett landete. Er rieb sich die rechte Seite und schrie ihr noch etwas hinterher, dass sie allerdings durch ihr schluchzen übertönte. Sie musste es genau wissen.
Sie wollte sofort zum Internetcafe.
Die nette Frau, die Akane schon beim ersten Besuch bedient hatte, reichte ihr gerade ein Taschentuch.
„Ach ja, auf manche Menschen kann man sich einfach nicht verlassen. Ich gebe ihnen einen guten Rat. Vertrauen sie ausschließlich sich selbst. Nur dann können sie sich sicher sein.“
Akane saß auf einem Stuhl und wischte sich die Tränen aus den Augen. Ihre Hand zitterte noch ein wenig. Gerade vorhin hatte sie die Mail von bad_boy gelesen.
„Dann ist das Leben aber verdammt einsam. Misstrauen kann jeder, aber Vertrauen schenken ist etwas ganz besonderes.“
„Es mag ja einsam sein, aber besser allein glücklich, als zu zweit unglücklich.“
Sie nahm noch einmal Akanes Hand, lächelte ihr aufmunternd zu und bahnte sich ihren Weg zurück an ihren Tresen.
Sie war sofort zu ihr gelaufen, als Akane angefangen hatte zu weinen.
Ihre Augen waren noch gerötet, aber sie war weitaus gefasster als vorhin.
Ihr Blick richtete sich wieder auf den Bildschirm.
Absender: bad_boy
Betreff: Vergessen, oder wenigstens verzeihen?
Nachricht:
Liebe lonely_angel,
ich denke das hier ist jetzt der siebte Anfang meiner Mail, den ich geschrieben habe. Ich habe es aufgegeben, irgend etwas zu entschuldigen.
Mir war schon sehr früh der Gedanke gekommen, dass ich dich vielleicht schon viel länger kenne, als ein paar Tage.
Auch wenn ich dich nur diese paar Tage hinters Licht geführt habe, dann waren es diese Tage zu viel.
Ich hatte nicht das Recht, dein Mail zu lesen und glaube mir, es hat mir noch nie etwas so leid getan.
Vor allem in Anbetracht dessen, dass du anscheinend genau dieselben Gefühle für mich hegst, wie ich für dich.
Ich kann nicht einschätzen, wann genau ich gewusst habe, dass du loney_angel bist.
Das ist auch unwichtig.
Wichtig ist nur, dass ich es nicht wahr haben wollte, und deshalb so unüberlegt gehandelt habe.
Ich kann im Kampf noch so stark sein, aber in dieser Beziehung bin ich feige.
Könnte ich es ungeschehen machen, würde ich mich an jeden Strohalm festklammern und alles dafür geben. Doch ich kann jetzt nur abwarten und hoffen, dass ich dich nicht zu sehr verletzt habe. Vielleicht kannst du ja vergessen, oder wenigstens verzeihen?!
In Liebe,
Ranma
Je länger sie es laß, desto klarer wurde ihr ihre Situation.
Akane hatte ihre tiefsten Geheimnisse preis gegeben, weil sie geglaubt hatte, dass sie die Person, mit der sie sprach, sie weder kannte noch irgendwann kennenlernt.
Nun musste sie erkennen, dass der Mensch, mit dem ihre ganzen Probleme zusammenhingen, ihr noch einmal weh getan hatte und all ihre Hoffnung zersprungen war.
Die Tatsache, dass Ranma sie ebenso liebte, wie sie ihn, stellte sich erst einmal in den Hintergrund.
Sie spürte, wer da gerade hinter sie getreten war.
Akane spürte, dass seine Hände auf ihrer Stuhllehne lagen.
„Es tut mir Leid.“