Fanfic: Just I knew Ryuuzaki

Kapitel: Eine unerwartete Begegnung

Kapitel 2 : Eine unerwartete Begegnung


Finsternis. Dunkelheit. Die ewige Zerstörung. Für die Bewohner dieser Welt war es ein Paradies, für alle anderen war es die Hölle.
Doch nennen wir sie einfach: Die Welt der Todesgötter.
Trümmer lagen verstreut auf den Plätzen, die die Götter nutzten und der Himmel, pechschwarz und düster war alles andere als einladend. Schwere Luft, erstickend, durchströmte die Atmosphäre dieser Welt. Kein anderes Wesen außer einem Todesgott sollte in ihr überleben.
Langsam schlugen die Flügel eines dieser Wesen in der Luft, vertrieben die dunklen Nebelschwaden und wirbelten den Staub auf, als er zur Landung ansetzte. Seine rotglühenden Augen und das hämische Grinsen, welches sein Markenzeichen war, blickten sich um. Scheinbar suchten sie etwas oder...jemanden. In den Händen hielt er ein Buch. In schwarzes Leder gebunden, abgenutzt und alt. Death Note...

Aus dem Tiefen seiner Welt materialisierte sich ein zweites Wesen, hässlicher als er und mit Augen aus Gold. Ihr Körper glich dem einer Statue aus Marmor, ihre langen silbernen Haare standen wild umher. Ihr Blick traf auf den des anderen. Es schien, dass er voller Verachtung für ihn war.
»Ryuk...du bist wieder da?«, fragte sie mit einem leichten Groll in der Stimme. »Schön dich mal wieder hier zu sehen...«
»Ich freue mich auch dich wiederzusehen.«, lächelte Ryuk auf vornehme Weise und winkte der Todesgöttin zu. »Wie ist es dir ohne mich denn so ergangen, Liebste?«
»Zwei Dinge: 1. Nenn mich nicht so! Und zweitens: Sehr gut.«
»Das war jetzt aber gemein. Ich für meinen Teil habe dich sehr vermisst.«
»Das bezweifle ich. Die Menschen haben dich doch köstlich amüsiert. Es muss ein Spaß für dich gewesen sein, ihnen dabei zugesehen zu haben, wie sie sich alle gegenseitig umbrachten.«
»Es war lustig, dass muss ich zugeben. Diese Menschen sind unterhaltsamer als ich gedacht hatte. Vielleicht solltest du auch einmal in die Welt der Menschen hinabsteigen, Karai. Was meinst du?«
»Kein Bedarf. Es reizt mich nicht.«
»Dieser eine Mensch...der hätte dich gereizt.«
»Du meinst Yagami?«
»Genau den.«
»Es war ein Fehler ihm dein Death Note zu geben, das muss ich dir ehrlich sagen.«
»Ein Fehler? Wieso das denn?« Der Todesgott setzte sich auf den schmutzigen Boden, schlug die langen Beine übereinander und blickte interessiert zu Karai, die es ihm gleich tat.
»Es war verantwortungslos einem Irren wie Yagami das Death Note zu geben.«
»Es ist mein Buch und ich kann ja wohl entscheiden, wem ich es gebe und wem nicht.« Ryuks rote Augen sahen provozierend zu ihr. »Wo ist überhaupt dein Death Note?«
»Dort, wo es hingehört.«
»Lass es doch auch in die Welt der Menschen fallen, mal sehen was so passiert.«
Ryuks Augen glänzten vor Verzückung bei dem Gedanken, was jetzt noch geschehen könnte, nachdem Kira tot war. Würde sich ein solches Massaker wiederholen? Es gab mit Sicherheit noch mehr Menschen, die die gleichen Ansichten wie Raito teilten und die bereit waren, sein Death Note zu benutzen...und natürlich auch bereit waren die Konsequenzen dafür zu tragen.
Ein breites Grinsen erschien auf seinem grauen Gesicht. Ein Grinsen, das in schrecklichen Erinnerungen schwelkte. Wie viele Menschen waren wie Raito?

»Ich glaube du unterschätzt die Menschen, Ryuk.« Karai´s Stimme war zu bezaubernd für eine Todesgöttin, das fiel auch Ryuk auf. Sie war anders als er. Vollkommen anders. Im Gegensatz zu ihm, sorgte sie sich regelrecht um die Menschen...den Grund, wusste er nicht und er konnte auch ihre Absichten nicht abschätzen.
»Unterschätzen? Wie meinst du das?«
»Du denkst die Menschen seien einfach gestrickt. Du machst dir keine Gedanken darüber, wie sie in Wirklichkeit sind. Es is dir egal, wie sie fühlen oder wie sie auf eine Situation reagieren.«
»Sind das Vorwürfe?«
»Ja.«
»Weshalb sollte es mich interessieren, was mit den Menschen ist?« Die Unterhaltung wurde von Wort zu Wort aufregender. Was hatte Karai nur für diese Menschen übrig?
»Weil sie eines Tages...dein Untergang sein könnten...« Sie sprach diese Worte unglaublich ernst aus und blickte ihm dabei tief in die Augen. »Sie sind gefährlicher als du es dir vorstellen kannst.«
»Gefährlich? Für mich? Du redest wirres Zeug, Karai.«
»Es ist mein Ernst, Ryuk. Die Menschen haben eine besondere Gabe.«
»Eine Gabe?«

Sie schwieg, hielt den Kopf gen Himmel gerichtet. Es war wahr. Sie war von ihrer Ansicht überzeugt. Die Menschen waren gefährlich...


»Die Gabe, sich in ihre Gefühle reinzusteigern und alles um sich herum zu zerstören.«
Ryuk grinste. Was für eine Gabe...alles um sich herum zu zerstören, nur wenn sie sich in ihre Gefühle reinsteigerten? Doch irgendwie hatte Karai Recht. Wenn er an Raito dachte und an seinen Wahn und seiner Ideologie von einer “reinen” Welt, dann...

»Du scheinst viel über die Menschen zu wissen, Karai..woher kommt das?«
»Ich beobachte...ich erkenne...anders als du, Ryuk.«
»Du erkennst? Was erkennst du?«
»Dass die Menschen, im Gegensatz zu uns...von ihren Gefühlen geleitet werden. Sie lassen sich von ihnen treiben. Ihre Handlungen werden von ihnen beeinflusst.....und das ist: wundervoll.«
Ryuk konnte nichts tun, als laut aufzulachen. Leise Tränen der Freude rollten über seine Wangen. »Du redest fast schon wie einer von ihnen...! Wundervoll soll das sein?«
»Wenn ein Mensch für seine Sache kämpft, dann findet er einen Weg sein Ziel zu verwirklichen. Dann gibt es keine Grenzen für ihn.«
»Karai! Ich muss schon sagten, du klingst noch verrückter als ich!« Ryuk schmiss sich nach hinten und sein hämisches, selbstverliebtes Lachen hallte noch lange nach...



Wie soll ich nur ohne dich weiterleben? Wie soll ich nur ohne dich atmen? Sag es mir...ich bitte dich. Warum musstest du mich nur verlassen? Ich verstehe es nicht...

Dein Körper...tot? Dein Geist...verschollen? Nein...ich will es nicht akzeptieren...ich werde es nicht akzeptieren!!!! Niemals!


Sie blätterte in Gedanken vertieft in dem alten Heft herum, das ihr in den letzten Monaten als Tagebuch gedient hatte. Ein Zuflucht, in dem sie ihre Gefühle und Empfindungen auslassen konnte. Nun, da er tot war...für immer verloren, blieb ihr nur noch diese eine Möglichkeit sich ihm nahe zu fühlen.
Arashi sah in die Nach hinaus. Sie war in einem Hotelzimmer. Nach dem Grabbesuch war ihr Entschluss fester denn je gewesen. Sie hatte wieder ein Ziel vor Augen. Schnell war sie in die große Wohnung ihrer Tante gestürmt, hatte ihren einen Koffer gepackt, ihr Portmonee samt Kreditkarten geschnappt und hatte noch eine kurze Nachricht für sie hinterlassen. Sie schrieb nur das Nötigste. Dass sich ihre Tante keine Sorgen zu machen brauchte, dass sie bald wieder nach Hause kommen würde und dass alles in Ordnung war. Den Grund für ihr plötzliches Verschwinden hatte und wollte sie nicht nennen. Vielleicht ging sie an einen Ort, von dem es kein Entkommen mehr gab...

Vielleicht würde sie ja nie mehr wiederkehren...! Aber sie würde nichts unversucht lassen. Absolut nichts!

Der Mond schien durch die seidenen Vorhänge ihres Zimmers, tauchte die edlen Möbel in ein wunderschönes Licht. Das junge Mädchen strich sich durch die Haare, band sich die schwarze Pracht zu einem Zopf zusammen und ließ sich mit ihrem Tagebuch auf das Bett fallen. Bald würden die frühen Morgenstunden anbrechen und die Sonne würde sich hinter den gewaltigen Gebäuden erheben.
Ein trauriges Schmunzeln umspielte ihre sanften Lippen. Lawliet blieb auch immer bis zum frühen Morgen wach, dachte über die Menschen nach, über ihr Handeln, ihr Wesen und warum er sich für sie einsetzte...

Er war ein guter Mensch, jemand der für das Wohl anderer kämpfte. Auch...., wenn er dabei sei Leben riskieren musste. Dafür hatte sie ihn geliebt.

Ihre Augen flogen über den ersten Eintrag in ihrem Buch. Die Nacht, direkt nach seinem Ableben.

Er hat dich ermordet. Ich fühle es. Niemals hätte es soweit kommen dürfen. Niemals! Wieso gerade du? Warum hat dich Yagami getötet? Ich verstehe es nicht....
Dein Tod geht mir so unglaublich nahe...dein kalter Körper, der bald in die Erde hinabsteigen wird. Deine Augen, die sich nie mehr öffnen werden. Es zerreißt mich, es quält mich, es tötet mich....mich und mein Herz. KOMM ZURÜCK! KOMM ZURÜCK! KOMM ZURÜCK!!!


Die darauffolgenden Seiten enthielten im Prinzip denselben, sentimentalen “Quatsch”, wie ihre Tante sagen würde. Doch dieser “Quatsch” bedeutete ihr mehr als ihr Leben. Es war der Beweis, dass sie sich diese Träume, die Träume über Lawliet, nicht eingebildet hatte.

Was sind Kiras Ziele? Doch nicht wirklich die Erschaffung einer “neuen” Welt? Das ist ein unmöglicher Plan...! Oder?

Du hast an die Todesgötter geglaubt. Du hast versucht dich ihnen in den Weg zu stellen...und bist an deinem Vorhaben gescheitert.
Rem....das war der Name der Todesgöttin...
Sie existierten.



»Ich werde dich zurückholen. Gleich, was es mich kosten mag. Heute...beginnt mein persönlicher Kreuzzug gegen...GOTT.«

Sie warf das Heft auf das Bett, zog sich den Mantel über und ging schnellen Schrittes aus dem Raum. Der Weg durch die Hotelhalle und aus ihr hinaus war geprägt durch ihr unerschütterliches Lächeln, das auf die Besucher sowohl anziehend als auch traurig wirkte. Der kalte Abendwind blies ihr entgegen, als sie erneut den Weg zu seinem Grab antrat.


»Wo willst du hin, Ryuk?«, fragte Karai und flog ihm hinterher. Der dunkle Himmel ließ ihr silbernes Haar aufglänzen. Ihre schwarzen Flügel flogen bedrohlich über die zerstörte Stadt unter ihr. »Warte, Ryuk!«
»Ich möchte jemanden besuchen.«, war dessen kurze Antwort.
»Wen?«
»Einen alten Bekannten...« Das Grinsen auf dem blau-grauen Gesicht war unheimlich. »Ich
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